Ain’t Them Bodies Saints
Das Kino Terrence Malicks besticht durch Voiceover, Naturaufnahmen, Themen von Liebe und Glauben, sowie eine gewisse Melancholie und Romantik. Seine Filme sind nicht unumstritten, aber durchweg Kunstwerke. Er galt lange Zeit als nicht nachahmbar, aber viele junge Filmemacher trauen sich mittlerweile, sich stilistisch ihm anzunähern, nun da mehr und mehr Zuschauer sich auf seine Art audiovisueller Meditation einlassen. So auch David Lowery, dessen Ain’t Them Bodies Saints eine Art moderne Neuerzählung von Badlands sein könnte – oder zumindest eine Hommage.
Der Film handelt von Bob Muldoon (gespielt von Casey Affleck) und Ruth Guthrie (Rooney Mara), die nach einem kriminellen Unterfangen dass man nie genauer erfährt von der Polizei gestellt werden. Bob geht dafür in den Knast, Ruth lebt alleine und zieht die Tochter der beiden groß. Einige Jahre später bricht Bob aus und macht sich auf, um bei seiner jungen Familie zu sein. Schwierig wird dies nicht nur, weil Sheriff Patrick Wheeler (Ben Foster) der Ruth Avancen macht, sondern auch weil der alte Skerrit (Keith Carradine), ein Ziehvater von Bob und jetzt Ruths Nachbar, sich in deren Leben einmischt und alles daran setzt, dass Bob der Familie fern bleibt. Es soll ganz anders kommen…
Aint Them Bodies Saints beginnt mit einer eher verwirrenden Art, die Vorgeschichte aufzufächern, und lässt dem Zuschauer vieles selbst interpretieren. Lowery spielt hier mit den klassischen Bonnie und Clyde Clichees, und taucht aber nicht tiefer ein in die Story sondern beschränkt sich dann darauf, die Kniffligkeit der Situation seiner Protagonisten darzustellen und langsam einen Spannungsbogen aufzubauen, der in einem doch sehr rührenden aber einigermaßen abrupten Ende mündet. Wie erwähnt lehnt er sich hier an Stilelemente Malicks an, lässt sich Zeit mit seinen Schauspielern, zeigt das Land und die Umwelt, und lässt Bob im Voiceover die Motivation und Hintergründe erzählen.
Problematisch ist das ein wenig wegen dem fast unterträglichen Nuscheln von Affleck. Ob das nun sein Style ist, oder mangende Dialogfähigkeit kaschiert, sei dahin gestellt, es ist jedenfalls in Kombination mit dem eher düsteren Bild (im Gegensatz zu den meist hellen Aufnahmen bei Malick) ein eher demotivierendes Erlebnis, den Film zu sehen. Glänzen tun auf jeden Fall sämtliche Nebendarsteller, von Foster über Carradine bis zu dem Kind das Bobs Tochter spielt. Man nimmt dem Film eine unglaubliche Menschlichkeit ab, diese eingefangen zu haben ist der Verdienst des Regisseurs.
Koch Media bringt den Film ab dem 19.3. hierzulande auf BluRay in guter Qualität und mit einigen interessanten Extras, darunter entfernte Szenen, Outtakes, ein Musikvideo und einer kleinen Doku. Er erscheint unter dem Titel „The Saints – Sie kannten kein Gesetz“. Ich habe den Film sehr genossen und kann ihn empfehlen!
Die BluRay wurde uns von Koch Media zur Verfügung gestellt.
Neueste Kommentare