MACHETE KILLS

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Ex-Federal Agent Machete (Danny Trejo) trauert um seine geliebte, im Drogenkrieg ermordete Sartana (Jessica Alba), als ihn der Präsident der Vereinigten Staaten (Charlie Sheen) auf ein wahres Himmelfahrtskommando schickt: Machete soll den verrückten mexikanischen Kartellboss Mendez (Demián Bichir) ausschalten, der die US-Hauptstadt mit einer Nuklearrakete bedroht. Der Zünder ist mit Mendez‘ Herz verbunden, und nur ein Mann kann die Bombe entschärfen: Mastermind Luther Voz (Mel Gibson), ein steinreicher und exzentrischer Waffendealer mit Allmachtsfantasien. Von zahlreichen Verfolgern quer durch Mexiko gejagt und immer wieder konfrontiert mit heißen Ladies und ihren ganz besonderen Waffen, bleiben Machete ganze 24 Stunden, um die globale Anarchie zu stoppen… (universum film)

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ACHTUNG SPOILER !!!

Machete Cortez (Danny Trejo), mexikanischer Ex-Federal Agent und unverwüstlicher Buschmesser-Virtuose, schwingt seine Klinge wieder im Namen des Gesetzes. Gemeinsam mit Sartana Rivera (Jessica Alba), seiner bildhübschen Partnerin und großen Liebe, ist er korrupten US-Soldaten auf der Spur, die an der Grenze zwischen Arizona und Mexiko Waffen ans mexikanische Drogenkartell verticken. Doch der schmutzige Deal läuft anders als geplant. Mafia und Militär liefern sich eine wüste Schlacht, in die noch eine dritte Gang –geheimnisvolle Männer mit Luchador-Masken – eingreift. Da ist selbst der wacker mitmetzelnde Machete überfordert: Er kann nicht verhindern, dass Sartana erschossen wird. Er selbst wird überwältigt und landet im Büro eines rassistischen Redneck-Sheriffs (William Sadler) – mit einer Schlinge um den Hals. Ausgerechnet der Präsident der Vereinigten Staaten (Charlie Sheen) rettet Machete vor der drohenden Exekution. Er beordert ihn nach Washington, weil ein gewisser Marcos Mendez (Demián Bichir) eine Superrakete auf Washington gerichtet hat. Mendez, früher Mitglied des Kartells, gebärdet sich jetzt als Revolutionär und will die USA zwingen, in Mexiko einzumarschieren und der Korruption ein Ende zu bereiten. Alles bullshit, meint Präsident Rathcock – Machete soll den durchgeknallten Querulanten erledigen. Als Lohn winkt ihm die amerikanische Staatsbürgerschaft.

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In Texas wird Machete von der aufreizenden Miss San Antonio (Amber Heard) in Empfang genommen. Sie ist in Wirklichkeit Undercover-Agentin und versorgt ihn mit einer glänzenden Drei-Klingen-Machete, schnellem Sex und der Information, dass ein Mädchen namens Cereza (Vanessa Hudges) ihm das Entree bei Mendez verschaffen kann. Machete befreit das junge Ding aus einem Bordell in Acapulco – nicht ohne sich zuvor ein heißes Gefecht mit Madame Desdemona (Sofía Vergara) und ihren schießwütigen Prostituierten zu liefern. Auf der Flucht erfährt er von Cereza, dass Mendez früher ganz normal gewesen sei. Irgendwann aber sei er verrückt geworden. Wie recht sie damit hat, muss Cereza kurz darauf aufs Schmerzhafteste erfahren. Zaror (Marko Zaror), Mendez‘ ominöser Gehilfe, überbringt ihr eine „Nachricht“ vom Boss: Auf dem Weg zu Mendez erschießt er sie und wirft sie aus dem fliegenden Helikopter. In seiner Machtzentrale erweist sich Mendez als wahrhaft wahnsinniger Finsterling. Mitten im Raum steht eine gigantische Rakete, deren Auslöser direkt mit seinem Herz verbunden ist. Nur zwei Menschen seien in der Lage ihn zu entschärfen, erklärt er vergnügt. Den einen erschießt er gleich auf der Stelle, der andere sei irgendwo in den USA. Dann aktiviert Mendez den Auslöser in seinem Herzen: Noch 24 Stunden, dann wird die Rakete abgefeuert. Machete schnappt sich Mendez, tötet dessen Leibgarde inklusive Zaror und macht sich per Helikopter davon. Sein Ziel: Voz Tech, die Waffenfirma, die die Rakete gebaut hat.

