Das Domino Komplott (The Domino Principle)

domino principle

The Domino Principle ist eine Spionagethriller von Stanley Kramer aus dem Jahr 1977 mit Gene Hackman in der Hauptrolle.

Tucker (Hackman) sitzt im Knast weil er wohl, unklar ob es stimmt, den Liebhaber seiner Frau Ellie (Candice Bergen) gekillt haben soll. Nach einer Tour in Vietnam passierte ihm was vielen seiner Generation passierte. Eines Tages taucht ein mysteriöser Strippenzieher (Richard Widmark) in der Vollzugsanstalt auf und stellt ihm in Aussicht, frei zu kommen, für eine nebulöse Beschreibung einer Dienstleistung die er dafür eingehen müsste. Leicht zweifelnd willigt er ein, und nimmt seinen Zellnachbar (Mickey Rooney) mit. Dann in der Freiheit stellt sich heraus, sie wollen ihn als Killer für dubiose CIA-artige Anschläge. Sein Versuch, sich mit Ellie nach Lateinamerika abzusetzen führt ihn nicht weit, also plottet er an einem Weg, sich aus der Verpflichtung mit der dubiosen Organisation herauszuwinden, bei der es sich nicht um die CIA handelte, oder das Militär, aber irgendwie schon, und General Resers (Eli Wallach) Handlanger spielen mit allen Tricks, das wird Tucker zum Verhängnis….

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Ein Film ganz im Zeichen seiner Zeit: die Einmischerei der CIA in den Angelegenheiten anderer Länder, das mulmige Gefühl finstere Strippenzieher mit unklaren ZIelen dominierten das politische Leben, und eine Kriegsheimkehrergeneration die sich fragt ob es das war, wofür sie im indochinesischen Dschungel gestorben ist. The Domino Principle spielt diese Sentiments, mit einer Dosis Hackman. Kramer lässt dabei leider vieles nur angedeutet – so erschließt sich für den Zuschauer die Charaktereigenschaft und die Motivation des Protagonisten nur bedingt, und auch die Leute mit denen er sich einlässt bleiben in etwa so dreidimensional wie Pappkameraden. Aber das macht nichts, auch so weiß der Film jedenfalls zu unterhalten und auch zu überraschen, wenn auch mit dem mulmigen Gefühl eines Drehbuchs das man sicher noch etwas mehr polieren hätte können.

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Irgendwie scheitert der Film letztlich daran, dass er es nicht schafft, sein Dasein zu rechtfertigen. Das meine ich eher im narrativen Sinne. Der Film erzählt nichts neues, und die Art und Weise wie der Film dieses Setting darlegt, sorgt für Fragezeichen: es ist keine besonders spannende Hetzjagd, es ist keine besonders spannende Verschwörungsgeschichte, es ist kein besonders dramatisches Drama, der Regisseur liefert einige Versatzstücke und formt ein sehr inkohärentes Puzzle aus – ja, Settings – ohne dass daraus ein größeres Ganzes wird. Das wäre okay wenn man sich besser mit dem Protagonist identifizieren könnte oder ihn verstehen, aber Hackman ist nicht Bronson (der cool ist egal was er macht), und das Drehbuch lässt ihn zu so einer Art starrköpfiger Nervensäge werden, und das nicht nur für seine Auftraggeber.

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Insgesamt hat mich The Domino Principle nur wenig beindruckt. Auch optisch macht der Film nicht reichtlich viel her (für die Kamera verantwortlich war Ernest Lazlo) und so bleibt ein eher unauffälliger Eintrag im Genre zurück, den man schnell wieder vergessen hat. Klar, man sollte den Film als Komplettist gesehen haben, und er weiß auch kurzweilige Unterhaltung zu bieten, aber Drehbuch und Darbietungen sind letztlich nicht gut genug um wirklich zu fesseln oder einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

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Die BluRay (wie auch die DVD) bieten beide deutschen Synchronfassungen (BRD und DDR) sowie die englische Originaltonspur (getestet), deutsche Untertitel sind optional. Der Ton säuselt leider etwas, ist aber insgesamt akzeptabel. Es lässt sich mit einem geübten Auge abschätzen ob das auf BluRay was wird; die DVD hier sieht sehr gut aus und das zugrundeliegende Material bietet schon in dieser Standardauflösung viel Schärfe und Kontrast, ich gehe davon aus dass die BluRay hier wirklich punktet. Grund zur DVD zu greifen gibt es nicht, allerdings stand nur die uns für diese Rezension zur Verfügung. Ein paar wenige Extras sind mit von der Partie: „The Manipulators“, ein zeitgenössisches Making-Of (6:40min), die deutsche Super8 Fassung (Teile 1 bis 3), alternative deutsche Vorspänne, Trailer und eine Bildergalerie.

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Die DVD-Version des Films wurde uns zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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