Der Mitternachtsmann (The Midnight Man)

The Midnight Man ist ein Krimi aus dem Jahr 1974 von und mit Burt Lancaster. Die Handlung: Der Polizist Jim Slade (Burt Lancaster) wird, nachdem er etliche Jahre Knast wegen des Mordes am Liebhaber seiner Frau auf dem Buckel hatte, auf Bewährung entlassen und heuert in einer Kleinstadt als Wachmann auf einer Universität an. Viel Zeit zum flirten mit seiner Bewährungshelferin Linda Thorpe (Susan Clark) oder für Angeln gehen mit seinem Kollegen Quartz (Cameron Mitchell) bleibt nicht, denn schon während seiner ersten Nachtschicht geschieht ein Einbruch beim Psychologen der Uni und es verschwinden Tonbandaufnahmen. Zwei Tage später stirbt die Studentin Natalie (Catherine Bach), Tochter eines Politikers. Der Hausmeister wird verhaftet, doch Slade glaubt nicht an dessen Schuld und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln….

Der gut besetzte The Midnight Man ist mit zwei Stunden leider etwas langatmig. Der Film versucht sich an einer Gratwanderung zwischen Film Noir, Giallo und Vigilante film, mit Lancaster als der clevere Off-Duty Cop der die Mordserie aufklärt und dabei mit der Polizeit ebenso aneckt wie mit seinen vermeintlichen Kollegen. Der Film lässt sich aber am Anfang zu viel Zeit, um eine Kulisse aufzubauen – erzählerisch gesehen – die er aber letztlich nicht braucht. Dafür kommt er dann unglaublich spät zum Punkt, an einem Zeitpunkt zu dem man als Zuschauer aber den Braten schon fast gerochen hat – per simplem Ausschlussprinzip.

Immerhin ist The Midnight Man am Ende wenigstens doch recht konsequent, und sogar ziemlich brutal. Das Drehbuch hätte lediglich etwas Vereinfachung gebrauchten können und die Fäden am Ende wprden dann auch besser zusammengeführt ohne sich so stark verbiegen zu müssen (mit einem lächerlichen Voiceover…..). Kurzum, der Film wäre 20 MInuten kürzer und einen Tick simpler auch besser gewesen. Das Voiceover am Ende ist quasi die Kapitulation vor der eigenen Komplexität und ein ziemliches Armutszeugnis eigentlich, denn es ist nun an und für sich nicht die komplizierteste Story der Welt, die Lancaster mit seinem Buddy/Handlanger Roland Kibbee hier erzählt. Aber unterhaltsam ist das allemal.

Die BluRay bietet sehr gutes Bild mit soliden Kontrasten und viel Filmtextur. Der Ton (Englisch getestet, die deutsche Snychronfassung ist auch enthalten) klingt ebenfalls gut, gelegentlich leichtes Rauschen stört nicht, man merkt nur bei spitzen Ohren das Alter. Außer dem Trailer und einer Bildergalerie sind keine Extras enthalten.
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