Black Cinema Collection (Wicked Vision)


Als Wicked eine neue Sammlung ankündigte mit Perlen des Blaxploitation Films und darüber hinaus war die Freude groß: Immer noch gibt es sehr viele Filme des „Black Cinema“ die unterbelichtet oder schlichtweg nicht in guter Qualität verfügbar sind. Auch abgelutschte Veröffentlichungen wie Foxy Brown warteten eigentlich noch auf würdevollere Veröffentlichungen. Man darf aber nicht den Fehler machen und es mit einer reinrassigen Blaxploitation-Reihe zu verwechseln. Die Spanbreite der Sammlung ist deutlich weiter. Zwar sind die Preise etwas hoch, aber man bekommt nun eine qualitativ erstklassige Sammlung (auch im Abo-Modell). Wir stellen hier alle Titel der Black Cinema Collection an einer Stelle vor. Direkt bei Wicked sind auch Kombinationen oder besagte Abos erhältlich. Bei einem Kauf über Amazon wiederum unterstützt ihr Nischenkino.
Slaughter
Der erste Titel in der Reihe ist auch mit einem Schuber erhältlich, zu dem sich dann die weiteren Titel gesellen können. Slaughter ist ein oft übersehener, aber sehr unterhaltsamer Film mit Jim Brown. Der ein oder andere von Euch kennt vielleicht den Titelsong, denn Quentin Tarantino hat ihn für Inglourious Basterds benutzt. Sebastian hat ihn auch im Kino schon mal gesehen, bei einer Retrospektive, und war damals auch ziemlich angetan von diesem Geheimtip. Was der Film und die BluRay sonst noch so zu bieten haben, lest ihr in unserer Besprechung. Das gilt auch für die weiteren Titel der Reihe, die Bluntwolf unter die Lupe nimmt.
Zitat daraus: „Nachdem Shaft (1971) den Blaxploitation-Ball ins Rollen gebracht hatte, nahmen die Drive-In Könige von American International Brown für dieses Non-Stop-Action-Fest unter Vertrag. In der Rolle des Slaughter, dem mürrischen Helden mit – sei man ehrlich – einem albernen Namen, treibt Brown den ganzen „shoot first, ask questions later“ Ethos, der von Shaft und Dirty Harry (1971) populär gemacht wurde, auf die Spitze.„


Zehn Stunden Zeit für Virgil Tibbs
Auszug aus Bluntwolfs Besprechung: „Cash-In Fortsetzungen stellen ja bekanntlich kein neues Phänomen dar. Nach dem kritischen Erfolg sowie dem Publikumserfolg von In the Heat of the Night (In der Hitze der Nacht, 1967) versuchte Produzent Walter Mirisch ein Franchise um den stählernen Großstadtdetektiv Virgil Tibbs aufzubauen. Tibbs, der von Sidney Poitier gespielt wurde, hatte es geschafft einen Mordfall zu lösen, während er gleichzeitig einen Kampf gegen Kleinstadtrassismus führen musste. Im ursprünglichen Roman von John Ball war Tibbs auf dem Weg zurück zu seinem regulären Job in Pasadena, Kalifornien, doch das Drehbuch hatte sein Revier nach Philadelphia verlagert. Für den Fortsetzungsfilm wurde Tibbs nach San Francisco versetzt, wahrscheinlich weil die Stadt für Dreharbeiten günstiger geeignet war…..„
Poitier kommt weiter unten in der Liste übrigens nochmal.
Strasse zum Jenseits
Across 100th Street ist vielen jüngeren Filmfans vielleicht nur aus dem Jackie Brown Soundtrack bekannt, und zwar nicht nur musikalisch sondern auch mit Zitaten auf dem Album. Wie dem auch sei, der Film ist ein zu Unrecht übersehener Film der Zeit, ein feiner, harter, zynischer Krimi.
Bluntwolf zieht in seiner Besprechung auch einige Genre-Parallelen (Auszug): „Die beiden Ghetto-Thriller Uptight (Black Power, 1968) und Report to the Commissioner (Der einsame Job, 1975) scheitern auf diese Art und Weise, weil man sich nicht genau daran erinnern kann, wie sie enden. Across 110th Street kann dagegen das Action-Finale abliefern, das auch Machine Gun McCain (Gli intoccabili / American Roulette, 1969) gebraucht hätte….„


Ghetto Busters
Nicht der ernsteste Film, weil eben eine Parodie. Dazu Schreibt Bluntwolf in seiner Besprechung (Auszug): „Heutzutage stellt Black Dynamite DIE Parodie für alle Blaxploitation-Flicks dar, doch in den späten achtziger und neunziger Jahren war unser One-Stop-Shop für garantiertes Lachen auf Kosten dieses Genres und seiner obskuren Konventionen auf jeden Fall I’m Gonna Git You Sucka von 1988. Der Film repräsentiert den bewussten Versuch des Drehbuchautors, Regisseurs und Stars Keenen Ivory Wayans, afroamerikanischen Humor im Mainstream unterzubringen…..„
Die Organisation
Mit Sicherheit nicht der bekannteste Poitier Streifen, aber doch ein sehenswerter Mafiakrimi. Und natürlich der zweite Poitier Streifen in dieser Liste obendrein.
Bluntwolf resumiert: Selbstverständlich reicht Die Organisation nicht im Geringsten an In der Hitze der Nacht heran, lässt sich allerdings sehr viel besser konsumieren als Zehn Stunden Zeit für Virgil Tibbs und stellt gleichzeitig einen recht unterhaltsamen Flick dar, der sich jedoch nicht frei von Fehlern präsentiert.


Foxy Brown
Für viele nur der zweitbeste Blaxploitation Klassiker nach Coffy, aber vermutlich in popkultureller Hinsicht der einflussreichere.
Die BluRay, um das vorweg zu nehmen, ist die erste deutsche BluRay Veröffentlichung die dem Film gerecht wird, und ernsthafte Probleme bisheriger Veröffentlichungen ausbügelt. Eine Kaufempfehlung.
Bluntwolf schreibt unter anderem: Foxy Brown liefert einige großartige Zeilen ab, hat unvergesslich zweifelhafte Charaktere und jede Menge an angemessen unmoralischem Verhalten zu bieten.
Car Wash
„Es gibt kaum einen Film, der das afroamerikanische Kino mehr beeinflusst hat als CAR WASH.“ schreibt Wicked Vision.
Ob das so ist kann man nun anhand der BluRay nochmal in bester Qualität selbst entdecken. So schreibt Bluntwolf in seiner Besprechung unter anderem „In Car Wash passiert nicht viel, doch der Film weiß so Einiges (auf subtile Art und Weise) über die Rassen- sowie Geschlechterverhältnisse der Siebziger Jahre zu berichten. …Car Wash kam bei Kritikern und Publikum gleichermaßen gut an.“


Coffy
Der Film, der Pam Grier zum Star machte – und nach Ansicht vieler auch der bessere Film ist (im Vergleich zu Foxy Brown).
Besprechung bei Nischenkino (Bluntwolf merkt darin unter anderem an: Coffy kommt ein bisschen schmuddelig rüber und erhebt sich nie ganz über die reinen Genrekonventionen hinweg, bringt allerdings eine Menge Spaß, wobei Pam Grier natürlich als ein absoluter Augenschmaus beschrieben werden muss.“)
Visum für die Hölle
Black Gunn (wie der Film im Original heißt) ist ein weniger bekannter Film mit Jim Brown. Eher als Neo-Noir daherkommend, und als internationale Produktion realisiert, ist der Eintrag für das Genre eher etwas unüblich. Gerade deshalb ist er besonders interessant.


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