Beast You! / Sorority Babes in the Slimeball Bowl-O-Rama

Ein paar unbedarfte Studenten brechen für eine High-School Mutprobe des Nachts in ein Bowlingcenter ein. Dabei setzen sie einen Imp frei, einen Gnom, der ihnen die Erfüllung ihrer Wünsche verspricht. Doch diese Wünsche kehren sich schnell gegen die, die sie ausgesprochen haben, und die Sache gerät völlig außer Kontrolle … (Wicked Vision Distribution GmbH)

Calvin (Andras Jones), Keith (John Stuart Wildman) und Jimmie (Hal Havins) hängen in ihrer Wohnung ab, während im Spätprogramm des Fernsehens ein Horrorfilm läuft. Calvin ist fasziniert, doch die anderen beiden sind mehr an Bier interessiert, bis Keith einen Vorschlag macht, womit sie sich ihre Zeit vertreiben könnten. Eine studentische Schwesternschaft führt an diesem Abend eine Initiationszeremonie durch und Keith denkt, die Studentinnen dabei ausspionieren zu können. Nachdem sie Calvin überredet und ihm ein (einziges) Bier zu trinken gegeben haben (das ihn praktisch sofort berauscht) trotten sie in die Nacht hinaus, ohne zu wissen, was für Schwierigkeiten auf sie warten.

Der denkwürdig betitelte Sorority Babes in the Slimeball Bowl-O-Rama repräsentiert eines der ersten Werke des Low-Budget-Filmemachers David DeCoteau, der sich ein Jahr zuvor mit Creepozoids (Creepzone, 1987) einen kleinen Namen gemacht hatte. Suchte man in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern verzweifelt nach Unterhaltung, so hatte die örtliche Videothek wahrscheinlich einige Werke dieses Mannes im Regal stehen, wobei man sich an Beast You! besser erinnern kann, als an die meisten anderen (z.B. Explosion der Leidenschaften, American Rampage und Dr. Alien), wenn auch nur wegen der drei scream queens, die hier zusammen auftreten.

Von Sergei Hasenecz geschrieben, fühlt sich der Streifen wie ein Troma-Film an, während sich das Budget für Spezialeffekte offensichtlich recht dürftig gestaltete. Ein bisschen Make-up ist wohl noch drin gewesen, weswegen der gore-Faktor als minimal beschrieben werden muss, wobei das Ganze darüber hinaus so düster aufgenommen wurde, so dass es sich als schwierig erweist, genau erkennen zu können, wer was gerade mit wem macht. Tatsächlich kann man den Streifen in der ersten halben Stunde kaum als Horrorfilm bezeichnen, da es sich hauptsächlich um die Porky‘s Possen der „Babes“ dreht und um die „Nerds“, die sich dafür interessieren.

Nachdem die drei Nerds ihre Peeping-Tom Nummer durchs Fenster abgezogen haben, um beobachten zu können, wie die beiden Anwärterinnen – Lisa (Michelle Bauer) und Taffy (Brinke Stevens) – ihre Hintern versohlt bekommen, schleicht sich das Trio ins Haus und wird dort prompt von den drei Schwestern, angeführt von Babs (Robin Stille), entdeckt. Babs hat eine Idee und befiehlt den Nerds sowie den Anwärterinnen, im örtlichen Bowlingzentrum (ja, wir befinden uns in den Achtzigerjahren) eine Bowling-Trophäe zu stehlen.

Soweit, so gut aber was soll das alles mit einem Horrorfilm zu tun haben!? Nun, als das Sextett die Trophäe in die Finger bekommt (ohne zu wissen, dass es von den Schwestern via Überwachungskameras ausspioniert wird), fällt sie zu Boden und ein Gummimonster kommt zum Vorschein. Dieses Gummimonster soll der Imp (Kobold, kleiner Teufel) sein, der eigentlich wie Audrey II aus dem Remake von Der kleine Horrorladen (1986) klingen soll, sich aber eher wie Chefkoch aus South Park anhört. Er kann Wünsche erfüllen, doch gegenwärtig offenbart er seine eigene Agenda und beginnt die Besetzung zu verfluchen, wobei er einige Personen in Dämonen verwandelt (eine davon erinnert stark an Frankensteins Braut), die die anderen terrorisieren. Naja, mit Terror hat das dann doch nicht viel zu tun, denn die Dämonen jagen die College-Kids nur ein wenig durch die Gegend. Ach ja, Linnea Quigley taucht plötzlich als Einbrecherin auf, zieht sich (ungewohnter Weise) aber im Gegensatz zu Stevens und Bauer diesmal nicht aus. Es gibt nur ein paar wenige gute Dialogzeilen („Holy shit!“ „No… unholy shit!“) zu hören, wobei sich Langeweile bereits früh einstellt und bis zum Ende verweilt. Heutzutage wirklich nur noch aus Nostalgiegründen zu ertragen.

Wicked-Vision bringt Sorority Babes in the Slimeball Bowl-O-Rama als Nr. 6 im Rahmen ihrer Full Moon Collection im Mediabook als Blu-ray- / DVD-Combo mit drei unterschiedlich limitierten, verschiedenen Cover-Motiven heraus. Über den Film lässt sich sicherlich diskutieren, über die Qualität der Veröffentlichung allerdings nicht. Das Bild präsentiert sich im 1,78:1 (1080p) / 1,78:1 (anamorph) Format und macht einen guten Eindruck, während es beim Ton ebenso nichts zu meckern gibt. Hier stehen die deutsche und die englische Spur (DTS-HD Master Audio 2.0 / Dolby Digital 2.0) zur Auswahl, wobei man deutsche und englische Untertitel zuschalten kann. Die Extras bestehen aus einem 24-seitigen Booklet mit einem enorm informativen Text von Christoph N. Kellerbach, dem Originaltrailer, einer Bildergalerie, einem Vorwort von Charles Band sowie David DeCoteau, zwei Featurettes: „Tales from the Bowling Alley“ – Hinter-den-Kulissen mit optionalem Audiokommentar (137 Min.) und „Brinke and the Imp“. Als Highlight der Boni muss allerdings der Audiokommentar mit Regisseur David DeCoteau, Drehbuchator Sergei Hasenecz und Scream-Queen Brinke Stevens bezeichnet werden, die viel Interessantes über den Film sowie dessen Produktion zu berichten haben. Insgesamt handelt es sich hier mal wieder um eine sehr gelungene Mediabook-Edition, die für Fans und Freunde des gepflegten Full Moon-Films ganz bestimmt interessant sein sollte.

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Studio: Wicked Vision Distribution GmbH
Freigabe: ab 16 Jahren
Ländercode: A,B,C
Laufzeit: 80 Minuten (ungekürzt) / 76 Minuten (ungekürzt)
Bildformat: 1,78:1 (1080p) / 1,78:1 (anamorph)
Sprache: Deutsch, Englisch
Tonformat: DTS-HD Master Audio 2.0 / Dolby Digital 2.0
Untertitel: Deutsch, Englisch
Untertitel Extras: Deutsch
Verpackung: Mediabook
Discs: 2
Format: Blu-ray & DVD
Disc-Typ: BD-50 / DVD

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Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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