Barbary Coast – Die Küste der Ganoven

Wer William Shatner nur aus Star Trek kennt, darf sich warm anziehen. Nein ich rede nicht von seinen dummen Priceline Werbung, oder TJ Hooker. Barbary Coast (Küste der Ganoven) war inspiriert von Mission Impossible und The Wild Wild West (ja genau, woraus man auch schon mal einen bodenlos schlechten Will Smith Film gemacht hat), also eine Art von Krimi-Spionage Abenteuern zweier Auftragsagenten im Wilden Westen, in der Serie das gesetzlose San Francisco.

Gleich der Pilotfilm etabliert das wunderbare Setup zwischen dem Geheimagenten Jeff Cable (Shatner) und dem Trickbetrüger Cash Conover (Dennis Cole), der eine wird sein geheimer Partner in der perfekten Tarnung als Salooneigentümer, der andere macht gern einen auf Verkleidungskünstler. Im ersten Abenteuer wollen sie in San Francisco die Umtriebe eines Geheimbundes beenden, der in einer Art Lynchjustiz die Stadt terrorisiert. Es ist eine spannende, ausgefallene und gut umgesetzte „Episode“ in Spielfilmlänge. Das TV Format schlägt sich in erster Linie in dem geringen Produktionswert nieder, die ganze Serie ist mehr oder minder im Studio gedreht, das meiste Geld scheint in Shattners Makeup geflossen zu sein, für seine ganzen inkognito Missionen. Der Film macht jedenfalls Lust auf mehr, und so tauchte ich in die Serie ein.

Die Serie knüpft gleichsam an diese Prämisse an, nur dass Doug McClure letztendlich als Conover übernimmt. Die beiden arbeiten weiter in San Franciso zusammen im Kampf für die Gerechtigkeit. Die Folgen sind alle in etwa 45min lang. Matsch in den Straßen, Prostituierte in den Saloons, und Intrigen an jeder Ecke. Das ist das San Franciso der späten 1800er Jahre. Jeff heckt wie immer am Anfang einen Plan aus, und spannt Conover mit ein, der damit von Episode zu Episode mehr über das Spionagewesen lernt. Regelmäßig mit dabei: Richard Kiel (bekannt als Jaws in Moonraker, 2014 verstorben). Insgesamt hält sich die Serie ein wenig an das Mission: Impossible Format, und demnach sind die Folgen auch nicht zusammenhängend. Das Schema ist immer gleich, und nach 13 Folgen merkt man auch ein wenig dass die Puste raus ist, vorausgesetzt die ganzen Makeup- und Kostümaktionen von Shatner gehen einem bis dahin noch nicht ganz auf die Nerven. Aber ernsthaft, es ist eine sehr unterhaltsame Serie mit vielen witzigen Stories und guten Ideen. Dabei ist es bei weitem keine Comedy-Serie, im Gegenteil, aber es wird ein heiterer Beiton erhalten und eine Familientauglichkeit der TV Produktion bewahrt.

Das beste an der 4-DVD Box ist, dass hier zum ersten mal der 90minütige Pilotfilm enthalten ist, der in Deutschland nie ausgestrahlt wurde. Für den hat Explosive Media extra noch Untertitel angefertigt. Er liegt in recht solider Qualität vor und man kann erstmals die Ursprünge der Serie somit neu entdecken. Im Pilotfilm spielt Dennis Cole die Rolle die in der Hauptserie dann Doug McClure (The Virginian) einnahm. Er ist zusammen mit Episode 1 auf der ersten Disc, der Rest der Serie (12 Episoden) ist auf drei weiteren DVDs enthalten, mit entsprechender Kapitelanwahl und Sprachauswahl.

Fazit: Ein äußerst Unterhaltsamer Ausflug in die 70er Fernsehwelt mit einem witzigen Duo and Geheimagenten im wilden Westen. Die Bildqualität des Materials haut niemanden um, aber das Set glänzt mit dem kompletten Satz Abenteuern an der Barbary Coast, und lädt zu einem herzhaften Serienspaß ein. Lohnt sich!

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barbary coast

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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