Alone

Alone

Alone ist ein Survival-Thriller von John Hyams aus dem Jahr 2020. Der Film erzählt von der jungen Jessica (Jules Wilcox), die nach dem Tod ihres Verlobten ihre Sachen packt und wegzieht aus der Stadt (vermutlich Portland). Als sie, etwas in Eile und mit dem Anhänger hinten dran, einen unnachsichtigen Jeep-Fahrer überholt und fast ein Unfall passiert, hat sie plötzlich einen Gegenspieler auf der Straße, von dem sie sich verfolgt und bedrängt fühlt. Auch als er sie bei einem Motel einmal anspricht und sich entschuldigt ändert das nichts an ihrer Skepsis, und später scheint er ihr außerdem eine Falle stellen zu wollen. Tut sie dem armen Mann (Marc Menchaca) unrecht, oder ist ihr Bauchgefühl richtig? Nach einem Unfall, der nicht ganz grundlos passiert, kommt sie von der Straße ab… Stunden später wacht sie im Keller eines Häuschens im Wald wieder auf… von nun an kämpft sie um ihr Überleben.

Alone

Alone ist ein sehr effektiver, schnörkelloser und geradliniger Genrefilm. Zwar passieren auch hier ein paar Dummheiten, aber im Wesentlichen spart sich der Film sämtlichen unnötigen Gedöhns und oft gesehenen Übertreibungen und bleibt komplett auf der Plausibilitätsebene. Der Film funktioniert, weil er keine Hollywood-Karte zieht oder übertreibt, sondern KISS praktiziert: keep it simple, stupid. Das hat natürlich auch ein paar Nachteile, so erwartet man sich als Zuschauer teilweise etwas mehr Action, aber im Wesentlichen ist es eine Freude dieser Story beim sich entfalten zuzusehen, weil sie sich eben ordentlich entfaltet und dabei im Zweifelsfall nicht die beim Zuschauer eintrainierten Eskapaden exerziert, sondern sich meist für den unvermutet einfachen Weg entscheidet. Beispiel, ohne zu viel zu verraten: es gibt eine Szene bei der ein rostiger Nagel in einem Balken steckt. Geübte Zuschauer erwarten, dass früher oder später jemand im Zweikampf diesen Nagel in den Kopf kriegen. Ist aber nicht.

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Schauspielerisch ist der Film ebenfalls überzeugend, und ein paar ganz kleine Gastauftritte sind auch dabei. Menchaca, den man aus Ozark vielleicht kennt (die Serie gucke ich zum Beispiel gerade), gibt einen guten Bösewicht ab, und Wilcox ist eine glaubhafte Darstellerin für das Opfer, ohne unrealistisch als Badass-Heroine dazustehen, wie man es vielleicht aus Revenge kennt (der ja auch nicht schlecht ist, aber eher jenseits des Realismus wirkt).

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Insgesamt hat mich der Film sehr überzeugt, trotz einiger Schwächen. Er ist geradlinig, spannend und schnörkellos, und als Fan von soliden Survival-Thrillern ist das auch genau mein Metier. Dass es sich dabei um ein Remake des schwedischen thrillers Försvunnen (IMDb „Gone“) handelt, erfährt man dann ja in den Extras, der Film dürfte aber weitgehend unbekannt sein, darauf bin ich nun aber auch neugierig. Die Story in die amerikanischen Wälder und Highways zu verpflanzen klappt gut.

Alone

Die BluRay bietet gutes Bild (dem es am letzten bischen Kontrast und Schwarzwerten fehlt um richtig tut zu sein) und ebenfalls gutem Ton (dem es an etwas mehr Raumklang fehlt um sehr gut zu sein). Es gibt zusätzlich noch eine deutsche Synchronfassung sowie optionale deutsche Untertitel. Ein paar wenige Extras sind auch dabei, so ein vierminütiges Making-of Featurette (eher aus dem Bereich Marketing) mit deutschen Untertiteln sowie weitere 8 Minuten an Aufnahmen vom Dreh, sowie der Trailer und eine Bildergalerie.

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Die BluRay wurde uns zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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