Churchills Leoparden / I Leopardi di Churchill / Commando Attack

Frankreich, 1944: ein englischer Offizier wird für seinen getöteten Zwillingsbruder zum Spion und in die Armee Hitlers eingeschleust. Mit seiner Hilfe gelingt ein vernichtender Schlag gegen das deutsche Heer. (KSM GmbH)

Der D-Day steht vor der Tür und es gibt noch einige Dinge, die erledigt werden müssen, bevor es losgehen kann. Eine Mission besteht darin ein Loch in die Basis eines Staudamms zu sprengen, damit ein Tal überflutet und eine wichtige Transportroute für die Deutschen blockiert wird. Churchill höchst selbst hat den Plan ausgearbeitet, wobei ein Teil davon bereits im Gange ist, da der deutsche Lt. Hans Müller (Richard Harrison) von der französischen Widerstandskämpferin Elise (Pilar Velázquez) getötet wurde und sein britischer identischer Zwillingsbruder Lt. Richard Benson (selbstverständlich auch Richard Harrison) seinen Platz eingenommen hat. Die beiden wurden als Kinder getrennt, da die deutsche Mutter Hans bei sich behielt, während der englische Vater Richard mit nach England nahm (ja klar, mit was für Zufällen wird denn hier gearbeitet!??!). Doch als die Fallschirmjäger der britischen Armee landen, um die nächste Stufe der Mission einzuleiten, wird Kapitän Holtz (Klaus Kinski) Müller gegenüber misstrauisch.

Was machst man, wenn einem die Ideen ausgehen, man aber einen Film drehen muss? Nun, man baut einen mehr als lächerlichen Handlungspunkt ein. Die Grundhandlung von Churchills Leoparden geht ja vollkommen in Ordnung, doch der Versuch die Dinge mit dem zusätzlichen Element der identischen Zwillinge aufzufrischen geht eindeutig zu weit. Jemand, der viele („schlechte“) Filme sieht, denkt sofort an das Jean Claude Van Damme-Vehikel Double Impact (Geballte Ladung, 1991), da er dort ja auch identische Zwillinge spielt.

Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass neben der weit hergeholten Situation des auf entgegengesetzten Seiten kämpfenden Zwillingspaares wenig anderer Stoff vorhanden ist, um Churchills Leoparden wirklich unterhaltsam zu gestalten. Man bekommt eben all die typischen Merkmale italienischer Kriegsfilme vorgesetzt, von herumschleichenden Soldaten über eine weibliche Widerstandskämpferin (um ein bisschen Romantik einzubringen) und natürlich, dass die Dinge nicht nach Plan laufen, wenn die Nazis Verdacht geschöpft haben.

Alles läuft darauf hinaus, dass Churchills Leoparden nur ein mittelmäßiger Action- und Abenteuerfilm gewesen wäre, der im Zweiten Weltkrieg spielt, doch das Hinzufügen des Zwillings-Aspekts lässt die ganze Angelegenheit ein bisschen übertrieben und lächerlich erscheinen. Churchills Leoparden wird dadurch zu einem Film, der nur für diejenigen gedacht ist, die jeden jemals gedrehten Kriegsfilm sehen möchten, anstatt für diejenigen, die nach guter Unterhaltung suchen.

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  • Seitenverhältnis : 4:3 – 1.33:1
  • Regisseur : Maurizio Pradeaux
  • Medienformat : Dolby, PAL, Surround-Sound
  • Laufzeit : 1 Stunde und 28 Minuten
  • Darsteller : Klaus Kinski, Richard Harrison, Giacomo Rossi-Stuart, Pilar Velasquez, Klaus Kinski
  • Sprache, : Deutsch (Dolby Digital 2.0)
  • Studio : KSM GmbH

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Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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