Auf der Kugel stand kein Name

Auf der Kugel stand kein Name (No Name on the Bullet) ist ein Cinemascope-Western von 1959 aus dem Hause Universal mit Audie Murphy in der Hauptrolle, produziert und verfilmt von Jack Arnold.

Der Profikiller Gant (Murphy) reitet in das kleine Nest Lordsburg. Sein Ruf eilt ihm voraus. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht, dass der Revolverheld sich in der Stadt hat blicken lassen. Jeder weiß bescheid, dass das bedeuten muss, das einer der Stadtleute seine Zielscheibe sein wird. Doch wer ist es? Unter den Leuten bricht eine Art Paranoia aus. Jeder hat irgendwie Grund, sich schuldig zu fühlen. Die Atmosphäre in der Stadt ist völlig aus dem Ruder. Während der Sheriff noch versucht, die Leute zu beruhigen, und der Arzt Canfield (Charles Drake) es mit einer Annäherung versucht, will ein aufgebrachter Mob den Killer kurzerhand aus der Stadt jagen. Der lässt sich allerdings auch nicht so leicht provozieren – und bereitet seinen Schachzug vor, denn einer der Stadtbewohner ist in der Tat sein Ziel…..

Das freundlich-jugendliche Gesicht von Hollywood-Veteran Audie Murphy trügt in diesem Film. In einer seiner besten Rollen verkörpert er mit sichtlicher Spielfreude einen gefürchteten Auftragskiller auf Rachetour. – Koch Media

Der Film ist eine Art Warten auf Godot, oder eine Umkehr von High Noon. Der ganze Film baut auf der Paranoia der Stadtbewohner, sich in der Gefahr zu wissen, es mit einem Killer zu tun zu haben, von dem niemand weiß, auf wen er es als nächstes abgesehen hat. Interessanterweise scheinen aber so viele Menschen Dreck am Stecken zu haben, dass gleich mehrere Parteien sich also von dem kindlich aussehenden Killer so bedroht fühlen, dass sie in die Offensive gehen. Wer aber als Zuschauer anfangs genau aufgepasst hat, ist am Ende aber nicht so arg überrascht vom tatsächlichen Ausgang.

Audie Murphy, wie Koch Media selbst schreibt, gibt hier ein wenig den Wolf im Schafspelz. Das passt aber doch relativ gut, immerhin kommt die Bedrohung hier weniger von der Tatsache dass er ein Killer ist, sondern welche Situationen das in der  Stadt generiert, in der diese Bedrohungslage ein Klima der Angst auslöst. Es ist im Wesentlichen eine Parabel darüber wie Schuld und Selbstschutz dazu führen, dass Moralität hinter dem Selbsterhaltungstrieb nachsteht. Es ist ein Western der ein paar interessante Akteure bietet, eine solide Geschichte und ein paar spannende Momente. Das Ende ist…. unerwartet.

Der Film erscheint ab Mitte Januar auf BluRay und DVD als Neuauflage von Koch Media. Deutsch und Englisch (getestet) gibt es als DTS-HD mono 2.0, sowie englische Untertitel. An Extras gibt es nur den Trailer und Bildergalerie. Das Bild ist laut Angaben 2.35:1, aber ich muss sagen es kommt mir einen Tick gestaucht vor. Es sieht zwar grundsätzlich in Ordnung aus, man sollte sich hier aber keine Wunder erwarten. Wie so einiges aus dem Tresor von Universal ist das Ausgangsmaterial eher etwas blass. Das tut dem Spaß aber wenig Abbruch. Gute Westernunterhaltung in so-so HD, damit das auch auf dem 60-Zöller wieder ein Vergnügen wird. Zugreifen lohnt für Fans.

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Diese BluRay wurde uns freundlicherweise von Koch Media zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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