Der Don ist tot (The Don is Dead)

Der Don ist Tot

The Don is Dead ist ein Mafiafilm aus dem Jahr 1973

Als der Don stirbt, entscheiden die diversen Mafiafamilien, dass sein Sohn Frankie (Robert Forster) noch zu grün hinter den Ohren ist um alles zu erben, daher soll sein Territorium und Organisation zunächst aufgeteilt werden, und er könne sich später dennoch noch an dessen Spitze setzen. Seine bisherige rechte und linke Hand, Vince (Al Lettieri) und Tony (Forrest) bleiben als unabhängige Handlanger beiden Organisationen verpflichtet. Dieser für Frankie akzeptable Deal verdankt er insbesondere Don Angelo (Quinn). Doch während Frankie nach Verrätern in den eigenen Reihen aus einem kürzlichen Deal fahndet, umkreisen diverse Geier seine Erbschaft. Seine Beziehung zur Sängerin Ruby (Angel Tompkins) nutzen einige aus um ihn gegen Don Angelo auszuspielen… mit fatalen Folgen….

Der Don ist Tot

Robert Forster (auch in William Lustigs Vigilante, der übrigens soeben in 4K UHD von Blue Underground erschien, zu sehen), verstarb vor gar nicht so langer Zeit und ist vor allem dem jüngerem Publikum aus Jackie Brown bekannt. Sein eigentlicher Karrie-Höhepunkt war allerdings in den 60ern und 70ern (zum Beispiel auch Medium Cool). Er liefert hier eine sehr interessante Performance ab, auch wenn ihn das Drehbuch über weite Strecken des Films zum Nebendarsteller degradiert. Frederic Forrest (bekannt aus Apocalypse Now und Falling Down) ergeht es ähnlich. Er spielt hier den Hitman mit Gewissensbissen der am Ende des Films die wichtigste Rolle übernimmt, bleibt aber ebenfalls eine Randfigur.

Der Don ist Tot

Heimlicher Hauptdarsteller ist zwar Anthony Quinn (Mobsters, Across 110th Street) – er hat mit Fleischer auch in Barabbas von 1961 zusammen gearbeitet – doch auch er dient nicht so richtig zur Hauptfigur, auch wenn letztlich Don Angelos Beziehung zu Ruby der von der Konkurrenz inszenierte Plot-Twist ist, der Frankie auf den Kriegspfad treibt. Es ist ein Film der Nebenrollen, man taucht tief ein in die Unterwelt und bleibt als Zuschauer gespannt wie unter anderem Vollblut-Mafiosi wie Al Lettieris Vince oder Barry Russos Don Bernardo in die Mühlen des Kriegs zwischen den großen Bossen geraten. Zu sehen ist übrigens auch Exploitation Urgestein Sid Haid (Foxy Brown, Haus der 1000 Leichen).

Der Don ist Tot

Richard Fleischer (Soylent Green, Mr Majestyk, The Spikes Gang) ist nun kein Leichtgewicht, aber er hatte für meine Verhältnisse nie ein Genre in dem er sich wirklich zuhause fühlte. Hier zeigt er dass es fernab von Der Pate auch ernstzunehmende Mafiafilme gibt, die weder große Studioproduktionen sein müssen, wie eben der, noch räudige Exploitation-Ware sind. Denn das ist The Don is Dead definitiv nicht, auch wenn Leichen den Weg pflastern. Ausschlaggebend sein dürfte, dass es sich um eine Hal B. Wallis Produktion handelt, der Mann steht immerhin für Titel wie True Grit, Casablanca, und viele mehr, doch für ihn war es der letzte Film! Jerry Goldsmith (der Tausendsassa, heute aber eher für A-Produktionen bekannt) steuert einen subtitlen und wie ich finde sehr passenden Score bei, der allerdings keine eingängigen Melodien für einen Wiedererkennungswert liefert (anders als Nino Rota das mit Der Pate geschafft hatte, ein Film der ohnen seinen Soundtrack undenkbar wäre).

Der Don ist Tot

Die BluRay bietet für meinen Geschmack ein etwas enttäuschendes Bild, denn es ist nicht scharf genug und der Einsatz von Kantenglättung und Rauschfilter legt weite Teile des Bildes, und nicht immer nur die Hintergründe in einem Pixelbrei halbwegs lahm. Das ruiniert das Filmerlebnis bei näherem Hinsehen beträchtlich, es ist zwar insgesamt ein recht solides Bild, frei von Schäden, farbenfroh und kontrastreich, aber wo auch immer die Restauration gemacht wurde, hat man es ein bischen zu gut gemeint. Der Ton klingt okay (Englisch getestet), rauscht lediglich ein klein wenig. Man kann auch die deutshe Synchronfassung wählen. Es gibt Untertitel auf Deutsch und Englisch, als Extras gibt es nur den Trailer und eine Bildergalerie.

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Die BluRay wurde uns zur Verfügung gestellt.
Der Don ist Tot

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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