Angel has fallen

Immer an vorderster Front, um sein Leben für den Präsidenten zu geben: Mike Banning ist der loyalste Mann des Secret Service. Zweimal in seiner langen Karriere hat er bereits den US-Präsidenten gerettet – Zeit, einen Gang runter zu schalten und über eine Versetzung in den Innendienst nachzudenken. Doch alles ändert sich nach einem vermeintlichen Routineeinsatz: Bei einem großangelegten Anschlag auf Präsident Trumbull stirbt fast das gesamte Secret Service-Team – nur Mike Banning überlebt und ist plötzlich der Hauptverdächtige. Während der Präsident schwer verletzt im Koma liegt, wird Banning von seinen Kollegen und dem FBI quer durchs Land gejagt und muss beweisen, wer die wahren Drahtzieher sind. Ein gnadenlos rasantes Katz-und-Maus-Spiel beginnt… (Universum Film)

Gerard ButlersFallen“ Serie begann mit dem billigen Olympus Has Fallen, wurde mit dem toxischen London Has Fallen fortgesetzt und jetzt kommt Angel Has Fallen, der die zweifelhafte Auszeichnung inne hat, der beste des filmischen Trios zu sein. Die Hauptverkaufsargumente sind, dass der Streifen weder so blöd wie Olympus noch so abscheulich fremdenfeindlich wie London ist. Außerdem gehört Nick Nolte diesmal zur Hauptbesetzung, was ein klares Plus darstellt, auch wenn die Stimme des Schauspielers so klingt, als würde er täglich Glasscherben gurgeln, während seine ständig wachsenden Schnurrhaare bereit zu sein scheinen, die Welt zu erobern.

Nolte betritt das Spielfeld etwas später als Clay Banning, dem Vater des Geheimdienstagenten Mike Banning (Butler). Man muss wissen, Mike Banning wurde wegen eines Attentats auf Präsident Allan Trumbull (Morgan Freeman) angeklagt. Die Beweise gegen Banning sind so dermaßen überwältigend, dass sie an den Moment in Steven Spielbergs Minority Report erinnern, wo der extrascharfe Ermittler Colin Farrell die zahlreichen Beweise gegen Tom Cruises unschuldigen Polizisten untersucht und sie als „Orgie der Beweise“ abtut sowie sofort erkennt, dass sie alle absichtlich hinterlegt wurden. Die Gesetzesvertreter in diesem Film (in erster Linie Jada Pinkett Smith als mürrische FBI-Agentin) werden nicht besonders intelligent präsentiert, da sie alle bemerkenswerten und heldenhaften Aktionen, die Bannon während seiner Karriere unternommen hat, sofort außer Acht lassen (hat denn keiner von denen jemals Olympus Has Fallen oder London Has Fallen gesehen!?). Stattdessen sind sie auf solch belastende Hinweise fixiert, die möglicherweise sogar Inspektor Clouseau eine Pause verschafft hätten.

Mike befindet sich bald auf der Flucht vor den Behörden, wobei sich der Film zu einer Ersatzversion von Auf der Flucht entwickelt. Nervenkitzel wird dabei so gering angelegt, sodass der Film weniger mit dem Harrison Ford Blockbuster zu tun hat, als vielmehr mit der MAD Magazine Parodie The Stooge-itive. Mike befürchtet, dass sich Tommy Lee Jones der Fahndung sehr bald anschließen wird und fasst den Entschluss sich im Berghaus seines entfremdeten Vaters zu verstecken. Der ist natürlich ein verrückter Vietnam-Veteran, der sich ständig gegen Verschwörungen und Vertuschungen der Regierung auflehnt. Trotzdem erweckt Nolte sowohl diesen abgenutzten Charakter, als auch den Film selbst zum Leben.

Vielleicht haben die Filmemacher festgestellt, dass sie es mit der „hurra patriotischen“ Aggressivität von London Has Fallen übertrieben haben, weswegen sie sich hier stark damit zurückhalten und sogar einen Kontrapunkt einkalkulieren, da geistreiche Bemerkungen zu Russlands Einmischung in die Wahlen in den Film integriert werden. Ansonsten ist dies die Art stumpfen Action-Films, die man von einer Serie erwarten kann, die schon immer auf Autopilot lief und wo nur wenige Unterschiede zwischen den verschiedenen Schießereien zu erkennen sind.

Der Film versucht kaum die Identität seines Bösewichts geheim zu halten, sondern setzt stattdessen darauf, dass das Publikum schockiert ist – ja schockiert! – und zwar durch die Enthüllung des eigentlichen Bösewichts hinter dem Bösewicht. Zugegeben, die Aufdeckung könnte ein paar wenige Zuschauer nach Luft schnappen lassen, als wären sie gerade Zeuge gewesen, wie Jesus aus der Popcorn-Maschine des Verkaufsraums auferstanden ist, doch diese Entlarvung sollte für die große Mehrheit der Weltbevölkerung keine Überraschung darstellen.

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Darsteller: Gerard Butler, Nick Nolte, Jada Pinkett Smith, Holt McCallany, Morgan Freeman
Regisseur(e): Ric Roman Waugh
Format: Breitbild
Untertitel: Deutsch
Region: Region B/2
Bildseitenformat: 16:9 – 2.40:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Universum Film GmbH
Produktionsjahr: 2019
Spieldauer: 121 Minuten

Diese BluRay sowie das Bildmaterial wurde uns freundlicherweise von Universum Film zur Verfügung gestellt.

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Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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