Das goldene Schwert des Königstigers / Du bei dao / The One-Armed Swordsman

Dies ist eine Geschichte von Liebe und Haß, Freude und Leid, mitleidigem Erbarmen und tödlicher Rache. Obwohl der Vater von Schwertkämpfer Feng nur ein einfacher Mann war, darf er trotz seiner niederen Herkunft in eine Schwertkämpferschule eintreten. Und bald schon ist er der beste Schüler seines geliebten Meisters Chi. Doch in einem hinterhältigen Zweikampf wird ihm der rechte Arm abgeschlagen. Aber das Schicksal meint es gut mit dem Kämpfer, der mit seinem Arm auch seine stärkste Waffe verlor! Das Bauernmädchen Hsiao findet den Verwundeten, pflegt ihn gesund, gibt ihm wieder Mut. Und das fast Unglaubliche geschieht. Nach Monaten harten Trainings ist Fang als einarmiger Schwertkämpfer schneller, gefährlicher und tödlicher als alle Schwertkämpfer im Lande. Cheng Tien Show, von Freund und Feind nur der Grinsende Cheng genannt, hat mit seiner Bande Meister Chi und seinen Schülern Kampf auf Leben und Tod geschworen. Und er glaubt, dass nach dem Kampf nur er und seine Männer die Sieger sein können. Denn sein Freund – der langarmige Teufel – hat eine sogenannte Schwertfalle konstruiert, gegen die selbst der erfahrenste Schwertkämpfer machtlos ist. (TVP)

Die Shaw Brother Studios haben in ihrer Zeit eine Menge an Kampfkunstfilmen mit niedrigem sowie hohem Budget herausgepumpt, wobei in der massiven Flut von Kung Fu und Wuxia auch etliche Filme zu finden sind, die die Aufmerksamkeit von Filmfans wirklich verdienen. Einschließlich des Epos Das goldene Schwert des Königstigers, dessen seltsame Prämisse die dramatische Charakterstudie für einen Film dieser Art bildet. The One-Armed Swordsman ist sicherlich zu den besten Filmen zu zählen, die die Shaw Brothers je herausgebracht haben. Du bei dao erhebt sich über seine klischeehaften Momente und bietet seinem Publikum einen der besten Kampfkunstfilme, die zu dieser Zeit gedreht wurden.

Fang Kang (Jimmy Wang Yu als Yu Wang gelistet) musste einst zusehen, wie sein Vater starb, als der seinem Meister (den bekannten Schwertkämpfer Qi Rufeng) das Leben rettete. Fang Kang wurde nur das zerbrochene Schwert seines Vaters hinterlassen. Qi Rufeng schwor allerdings, den jungen Mann in seinem Haus großzuziehen und aus ihm einen Schwertkampf-Experten im Stil des Goldenen Schwertes zu machen. Als Fang Kang viele Jahre später aus bestimmten Gründen beschließt das Haus seines Meisters zu verlassen, verliert er bei einem tragischen „Unfall“ im Wald seinen rechten Arm und bleibt schwer verwundet in der Wildnis zurück. Die junge Frau Xiaoman (Chiao Chiao) findet und pflegt ihn gesund, weswegen er schwört bei ihr zu bleiben, um ein Leben als Bauer zu führen. Als böse Mächte damit beginnen Qi Rufengs Schüler zu ermorden und auch nach dem Leben deren Meisters trachten, scheinen nur Fang Kang und seine einarmige Schwertkunst sie retten zu können.

Für einen klassischen Wuxia-Film ist die Tatsache hervorzuheben, dass sich Das goldene Schwert des Königstigers tatsächlich charakterbezogen gestaltet, anstatt eine völlig übertriebene Geschichte zu präsentieren. Dabei wird der Fokus jedoch nicht auf „diese Charaktere sind verrückt“ gelegt (wie es in vielen Shaw Brothers-Filmen der Fall ist), sondern auf legitime Charakterentwicklung und einen persönlichen innerlichen Kampf unseres Helden. Und ganz genau das macht diesen Film so verdammt gut. Die Grundhandlung besteht zwar aus derselben alten Shaw Brothers Geschichte – Clans von Kampfkünstlern stehen im Widerspruch zueinander, wobei es zu vielen Konfrontationen kommt – der Fokus liegt jedoch auf unserem Helden Fang Kang und seinem persönlichen Wachstum aufgrund seiner Behinderung. Anstatt seine Behinderung wie einen Gag erscheinen zu lassen, wird sie wie ein echtes Problem dargestellt, das diesen Mann stark beschäftigt und verändert. Der will nämlich nur ein normales Leben führen, endet mit seinen Allianzen allerdings als Antiheld. Man füge noch eine romantische Nebenhandlung hinzu und das Ganze funktioniert viel besser als vermutet.

Das Fehlen signifikanter Kampfsequenzen gestaltet sich allerdings recht überraschend. Bis zur endgültigen Konfrontation zwischen den beiden Kampfkunstmeistern und ihren Schülern, werden die Kämpfe kurzgehalten und dienen eher dazu, die Handlung voranzutreiben, als die generische „zufällige Kampfsequenz“ zu repräsentieren, die im Wuxia viel zu oft vorkommt. Ganz zu schweigen davon, dass sich ein großer Teil des Films auf Schwertkämpfe konzentriert, was immer Spaß macht. Besonders wenn sich Fang Kang und die Law-Brüder in der Tee-Hütte gegenüberstehen. Großartige Unterhaltung! Wenn Kämpfe eingesetzt werden, sind sie gut gemacht und haben Relevanz, genauso wie es sein sollte. Das goldene Schwert des Königstigers mag auf dem Papier wie eine von Spielereien durchsetzte Wuxia-Tollerei erscheinen, doch der Film erhebt sich darüber hinweg und lässt einen großartigen Charakter entstehen, dessen Mythos größer ist als der Film selbst. Der Fokus auf einer klassischen und semi-epischen Handlung erzeugt einen Film, der mehr als nur einen Schwertkampf-Flick repräsentiert, sondern einen regelrechten Klassiker mit großartigem Anti-Helden-Charakter.

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  • Seitenverhältnis : 16:9 – 2.35:1
  • Alterseinstufung : Nicht geprüft
  • Regisseur : Cheh, Chang
  • Medienformat : Breitbild
  • Laufzeit : 1 Stunde und 56 Minuten
  • Darsteller : Yu, Wang, Yin-Tze, Pan, Chiao, Chiao, Chung-Hsin, Huang, Feng, Ku
  • Untertitel: : Deutsch
  • Sprache, : Mandarin (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 2.0)
  • Studio : T.V.P. – The Vengeance Pack

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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