Heisse Grenze (The Wonderful Country)

The Wonderful Country (Heisse Grenze) ist ein Western nach dem gleichnamigen Roman von Tom Lea. Regie führte Robert Parrish (u.a. der Eurowestern A Town Called Bastard), in den Hauptrollen spielen Robert Mitchum (Cape Fear, Shane), der auch co-produzierte, und Julie London (Man of the West).

Der Söldner Brady (Mitchum) arbeitet in Mexiko für die Castro Brüder Marcos (Victor Manuel Mendoza), einem Armeegeneral, und Cipriano (Pedro Armendariz), dem Gouverneur. Er wird nach Texas geschickt um einen Waffenhandel abzuschließen, bricht sich allerdings das Bein und muss dort eine Weile ausharren. In Texas versuchen der Major der US Armee Colton (Gary Merrill) sowie der Ranger Rucker (Albert Dekker) ihn dazu zu bringen, mit den Mexikanern einen Deal einzufädeln um in einer gemeinsamen Militäroperation die Apachen zu vertreiben. Brady zögert, fühlt sich Mexiko hingezogen und glaubt nicht an dieses politische Geschacher. Außerdem hat er ein Auge auf Coltons Frau Helen (Julie London) geworfen, und steht wegen einer Schießerei unter Verdacht. Zurück in Mexiko stellt er fest dass die Castros intern um Macht zerren, und die Armee schon eingerückt ist. Brady fühlt sich von beiden Seiten im Stich gelassen, und sucht sein Heil in der Liebe, also bricht er nach Norden auf….

The Wonderful Country

Mitchum spielt mit viel Gusto den Wahlmexikaner Brady lieber mit Sombrero als Stetson Hut. Ein Experte des Grenzgebietes, gut mit der Waffe, aber nicht sonderlich interessiert an der Politik, auch als diese über sein Leben herein bricht. Er fühlt sich den Mexikanern verpflichtet, merkt aber erst spät dass er auf beiden Seiten der Grenze nicht wirklich mehr zuhause ist. Die Geschichte entfaltet sich dabei eher etwas zäh. Bradys Motivation und die Spannungen auf beiden Seiten der Grenze machen erst relativ spät Sinn, und gehen meines Erachtens in Mitten des etwas unausgeglichenen Films etwas unter. So findet man sich als Zuschauer eher am Rande des Geschehens wieder und hat Mühe, sich ergriffen zu fühlen. Spannend wird der Film dadurch eher nicht, und auch kaum dramatisch, trotz der wenigen herzzerreissenden Dialogue zwischen Brady und Helen.

Trotz der schönen Landschaften (zu deren Genuss die Qualität des Bildtransfers nicht völlig ausreicht), der netten aber unausgeglichenen Musik, der guten Besetzung und Romanvorlage, finde ich kommt der Film nie recht in Gang. Den vielen großartigen Schauspielern bleibt wenig Raum durch das dahinplätschernde Drehbuch und die vielen Locationwechsel. Mir jedenfalls hat der Film zwar gefallen, aber ich war auch sehr enttäuscht von seiner am Ende doch großen Belanglosigkeit. Er hatte einfach keine Wirkung auf mich trotz einer guten Dosis Charme. Keine Spannung, keine große Handwerkskunst.

The Wonderful Country

Der Ton der DVD ist an manchen Stellen nicht ganz einfach zu vernehmen (die deutsche Synchro habe ich nicht geteste) da oftmals etwas dumpf und schwankend. Das Bild ist farbenfroh, relativ frei von Schäden und halbwegs kontrastreich. Die DVD erreicht hier ihre Limitationen, daher bin ich gespannt wie das dann auf BluRay aussieht, denn auch die DVD basiert schon auf einer HD Neuabtastung. Untertitel liegen leider keine vor. Es gibt eine Bildergalerie, Trailer sowie ein vierseitiges Booklet von Thorsten Winter, das ganze im Pappschuber. Die mir vorliegende DVD-Erstauflage ist mittlerweile ausverkauft, aber eine Neuauflage ist unterwegs, auch als limitierte BluRay.

Fazit: Ein nicht ganz prima gespielter Western der etwas schwer in die Gänge kommt, dann aber seine Wirkung gut entfaltet. Die DVD ist ordentlich, Fans greifen am besten gleich zur kommenden BluRay.

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Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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