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Unterwegs muss Machete noch den einen oder anderen Verfolger abschütteln, nachdem 20 Millionen Dollar auf seinen Kopf ausgesetzt wurden. Nun sind alle hinter ihm her: Sheriff Doakes, der noch eine Rechnung mit ihm offen hat. Desdemona, die ihren Maschinengewehr-BH umschnallt. Und ein rätselhafter Killer namens El Camaleón, der seinem Namen alle Ehre macht. Aber auch Luz (Michelle Rodriguez) hört die Nachrichten und eilt ihrem alten Freund zu Hilfe. Einige Schusswechsel und Machetenschwünge später gelingt es Mendez und Machete, die mexikanisch-amerikanische Grenze zu überqueren. Auf der anderen Seite erwarten ihn Doakes und sein Hilfssheriff. Mit den beiden werden Machete und Mendez noch fertig, nicht aber mit den plötzlich auftauchenden Luchador-Maskierten. Unter ihnen ist überraschenderweise auch der totgeglaubte Zaror. Er ist blutrünstiger denn je und schlägt Mendez den Kopf ab. Die anderen nehmen Machete unter Feuer. Wieder und wieder wird er getroffen – sollte sein letztes Stündlein geschlagen haben?

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Aber nein, Legenden sind zählebig. Machete erwacht in einem „Heilbecken“ von Voz Tech Industries, neben sich die kopflose Leiche von Mendez, dessen Herz in einer gläsernen Apparatur weiterschlägt. Luther Voz (Mel Gibson) ist das Mastermind hinter all der Technik. Er hat die Rakete gebaut, das Heilbad erfunden – und ein Raumschiff entwickelt, in dem er eine Handvoll Menschen ins Weltall befördern will, um sie vor dem Weltuntergang zu bewahren. Außerdem hat er in Ländern wie Russland und Nordkorea weitere Raketen stationiert. Und Kampfklone produziert – einer davon ist Zaror, mit dessen mehrfacher Ausfertigung sich der genesene Machete erst einmal herumschlagen muss. Voz will Machete anheuern. Aber Machete ist nicht interessiert. Er flieht vom Voz-Tech-Gelände – und heckt gemeinsam mit Luz und ihren Untergrundkämpfern einen Plan aus, um Voz an seinen diabolischen Machenschaften zu hindern…

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Machete, der klingenschwingende Held aus MACHETE („Machete“, 2010) und MACHETE KILLS, ist eine gemeinsame Schöpfung von Regisseur Robert Rodriguez und Hauptdarsteller Danny Trejo – eine Kinofigur, die regelrecht erschaffen werden musste. In GRINDHOUSE („Grindhouse“, 2007), dem legendären Exploitation-Doublefeature, das Rodriguez 2007 gemeinsam mit Quentin Tarantino produzierte, erblickte er zum ersten Mal das Licht der Welt, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. „Die Idee zu diesem Charakter kam mir schon während der Produktion von DESPERADO („Desperado“, 1995)“, erinnert sich Rodriguez. „Auf dem Set sagte ich zu Danny: ‚Eines Tages wirst du Machete spielen.‘ Jahrelang ging uns der Gedanke durch den Kopf, aber dass er tatsächlich der Held eines ganzen Films werden würde, hätten wir uns nicht träumen lassen.“ Machetes erste große Stunde schlug, als Rodriguez und Tarantino beschlossen, Fake-Trailer für GRINDHOUSE zu produzieren. Zu diesem Zeitpunkt hatte Rodriguez bereits eine komplette Machete-Bio im Kopf. „Als Quentin und ich die Trailer konzipierten, war mir sofort klar, dass MACHETE einer davon sein würde. Die Story hatte im Laufe der Jahre in meiner Fantasie Gestalt angenommen, und jetzt konnte ich sie in diesen Trailer hineinpacken. Es war das erste mex-ploitation movie, wie ein Genrefilm aus den siebziger oder achtziger Jahren, aber mit einem Latino-Held im Zentrum.“

