7. Obscura Filmfestival Berlin

Ende dieser Woche (21.+22. Oktober) findet zum siebten mal das Obscura Filmfestival statt. Dauerkarten für die beiden Tage sind natürlich schona usverkauft, doch kurzentschlossene Berliner dürften z.B. mit dem Samstagsticket noch glücklich werden. Das Programm kann mit einigen Gästen aufwarten und zu den Highlights zählen einige internationale und Deutschlandpremieren von Indie Horrorfilmen, darunter so illustre Titel wie Pussycake.

Tickets (Samstag) bzw. Zoopalast hier und Cinestar (Kulturbrauerei) hier

Offizielle Website und Programm bzw. hier

Wir haben mit David Ghane (im echten leben IT-Spezialist) per Email gesprochen, der seit einigen Jahren das Obscura Filmfestival in Berlin und Hannover organisiert.

Als das Münchner Asia Filmfest aufgehört hat, haben einige Fans ihr eigenes Mini Asia Filmfest als Ersatz auf die Beine gestellt und ein kleines Kino gemietet. Ich hab mich gefragt, ob das in Berlin auch möglich ist und ebenfalls nach kleinen Kinos gesucht. Als ich eins gefunden habe, hab ich in mein Regal nach coolen Genrefilmen gesucht, die in Deutschland noch nicht veröffentlicht waren. Drei fand ich und fragte die Produzenten um Erlaubnis, sie zeigen zu dürfen. Ein Crowdfunding – um zu sehen ob es überhaupt einen Bedarf gibt – verlief positiv. Hinzu kam ein vierter Film, diesmal aber aus dem aktuellen Festivalkreislauf, und so fand im Oktober 2016 das erste Obscura Filmfest in Berlin statt. Das mache ich alleine, habe allerdings Helfer die für mich die Plakate und Programmhefte designen sowie den Trailer schneiden. In Berlin findet es diesen Oktober zum 7. Mal statt, seit 2017 gibt es das auch in Hannover, weil es meine zweite Heimat ist und es dort nichts vergleichbares gibt. Dort fand es bislang viermal statt. Es gab einige Highlights: mein erster internationaler Gast im Frühling 2017 in Hannover, meine erste Kurzfilm Weltpremiere im Herbst 2017 mit dem Regisseur zu Gast, auf dem gleichen Festival auch einen Schauspieler aus Argentinien. Kurz vor dem zweiten Lockdown 2020 die erste große Studio Produktion „The Hunt“ von Universal/Blumhouse. Ich hatte bis jetzt auch noch nie einen Filmausfall oder technische Probleme. Tiefpunkte sind sicherlich die zu niedrigen Besucherzahlen und bislang hat es mit einem Kinofilm vor deutschem Kinostart noch nicht geklappt.

David zur Genese des Festivals und Highlights

Hab schon immer gerne Filme geschaut, vor allem Action und Horror. So richtig hat das mit 17 angefangen, da habe ich mir meine ersten eigenen VHS Kassetten in Schottland gekauft, waren natürlich alle ab 18. Zwei Regisseure deren Werke ich sehr mag sind Shin’ya Tsukamoto und Ryūhei Kitamura. Besonders toll war die Saw Zeit, also die Torture und Terror Welle zwischen 2004 und 2010.

Davids Lieblingsfilme, Genres, Macher oder Perioden

Ich hab tatsächlich nicht so viel von meiner Sammlung gesehen. Das einzig positive waren die Hybrid oder Online Festivals, ich konnte mir so Filme auf einem Festival ansehen ohne das Haus zu verlassen. Der Nachteil ist dabei natürlich, das kann ich als Festivalmacher auch so. Festival bedeutet für mich dass man ins Kino geht, mit gleichgesinnten Fans zusammen schaut und sich zusammen drüber freut. Ganz klar negativ war dass es zweimal keinen physikalischen European Film Market gab.

David reflektiert über Höhen und Tiefen im Kontext der Pandemie und seinem Filmkonsum.

Besonders angetan war ich von „Everything everywhere all at once“, eher zufällig drauf gestoßen, stand nicht auf meiner Liste. Dagegen habe ich andere Filme nicht gesehen weil sie doch zu Arthouse lastig waren. Warnen kann ich nur vor solchen Mogelpackungen, wobei man das vorher nie genau wissen kann. „Bullet Train“ war auch ein nettes Highlight, eine Art Film die es leider zu selten gibt.

Davids aktuelle Filmtips

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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