Blutroter Kongo (Congo Crossing)

Congo Crossing (Blutroter Kongo) ist ein Abenteuerfilm aus dem Jahr 1956. Der Film handelt von Dave Carr (George Nader), Landvermesser im westafrikanischen Congotanga, der schönen Louise Whitman (Virginia Mayo), die wie viele andere Ankömmlinge in diesem kleinen Land ohne Auslieferungsabkommen auf die ein oder andere Weise auf der Flucht vor dem Gesetz ist und Colonel Arragas (Peter Lorre), der vor dem Hintergrund der diversen geopolitischen Interessen für Recht und (Un)Ordnung sorgt. Carr möchte Nachschub zum Hospiz von Dr. Gormann (Rex Ingram) bringen, und spannt Louise ein, die sich in ihn verliebt. Das Problem ist nur, sie hat eine Zielscheibe auf dem Rücken, und als Carr durchschaut, in welcher Gefahr sie beide sind, und warum die holländische Regierung ihre Finger im Spiel hat, fliegen bereits die Kugeln.

Diese stark verkürzte Darstellung des Inhalts wird diesem erstaunlich komplex erzählten aber eher holzschnittartigen Abenteuerfilm im Stil eines Groschenromans nicht ganz gerecht. Daher lasse ich ausnahmsweise noch den Pressetext dazu sprechen, der das ganz treffend einrahmt:

Dieses Afrika-Western spielt in einem obskuren Dschungel-Rückstaugebiet in Zentralafrika, wo sich Outlaws versammeln, die sich der Verhaftung entziehen wollen. In diese tropische Enklave des Lasters kommen Virginia Mayo, die auf der Flucht vor einem Mörder ist, und der Held George Nader, der für die belgische Regierung arbeitet und das Land vermisst, um festzustellen, ob es in die Zuständigkeit der Kolonialregierung fällt. Peter Lorre repräsentiert die Kräfte von Recht und Ordnung, wie sie sind, und Rex Ingram spielt den örtlichen Arzt. Der in Technicolor von Oscar-Gewinner Russell Metty („Spartacus“) eingefangene Film erlebt hier sein 65. Jahres-Jubiläum.

Explosive Media

Knackige 85 Minuten lang, in Breitbild und Farbe, da hat Universal sich etwas getraut. Das Thema Groschenroman sprach ich deshalb an, weil der Film etwas inhaltlich billiges, fast schon anrüchiges hat, wie ein Exploitation-Film, und dabei aber die typischen Elemente reisserischer Literatur mitbringt, Gewalt, Leidenschaft, Sex, Drogen, Outlaws, exotische Locations und ein Hauch von Geopolitik. Der Film hakt hier alles ab, und das vor der Kulisse etwas dürftig-realistischer Schausplätze, mit viel Kolonialrassismus und dem „Casablanca für Arme“ Charme, den die Story und die Charaktere durchaus haben.

Virginia Mayo und George Nader sind ein gutes Paar in diesem Film, wobei Nader natürlich kein Bogart ist und Mayo keine Dietrich, aber wie gesagt für die Groschenroman-Version passt das schon. Peter Lorre ist eher Nebendarsteller und ich finde seine Rolle taugt auch nicht viel. Hinzu kommen eine ganze Galerie an kleinen Schurken und Cameos, der Film stopft eigentlich ziemlich viel Material in seine kurze Laufzeit. Untermalt von Joseph Gershenson in guter Routine, und unter der Regie von Alrounder Joseph Pevney, ist unterm Strich Congo Crossing sehr unterhaltsam, aber keinesfalls hochtrabende Kunst. Eigentlich doch recht nice. Wer sich ein Kolonialabenteuer Doublefeature bauen mag, ich empfehle den Rock Hudson Streifen Am Schwarzen Fluss dazu.

Die BluRay von Explosive Media bietet ziemlich gutes Bild, teils sehr scharf, Farben satt. Auch wenn das Bild oft einen etwas blassen Eindruck vermittelt so hat das doch einfach auch mit dem Setting zu tun (Grüntöne, Brauntöne, aber nicht so arg viel mehr, dazu viel Sets, wenig natürliches Licht). Insgesamt eine mehr als zufriendestellene Präsentation. Der Ton klingt auch ganz okay, man hat den Originalton und eine deutsche Synchronfassung zur Auswahl, außerdem Untertitel in Deutsch oder Englisch. Eine Bildergalerie ist das einzige Extra.

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