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Der Rest ist, wie es so schön heißt, Geschichte. Machete schlug ein wie ein kraftvoller Messerhieb, und 2010 erfüllten sich Rodriguez und Trejo ihren alten Traum. Schon bevor MACHETE in die Kinos kam, legte Rodriguez auch gleich das Fundament für ein Sequel. „Am Schluss fährt Machete mit Jessica Alba davon. Das ist zwar ein schönes Ende, aber etwas fehlte noch. Irgendein Knaller. Bei der Mischung kam mir die Idee, zwei Sequels anzukündigen, auch wenn es überhaupt keine Pläne dafür gab. Also stand da: ‚Machete wird zurückkehren in MACHETE KILLS und MACHETE KILLS AGAIN.’“ Aber das Publikum nahm Rodriguez beim Wort; schnell entstand ein gewisser Erwartungsdruck. Da der Film insgesamt so gut ankam, ließ sich Rodriguez nicht lange bitten und erfüllte den Wunsch der Fans. „Ich war sehr froh darüber, dass der erste Film so erfolgreich war. Er war beliebter als alle meine anderen Filme. Und das nicht nur in den USA. Sogar beim Festival in Venedig flippten die Leute aus.“ Auch Danny Trejo konnte es kaum erwarten, Machetes Lederjacke noch einmal anzuziehen. „Ständig rief er mich an und fragte, wann wir wieder loslegen würden“, lacht Rodriguez. „Überall wurde er angesprochen, nur nannten die Leute ihn jetzt nicht mehr ‚Danny‘, sondern ‚Machete‘. Sogar seine eigene Mutter nannte ihn nur noch Machete.“

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Ein Sequel ergab für Rodriguez aber nur dann einen Sinn, wenn es ihm gelingen würde, dem Stoff eine vollkommen neue Richtung zu geben. „Ich beschloss, das Ganze richtig groß und abenteuerlich anzulegen“, erklärt der Regisseur. „Der erste Film war so etwas wie unser FIRST BLOOD („Rambo“, 1982), und der zweite sollte sich dazu verhalten wie RAMBO: FIRST BLOOD PART II („Rambo II – Der Auftrag“, 1985) zu FIRST BLOOD. Diesmal sollte Machete im Auftrag der US-Regierung unterwegs sein, auf einer Mission, die nur er erfüllen konnte.“ Gemeinsam mit seinem Bruder und langjährigen Mitarbeiter Marcel schrieb Rodriguez ein 40-seitiges Treatment, das Autor Kyle Ward als Grundlage für das Drehbuch zu MACHETE KILLS diente. „Ich weiß noch, wie wir uns das erste Mal trafen“, erinnert sich Ward. „Robert ist eine kreative Dampfwalze, er liefert einem wunderbare Vorlagen, die man nur noch verwandeln muss.“ Eine dieser Vorlagen brachte Ward dann aber doch zum Stutzen: „In San Diego sagte er mir, dass die Geschichte im Weltall enden sollte. Und da habe ich mich dann schon gefragt, wie das funktionieren sollte.“ Aber es ging. Der respektlose und spielerische Ton des Films erlaubte es durchaus, einen derart kuriosen Weg zu beschreiten. „Die Leute sollen sich kaputtlachen“, findet Ward, „sie sollen das Gefühl haben, so etwas noch nie im Kino gesehen zu haben. Das war unser Ziel für MACHETE KILLS und hoffentlich haben wir es erreicht.“

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Danny Trejo kann über 200 Filmcredits vorweisen, aber seine bekannteste Rolle ist die des Machete. Das Unverkennbare ist für Trejo nicht so sehr die Physiognomie der Figur, auch nicht ihre wortkarge Distanziertheit – sondern ihre Bodenständigkeit. „Ich liebe an ihm, dass er im Grunde ein ganz normaler Kerl ist“, sagt Trejo. „Er war früher schlicht ein Cop, ein Federale – ein mexikanischer Bundesbeamter. Also nichts Spezielles, nur ein einfacher Typ, der gut mit Waffen umgehen kann. Und der seinen Kopf einzusetzen weiß.“ 

