Contaminator … die Mordmaschine aus der Zukunft / Shocking Dark

CONTAMINATOR – ein seelenloser Killerandroid, genetisch programmiert zu töten! Mission Delta Venice ist in vollem Gange. Der Auftrag der mächtigen Tubular Corporation lautet, die häufigen Todesfälle der letzten Zeit aufzuklären und das Hauptlabor zu evakuieren. Noch weiß das Megafoce-Team nicht, welche Gefahren in den unterirdischen Gängen der menschenleeren Geisterstadt Venedig lauern – und dass der größte Feind in den eigenen Reihen zu suchen ist: der CONTAMINATOR. Eine Mission ins Ungewisse beginnt – und die Antwort liegt am Ende des Todeslabyrinths. (Cinestrange Extreme)

Vincent Dawns aka Bruno Matteis Shocking Dark, wurde ursprünglich unter dem Titel Terminator II veröffentlicht, da seine Marketingkampagne offensichtlich ausdrücklich darauf ausgelegt war, potenzielle Zuschauer dazu zu bringen, den Film für eine echte Fortsetzung von The Terminator zu halten. Tja, und was soll man darüber anderes berichten, als dass Claudio Fragasso und Rossella Drudi sogar noch über das dreiste Plagiat hinausgingen, um furchtloses Handeln eines gestörten Genies heraufzubeschwören … ein Bravourstück Rip-Off von Aliens – Die Rückkehr und The Terminator zu kreieren.

Hat Venedig nicht schon genug durchgemacht? Die Stadt wurde nicht nur von armen Flüchtlingen gegründet (nach Überlieferungen), die vor einfallenden Barbaren fliehen wollten, nein ihre Geschichte wurde auch durch die Herausforderungen geprägt, eine städtische Umgebung in einem Feuchtgebiet aufzubauen. Eine Herausforderung, die auch unvermindert bis in die folgenden Jahrhunderte hineinreichen sollte, da die Stadt, wie aus einigen Nachrichtenberichten wiederholt hervorgeht, tatsächlich am Untergehen ist. Shocking Dark setzt nun noch zusätzlich eine ganz neue Welle von Schrecken voraus, die der einst schillernden Metropole zugefügt wurde. Sowohl Wasser- als auch Luftverschmutzung machen Venedig nach den Worten einer Nachrichtensendung (die der Film zur Kontextualisierung der Vorgänge verwendet) zu einer „toten Stadt“.

Die Wahl von Venedig als mutmaßlichen Ort für Shocking Dark mag dem Film eine besondere Ausstrahlung verleihen (verschmutzt oder auf andere Art und Weise), doch in nur einer von mehreren lustigen Plot-Erfindungen spielt sich ein Großteil des Films ziemlich generisch in einer unterirdischen Höhle ab, in der eine Vielzahl von Charakteren durch Nebel oder Dampf verschleierte Gänge rennt, um in Panik einem gelegentlich kurz auftauchenden Monster zu entkommen. Angeblich gibt es dort ein High-Tech-Kontrollzentrum, das von der Tubular Corporation betrieben wird (kein Scherz), die eine Art unterirdisches Viadukt-System installiert hat, um Venedig zu retten, aber stattdessen zu seinem Untergang beitrug (aber sicher – Handlungspunkte werden in diesem Film nicht übermäßig erklärt und / oder entwickelt). Als eine Gruppe von Arbeitern SOS funkt, das selbst durch einige „technische Schwierigkeiten“ unterbrochen wird, stellt man eine Truppe zusammen, um die Sache zu untersuchen.

Ohne auf Einzelheiten eingehen zu wollen (hauptsächlich für diejenigen, die The Terminator und Aliens noch nicht gesehen haben), wird nun eine Reihe von Charakteren, die offensichtlich auf Charakteren aus besseren James Cameron Werken basieren, losgeschickt, um in der Angelegenheit zu investigieren. Die Hauptheldin wird von Ripley-Möchtegern Sara Drumball (Haven Tyler) verkörpert, die mit einem Tubular-Mitarbeiter namens Samuel Fuller (Christopher Ahrens) zusammenarbeitet, einem Mann mit einer gewissen stählernen Präsenz und vielleicht ein oder zwei Hintergedanken auf seinem Chip … ähm … im Kopf.

Contaminator… die Mordmaschine aus der Zukunft erweist sich die meiste Zeit über als verrückter Unsinn, unterstützt durch hyperbolische Dialoge, viel Geschrei und ein Produktionsdesign, das in Teilen an Ed Wood erinnert und dabei nicht ganz an das von Raumschiff Enterprise (1966-1969) herankommt. Es genügt zu sagen, dass man den Term Rip-Off hier auch durch „Ripley-Off“ ersetzen könnte, doch um auf einen anderen berühmten Ripley zu verweisen, man kann „es glauben oder nicht“, wenn man diesen ehrlich gesagt haarsträubenden Auflauf genießt, der mit den Zutaten anderer Leute angerichtet wurde.

Contaminator … die Mordmaschine aus der Zukunft erscheint erstmals im deutschsprachigen Raum als #01 der Cinestrange Extreme Edition Bahnhofskino in streng limitierten Mediabooks (2 Discs) auf BluRay und DVD. Mit dem Design der Edition hat man wirklich gute Arbeit geleistet, während sich auch über die Bildqualität der 16:9 PAL-Version (neu in 2K abgetastet und digital remastered) nicht streiten lässt. Auch beim Ton besteht kaum ein Grund zur Beschwerde. Hier kann man zwischen der italienischen, englischen, spanischen, chinesischen und deutschen Spur (2.0 Stereo) wählen, die sich alle mehr oder weniger gut hören lassen. Möchte man sich den Film lieber im Originalton ansehen, so stehen deutsche Untertitel zur Verfügung. Als Extras gibt es neben einer Bildergalerie, alternativen Opening Credits und einem Trailer noch ein unterhaltsam geschriebenes Booklet mit 24seitigem Text und dem Titel “Im Namen des Geldes” von Nando Rohner zu lesen. Cinestrange Extreme gelingt eine tolle Veröffentlichung eines kleinen Terminator / Aliens Plagiats, das im Grunde genommen vollkommenen Schwachsinn darstellt aber trotzdem zu unterhalten weiß.

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  • Seitenverhältnis : 16:9 – 1.77:1
  • Alterseinstufung : Nicht geprüft
  • Regisseur : Mattei, Bruno
  • Medienformat : Blu-ray
  • Laufzeit : 1 Stunde und 30 Minuten
  • Darsteller : Ahrens, Christopher, Tyler, Haven, Geretta, Geretta, Lombardi, Fausto, Steinborn, Mark
  • Untertitel: : Deutsch
  • Sprache, : Chinesisch (Stereo 2.0), Spanisch (Stereo 2.0), Deutsch (Stereo 2.0), Italienisch (Stereo 2.0), Englisch (Stereo 2.0)
  • Studio : Cinestrange Extreme

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Diese Edition wurde uns freundlicherweise von Cinestrange Extreme zur Verfügung gestellt.

Das Bildmaterial stammt nicht von dieser Edition.

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Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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