Blood on Her Name
Blood on Her Name (vom Verleih für den deutschen Markt aus unerfindlichen Gründen in „Blood on my Name“ geändert) ist ein Thriller von Matthew Pope aus dem Jahr 2019.
Die alleinerziehende Leigh (Bethany Anne Lind) arbeitet mit ihrem vorbestraften Sohn Ryan (Jared Ivers) und dem Bekannten Reynoso (Jimmy Gonzales) in einer Autowerkstatt. Der Sohn ist auf Bewährung raus, weil er einen Mitschüler attackiert hat. Sie kommen kaum über die Runden, da kommt es zu einer Auseinandersetzung in der Werkstatt und sie steht über einem Toten. Sie vertuscht den Vorfall, sagt es hätte jemand eingebrochen und sie denjenigen verscheucht. Sie kämpft mit sich selbst, dem Mistrauen ihres Sohnes, und dem nicht entsorgten Leichnam. Die Paranoia und die Schlinge die sich in Form von schlechten Alibis und Lügen langsam um sie zieht wird eine große Rast, und dann ist ihr Schwiegervater Richard (Will Patton) auch noch der Sheriff….
Ich mag ja kleine, effektive Potboiler. Der hier startet mit sehr vielen Fragezeichen und löst auch nicht alle davon auf. Es it auch kein Krimi bei dem die Auflösung dadurch kommt, dass die guten Cops den richtigen, bösen Killer finden. Hier geht es vielmehr um einen realistischen bzw. zumindest plausiblen Blick auf eine mögliche Täterperspektive (die Schuldfrage ist erstmal unerheblich) und was das mit so einer Person macht. Als Zuschauer geht man von einem rechtschaffenden Tötungsdelikt aus, bestenfalls einer Situation der Selbstverteidigung – noch dazu spielt die Story in den USA.
Lind verkörpert eine alleinerziehende Mutter die ohnehin schon mit genug Problemen zu tun hat, man sympathisiert mit der Figur, vielleicht ist die Leiche im Kofferraum letztlich einfach nur ein Problem weniger. Doch das ganze macht ihr schwer zu schaffen, und auch der Sohn scheint etwas gesehen zu haben – besonders brenzlig also wie sie mit dem Sheriff (Patton) umgehen sollen. Ich fand den Film einen großartigen kleinen Tanz ums Eingemachte herum, wie sich die Schlinge irgendwie immer enger zu ziehen scheint, aber man als Zuschauer einfach auch nicht genug weiß, um einen klaren Blick zu haben.
Die Story ist grundsätzlich nicht ganz neu, aber der Film trägt trotzdem eine neue Perspektive zum Genre bei. Ich hatte mir von Beginn an einen anderen Verlauf der Geschichte erwartet, und dieses Gefühl hielt auch bis weit über die MItte hin, wenn der Film etwas Coenhaftes annimmt, an. Lind spielt ihre Figur zwar weder hilflos noch unbeholfen, aber dennoch hat man ein gewisses Mitleid mit ihr in ihrer Situation und beginnt als Zuschauer ein wenig das Chaos zu genießen dass sie aufgrund ihres eigenen – ob selbstverschuldeten oder nicht lassen wir mal dahingestellt – Handelns über sich zieht.
Man sollte sich aber nicht einen blutigen Actionfilm erwarten, oder einen Nagelbeißer-Thriller, Blood on Her Name ist ein kleiner, leicht harmloser, gut gemachter Psychothrill vor der üblichen apokalyptischen Kleinstadtkulisse. Ein paar effektive Gewalt- und gar Schockmomente zieren das ansonsten ruhige Grauen das über Leighs Leben und das ihrer engeren Umwelt aufzieht. Sehr gekonnte Kamerarbeit und ein passender Soundtrack machen daraus einen kleinen Leckerbissen.
Die BluRay bietet ziemlich solides Bild das lediglich im dunklen ein wenig schwächelt (liegt an einer allgemeinen Blässe würde ich sagen, stört aber kaum), und sehr guten Ton der ordentlich scheppert und auch die Dialoge nicht vernachlässigt. Alternativ ist noch die deutsche Synchronfassung an Bord und optionale deutsche Untertitel. Außer Bildern und dem Trailer gibt es keine Extras.
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