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Amber Heard las die ersten Seiten des Drehbuchs in einem Castingbüro in Los Angeles. Die Weltraumszene am Anfang erwischten sie komplett auf dem falschen Fuß. „Ich war auf Seite 2, stutzte und blätterte zurück um nachzusehen, ob ich wirklich MACHETE KILLS las. Aber genau so sollte es sein. Dieses Gefühl der Irritation gab den Ton für den Rest des Buchs vor. Auf den ersten beiden Seiten fühlt es sich an wie ein Film über eine Weltraummission aus den siebziger Jahren, und das ist ein guter Auftakt für die 100 Seiten, die dann folgen.“ Ein paar Seiten weiter begegnete Heard dann ihrem eigenen Charakter, Miss San Antonio. „Es ist immer etwas Besonderes, wenn ich auf eine interessante Figur stoße, jemand, den ich so noch nie zuvor gesehen habe“, schwärmt Heard. „Miss San Antonio ist genau so jemand. Sie ist anders als alles, was ich kenne. Auf den ersten Blick ist sie eine Schönheitskönigin, aber darunter steckt etwas ganz anderes, soviel steht fest. Sie ist schlau, sie ist stark, sie hat alles unter Kontrolle. Sie ist ein durchtriebenes Luder, und das ist auch gut so. Sie ist auf Augenhöhe mit Machete. Sie liefert ihm die Auseinandersetzung, die er verdient.“

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Mel Gibson, der in MACHETE KILLS den Waffenfabrikanten Luther Voz verkörpert, ist ein Riesenfan des ersten Films. „Ich liebe diesen absurden Humor“, erklärt der Schauspieler. „Und dass es noch eine Ebene dahinter gibt.“ Gibson übernahm nur zu gerne die Rolle des Gegenspielers in der Fortsetzung. „Er ist der ultimative Bond-Oberschurke“, findet Rodriguez. „Er hat einen genialen Masterplan, aber auch ein paar Marotten, die wir im Verlauf der Geschichte kennenlernen.“ 

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Charlie Sheen, der in den Credits unter seinem Geburtsnamen Carlos Estevez firmiert, spielt in MACHETE KILLS den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Es sei höchste Zeit gewesen für seine erste Zusammenarbeit mit Rodriguez, meint der Schauspieler. „Robert und ich haben schon seit FROM DUSK TILL DAWN („From Dusk Till Dawn“, 1996) nach einer Gelegenheit dazu gesucht. Als Robert mir dann anbot, den Präsidenten zu spielen, war ich sofort dabei.“

Der für den Oscar® nominierte Demián Bichir (A BETTER LIFE, „A Better Life“, 2011) verkörpert in MACHETE den durchgeknallten Mendez, eine tickende Zeitbombe mit gespaltener Persönlichkeit. „Er ist ein Rächer, dabei clever und zäh“, sagt Bichir. „Er hat einige Tragödien erlebt, die sein Leben von Grund auf verändert und ihn zu diesem verrückten Charakter mit verschiedenen Egos gemacht haben. Als Schauspieler ist man ganz scharf auf solche Rollen, weil man in ein und demselben Film in ganz unterschiedliche Richtungen gehen kann. Aber Robert und ich haben auch darüber gewitzelt, dass ich nach diesem Dreh womöglich eine Therapie brauchen würde …“

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Sofía Vergara spielt Madame Desdemona und war besonders glücklich darüber, eine von Rodriguez‘ Powerfrauen verkörpern zu dürfen. „Die weiblichen Charaktere sind bei ihm immer besonders stark und machen richtig Spaß“, erklärt Vergara. „So etwas wollte ich immer schon mal spielen. Im Vorgespräch sagte er mir, ich könne Madame Desdemona ruhig total verrückt anlegen. Das habe ich mir nicht zweimal sagen lassen.“

Vanessa Hudgens verkörpert Desdemonas Tochter Cereza, was auf Spanisch „Kirsche“ bedeutet. MACHETE KILLS ist ein weiterer Beleg für die Vielseitigkeit der jungen Schauspielerin, die unter anderem in HIGH SCHOOL MUSICAL („High School Musical“, 2006) und in SPRING BREAKERS („Spring Breakers“, 2012) zu sehen war.

