Blutiger Strand (Beach Red)

Beach Red ist ein Kriegsfilm aus dem Jahr 1967 von und mit Cornel Wilde. Captain MacDonald (Wilde) führt seine Männer in die Schlacht bei einer Insel-Invasion im Pazifikkrieg. Die junge Truppe aus meist unerfahrenen Rekruten läuft den im Dschungel und in den Hügeln verschanzten japanischen Truppen in die Arme, und sie machen nur wenig Fortschritte bei gleichzeitig enormen Verlusten. Während sie sich nach einer ersten Angriffswelle ein einem Feldlager ausruhen, erinnern sich viele der Mannen an ihre Liebsten, während sie den Horror des Krieges verdauen, das Grauen das sie erlebt haben und selbst ausgeübt haben. Als MacDonald, und sein Sergeant Honeywell (Rip Torn), die Ruhe etwas zu gespenstisch vorkommt, schickt er einen Spähtrupp los. Egan (Burr DeBenning) und Cliff (Patrick Wolfe), zwei junge Kids eigentlich noch, entdecken eine große Truppenformation die sich in Richtung des Strandes bewegt um den Marines in den Rücken zu fallen….

Beach Red

Beach Red ist ein seltsamer Kriegsfilm. Er erschien in den späten 60ern, als Vietnam wohl eher die Köpfe beschäftigte, und ist dementsprechend nachdenklich und kritisch. Wilde portraitiert das Leiden der jungen Soldaten, ohne diesen viel Charakterentwicklung zuzustehen, er kontrastiert den tödlichen Dschungelkrieg mit den Sehnsüchten nach einem besseren Leben zuhause (hier wird der Kriegsfilm für sein Genre ungewöhnlich explizit u.a. in seiner Darstellung von Liebesleben) und zeichnet ein schonungsloses Bild der menschlichen Verluste.

Beach Red

Schlecht ist, dass in mitten der Kampfesszenen, Rückblenden und kurzen Momenten des Smalltalks kaum wirklicha n den Charaktern eben gearbeitet wird und man als Zuschauer keinen wirklichen Bezugspunkt aufbaut. Letztlich ist Beach Red auch keine besonders gute oder erinnernswerte Geschichte, die Gesichter sind austauschbar, und der Film bekonnt fast schon etwas dokumentarisches. Was ziemtlich gut klappt ist, dass der Film auch die Gegenseite menschlich darstellt, den Japanern gleichermaßen Dialogszenen, Rückblenden und Momente kleiner Intermezzi zuspricht, was den Schluss des Films – ohne viel zu verraten – umso wirkungsvoller macht.

Beach Red

Insgesamt ein OKer Kriegsfilm, der viele interessante Elemente mitbringt, aber letztlich keinen Meilenstein darstellt. Das ist insofern etwas schade, weil das Potential für einen vielleicht noch etwas drastischeren „Anklage“-Film oder vielleicht eine etwas derbere Auseinandersetzung (der Film dürfte ja durchaus auch Malicks The Thin Red Line inspiriert haben) durchaus da ist. Es kann aber auch sein dass ich den Film völlig falsch deute und er einfach eine super Momentaufnahme-Darstellung beabsichtigt und wenn dem so ist dann kriegt er das ziemlich gut hin – mitunter sind neben einigen Archivaufnahmen nämlich auch echt sehr viel aufwändige Kampfaufnahmen dabei und der Film vermittelt ein sehr krasses Mitten-Drin Gefühl des Pazifikkriegs.

Beach Red

Die BluRay bietet den Originalton sowie die deutsche Synchro (nicht getestet) sowie Untertitel auf Deutsch und Englisch. Das Bild sieht solide aus, auch wenn die Farben teilweise etwas blass wirken. Der Film sieht so dennoch sehr gut aus. Der Ton ist okay, auch wenn man dem Film das mittelmäßige Effekte-Budget natürlich auch beim Klang anmerkt. An Extras gibt es den Kinotrailer, eine Bildergalerie soweie ein Interview mit Wilde, das dürfte einer TV-Sendung entstammen (wirkt eher wir ein kurzes Portrait vor einer Preisverleihung) und läuft keine 2 Minuten.

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Die BluRay wurde uns zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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