Call of Heroes

Der neue Film von Benny Chan (Shaolin), der in der Vergangenheit schon so manch Action-Knaller aus Hong Kong abgeliefert hat. China, 1914. Das Land ist zerrüttet durch die Konflikte von Kriegstreibern, die versuchen, Vorherrschaften und Machtverhältnisse zur ihren Gunsten auszubauen. Bisher davon noch weitgehend unbehelligt, ist das Dorf Pucheng, das manch Flüchtigem oder Vertriebenen als Zuflucht dient. Dort taucht ein Fremder auf und begeht wahllos drei Morde. Er wird vom örtlichen Polizisten festgenommen und für seine Taten von der Dorfgemeinschaft zum Tode verurteilt. Kurz darauf erscheint eine kleine Armee in Pucheng und stellt ein Ultimatum für die Freilassung des Mörders, denn dieser ist der Sohn eines Generals und gleichzeitig dessen rechte Hand. Es entsteht eine Zerreißprobe für das ganze Dorf, ob man den Mörder auf freien Fuß setzt oder riskiert, daß der Zorn des Generals zum Untergang des Ortes führt.

Stilistisch macht Call of Heroes einen Spagat zwischen Western und Shaw-Brothers-Produktion. Die Gangart des Films überrascht insofern, daß man anfangs glaubt, man wohnt nun einer Action-Komödie bei, doch dann wird es ernster und auch brutaler/blutiger. Der betriebene Aufwand war enorm. Das ganze Dorf wurde als Kulisse gebaut und für die Action-Regie holte man Sammo Hung mit ins Boot. Entsprechend wertig sieht das im fertigen Produkt auch aus. Die Kämpfe umfassen Faust- und Schwertkämpfe, Schießereien und auch den Einsatz einer Peitsche. Den Gesetzen der Schwerkraft wird hier und da ein wenig mit Wire-Work getrotzt und ein paar CGI-Effekte gibt es auch. Allerdings alles in erträglichen Maßen eingesetzt. Lau Ching Wan, den ich jetzt schon länger nicht mehr gesehen habe, gibt den Ordnungshüter mit Moralkodex und Louis Koo den psychopathischen Gegenspieler.

[amazon_link asins=’B01MDVEFYY‘ template=’ProductAdRight‘ store=’nischenkino-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’ea314a03-e666-11e6-bc7f-6df498bcb80e‘]Die Geschichte ist zwar recht simpel und nicht sonderlich neu oder tiefgründig, erfüllt aber ihren Zweck. Lobend kann man auch die Kameraarbeit erwähnen, die hier einige, fast schon epische, Einstellungen einfängt. Und, im Gegensatz zu manchen Kollegen aus Hollywood, bleibt die Action überschaubar. Es ist stets eine Wohltat, eine Kampf- oder Actionszene ohne Kameragewackel und Schnittgewitter aus der Totalen oder Halbtotalen zu sehen.

Wer auf zwei Stunden gut gemachte Action-Unterhaltung aus ist, ist hier jedenfalls gut aufgehoben. 7,5/10

Andrew Woo

"You don't butt in line! You don't sell drugs! You don't molest little children! You don't profit off the misery of others! The rules were set a long time ago! They don't change!"

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