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Die ungewöhnlichste Rolle in MACHETE KILLS ist wohl die des El Camaleón, der nacheinander von Walt Goggins, Cuba Gooding Jr., Lady Gaga und Antonio Banderas gespielt wird. Banderas, der zuvor bereits sechsmal für Rodriguez vor der Kamera gestanden hatte, lag ein besonderer Reiz darin, diese Rolle mit drei anderen Schauspielern zu teilen: „Ich habe lange nachgedacht, ob es so etwas schon mal gegeben hat. Aber nein, wir haben zwar schon alle möglichen Arten von Verkleidungen und Verwandlungen gesehen, aber noch nie eine Figur, die von vier verschiedenen Schauspielern gespielt wurde.“ Cuba Gooding Jr. übernahm diesen Part vor allem aus einem Grund – um endlich mal die Anerkennung seiner Söhne zu gewinnen. „Für zwei Tage werden sie mich cool finden: am Tag, bevor sie den Film sehen, und am Tag danach. Dann wird wieder alles so wie immer sein“, witzelt Gooding.

Lady Gaga nahm sich trotz eines randvollen Terminkalenders die Zeit, um die weibliche Inkarnation des Camaleón-Killers zu spielen – La Camaleón. „Ich bin ein großer Fan von MACHETE. Als er rauskam, ging ich nach langer Zeit zum ersten Mal wieder ins Kino“, erinnert sich die Popsängerin. „Ich kaufte mir eine Flasche Tequila, zog meine Lederjacke an, sah mir den Film an – und lachte mich die ganze Zeit kaputt. Ich bin sehr stolz darauf, dabei sein zu dürfen.“ Ihr Schauspieldebüt unterschied sich gar nicht so sehr von ihren Bühnenauftritten, meint Lady Gaga. „In gewisser Hinsicht lief die Vorbereitung ganz genauso ab wie für eine Show, außer dass ich Dialoge lernen und eine Rolle spielen musste, die ein wenig anders ist, als ich es selbst bin. Aber meine Erfahrungen als Sängerin kamen mir bei meiner Arbeit mit Robert sehr zugute.“ Die Stilikone hatte außerdem ziemlich klare Vorstellungen für das Outfit ihrer Version von La Camaleón. „Bei meinem ersten Gespräch mit Robert schlug ich vor, dass sie einen Wolfspelz und ein Machete-Tattoo tragen sollte – und orangene Haare. Er mochte meine Ideen, und ich seine, und gemeinsam haben wir ein kleines Highlight im Film geschaffen.“

Walt Goggins komplettiert das Camaleón-Quartett. Er hatte bereits bei der Rodriguez-Produktion PREDATORS („Predators“, 2010) mit dem Regisseur zusammengearbeitet. „Als Robert mir zum ersten Mal von der Idee erzählte, dachte ich, er wäre übergeschnappt. Aber dann erklärte er mir, was er genau vorhatte, und so was hatte ich vorher noch nie gesehen. Das Konzept haute mich regelrecht um.“

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Michelle Rodriguez ist ihrer Luz, die sie nach MACHETE bereits zum zweiten Mal verkörpert, emotional ähnlich zugetan. Sie mag aber nicht nur Luz, sondern alle Frauenrollen des Films. „Es ist sehr cool, wenn ein Mädchen außerordentlich sexy sein darf, ein richtiger Hingucker für die Jungs, aber gleichzeitig noch etwas anderes mitschwingt. Diese Frauen wissen, was sie wollen, und sie wissen auch, wie sie es kriegen können. Die Zuschauerinnen werden ihren Spaß daran haben“, sagt die Schauspielerin. In MACHETE KILLS arbeitet Luz nicht mehr im Taco-Truck des ersten Teils. „Sie leitet jetzt ein deutlich komplizierteres Netzwerk mit wesentlich mehr Leuten. Sie hat eine regelrechte Operationszentrale, in der Computerdaten verarbeitet und Einsätze geplant werden. Das Haus wird von bewaffneten Männern bewacht, damit Luz nicht auch noch ihr anderes Auge weggeschossen wird.“ Alexa Vega, Rodriguez-Fans aus der SPY KIDS-Serie bestens bekannt, spielt die sehr erwachsene Rolle der knapp bekleideten und ziemlich schießwütigen Killjoy. „Sie ist richtig böse, total durchgeknallt“, sagt Vega. „So was habe ich noch nie gespielt. Als Robert zum ersten Mal von der Rolle sprach, hab ich sofort mein Interesse signalisiert.“ Vega kennt Rodriguez schon seit ihrem elften Lebensjahr und hat ihre eigene Theorie zu den weiblichen Rollen in seinen Filmen. „Robert war sein Leben lang von starken Frauen umgeben. Wenn eine seiner Schwestern einen Raum betritt, dominiert sie ihn sofort. Weil Robert mit so starken Frauen aufgewachsen ist, ist er in der Lage, sie auf der Leinwand darzustellen, denken Sie nur an jemanden wie Salma Hayek.“ „Das war schon immer so, aber es war nie so geplant“, ergänzt Rodriguez. „Ich bin mit fünf Schwestern aufgewachsen. Die Frauen sollen bei mir ganz sie selbst sein und ihre Stärke voll ausleben. Das wird dann wie von selbst zu einem der Höhepunkte des Films. Michelle Rodriguez und Amber Heard haben es genau so gemacht, es war sehr verblüffend und hat viel Spaß gemacht. Man könnte einen ganzen Film nur über die beiden drehen.“

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Trotz des All-Star-Casts entstand MACHETE KILLS mit niedrigem Budget und wurde in halsbrecherischem Tempo realisiert. „Wir hatten die Wahl, den Film so zu drehen, als wären wir zwanzig Jahre alt, oder ihn gar nicht erst zu machen“, sagt Rodriguez. „Wir drehten unglaublich schnell. Das Großartige daran ist, dass man sich plötzlich unheimlich frei fühlt. Du lässt es einfach fließen, nutzt die Momente und nimmst, was du kriegen kannst. Alle hatten einen Heidenspaß.“ Ein Teil dieses Independent-Spirits kam dadurch zum Ausdruck, dass Rodriguez auch bei den Proben die Kamera mitlaufen ließ: „Dadurch entsteht eine gewisse Unverbindlichkeit“, erklärt der Regisseur. „Man hat nie das Gefühl, dass es jetzt ernst wird, denn in offizieller Hinsicht drehen wir ja noch gar nicht. Das hilft ungemein.“

Michelle Rodriguez bestätigt, dass die Arbeit in Rodriguez‘ Troublemaker Studios in Austin etwas sehr Entspanntes und Verspieltes an sich hat. „Es fühlt sich so frei an, und das gefällt mir“, schwärmt die Schauspielerin. „Es gefällt mir, wenn ich mir nicht ständig darüber Sorgen machen muss, wie ich gerade spiele und wie die Leute um mich herum mich als Person wahrnehmen. In Hollywood erlebt man das sehr oft. Aber hier in Austin brauchst du dir darüber keine Gedanken zu machen. Hier ist alles erlaubt.“

Für den größten Teil der Produktion sah der Drehplan 12-Stunden-Arbeitstage vor. Dabei ergab es sich, dass jeder der Akteure für eine gewisse Zeit im Zentrum stand. „Wir haben uns jeweils auf einen Schauspieler konzentriert“, erklärt Rodriguez. „Als Amber in der ersten Drehwoche zur Verfügung stand, war es die ‚Amber-Heard-Woche‘. Dann war Michelle Rodriguez dran, die beiden überlappten sich kurz, dann kam Sofía Vergara, und für zwei Tage waren wir in ‚Sofías Welt‘. Cuba Gooding Jr. war für einen Tag da, Antonio Banderas ebenfalls, dann Lady Gaga, dann Charlie Sheen. Ich musste mich nacheinander auf jeden einzelnen Charakter konzentrieren und innerhalb kürzester Zeit seine Geschichte erzählen.“

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Während der überlappenden Drehtage von Michelle Rodriguez und Amber Heard entstand eine der aufwändigsten Kampfszenen des Films. „Das ist eine meiner Lieblingsszenen, denn in vielerlei Hinsicht funktioniert sie wie ein Tanz. Wir mussten eine Choreografie einstudieren und Schritte lernen“, berichtet Heard. Außerdem musste Heard lernen, wie man mit einer Waffe umgeht. „Das waren aber keine gewöhnlichen Gewehre“, erklärt Heard. „Ich musste mit Nägeln und solchem Zeug schießen. Aber mir war ja klar, dass das kein normaler Job werden würde.“

Eine Konstante aber gab es für Robert Rodriguez: Er war durch die langjährige Zusammenarbeit mit Danny Trejo so mit dem Schauspieler vertraut, dass er sich in aller Ruhe auf den Rest des Ensembles konzentrieren konnte. „Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie es war, bevor ich mit Danny zusammenarbeitete“, erklärt der Regisseur. „Diesmal musste ich mich um so viel kümmern, dass ich während des Drehs immer nur dachte: ‚Danny machen wir zum Schluss.‘ Danny bekam deswegen immer nur sehr wenig Zeit. Aber es war erstaunlich, denn er brauchte gar nicht mehr Zeit. Normalerweise genügte ihm ein Take.“

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Mel Gibson war nach der Zusammenarbeit nicht nur von Trejos Professionalität beeindruckt, sondern auch von der Tatsache, wie sehr sich der Mensch Danny Trejo von der Figur des Machete unterscheidet. „Eigentlich ist er ein ganz normaler Typ, nur auf der Leinwand wirkt er so hart und gemein. Im Grunde ist er eine Miezekatze“, sagt Gibson über Trejo. Walt Goggins pflichtet bei: „Am Anfang dachte ich, er wäre wie Machete. Ich hatte eine Heidenangst vor ihm. Dann unterhielten wir uns und ich dachte: ‚Mann, der ist ja in Wirklichkeit ein Softie!’“

William Sadler sieht Trejos Stärke vor allem in dessen Fähigkeit, vielsagend zu schweigen. „Machete macht nicht viele Worte. In einer Szene steht er mit einer Schlinge um den Hals da, sagt nichts und bringt trotzdem alles rüber. Mein Text ist vier Seiten lang, und er antwortet nichts. Trotzdem beherrscht er die Szene. Er gab mir so viel zurück, dass ich das Gefühl hatte, einen Dialog mit ihm zu haben.“

Für Robert Rodriguez bot MACHETE KILLS die Möglichkeit, so kreativ und erfinderisch wie möglich zu sein. „Die ganze Serie ist komplett verrückt. Es gibt keine Regeln. Und das ist sehr aufregend“, konstatiert er. „Ich denke, das ist es auch, was so viele Schauspieler anzieht: Alles ist möglich. Es gibt nichts, was ein Schauspieler, Künstler oder Regisseur mehr liebt als kreative Freiheit. Wenn du einen Job hast, der totale kreative Freiheit beinhaltet, dann ist es überhaupt kein Job mehr. Er ist leicht. Er macht Spaß. Es ist ein Spiel.“ (Quelle: Presseheft univerum film)

 

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Machete Kills hat von universum film eine schöne Veröffentlichung erhalten. Auf technischem Gebiet weiss die BluRay sehr zu überzeugen, denn das in 1,85:1 (10800p/24) präsentierte Bild besticht durch wirklich sehr gute Qualität. Hier stimmt über Schärfe, Kontrast und Farben einfach alles. Auch bei den beiden Tonspuren (deutsch und englisch; DTS-HD 5.1 Master Audio) gibt es nichts Negatives zu berichten, beide hören sich sehr gut an. Evtl. sollte man aber auf den Originalton zurückgreifen, da bei der Synchro. doch der ein oder andere Sprachwitz verloren geht. Als Untertitel stehen deutsche für Hörgeschädigte zur Verfügung. Die Extras sind mit einem „Behind the scenes-featurette“, deleted scenes und dem deutschen Trailer etwas dünne aber ok.

Beim Film muss man sich seine eigene Meinung bilden. Ich habe mich  jedenfalls köstlich unterhalten gefühlt. Selbstverständlich darf man keinen durchweg ernsthaften Film erwarten. Machete Kills ist mit übertriebener Gewalt, abgedrehten Charakteren und irrem Plot natürlich vollkommen „over-the-top“, was einigen Leuten eventuell missfallen könnte. Doch der Film ist schon alleine wegen seiner tollen Besetzung einen Blick wert. Wer Machete mag, wird sehr wahrscheinlich auch Machete Kills mögen, vielleicht sogar lieben!?

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Diese BluRay sowie das Bildmaterial wurden freundlicherweise von universum film zur Verfügung gestellt.

 

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Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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