Die Erbin (The Heiress)

The Heiress

The Heiress (Die Erbin) ist ein Drama von William Wyler aus dem Jahr 1949 mit Olivia de Havilland und Montgomery Clift in den Hauptrollen.

Die – für damalige Verhältnisse – nicht mehr ganz so junge Catherine Sloper (de Havilland) ist in den Augen ihres arroganten Vaters Austin (Ralph Richardson), ein Arzt, das hässliche Entlein für das er wohl nie eine gute Partie finden wird. Eines Tages trifft sie den adretten jungen Morris Townsend (Clift), der sie umgarnt und die beiden verlieben sich. Der Vater wittert einen Erbschleicher, immerhin sitzt Catherin auf dem Erbe ihrer Mutter und würde außerdem den Nachlass des Arztes selbst erben. Er verweigert die Zustimmung zur Ehe, was die Tochter in die Verzweiflung treibt. Sie will mit Morris durchbrennen – doch dann passiert das wovor man sie gewarnt hatte….

The Heiress

William Wyler (Ben-Hur, The Big Country, Roman Holiday) war eine ziemliche Nummer, nicht gerade ein Leichtgewicht wie der Dude sagen würde. In diesem Fall zaubert er vor wenigen Kulissen (der Film spielt im wesentlichen in zwei Räumen oder so) ein schmerzliches Drama auf die Leinwand das vor Sehnsucht und Verzweiflung nur so strotzt. Als Zuschauer ist man von Beginn and mitgerissen weil man mit allen Charakteren irgendwie gleichermaßen mitfiebern kann. Die seltsamen sozialen Normen von damals machen den Film aus heutiger Perspektive doppelt skurril natürlich: wir fiebern heute mit weil es nicht mehr denkbar ist dass diese arme Dame glücklos von ihrem Vater fallen gelassen werden könnte. Aber wir fiebern auch mit dem Vater mit weil wir es völlig plausibel halten dass Morris ein Halunke ist. Und mit Morris können wir auch mitfiebern, weil wieso soll es nicht höfliche junge Leute geben die nicht nur ans Geld denken?

The Heiress

All das spitzt Wyler zu einem formschönen Drama zusammen, das unglaublich dramatisch endet, viel Bitterkeit und Gemeinheit mit sich trägt und aber innerlich ein frecher Film ist. De Havilland spielt ihre Rolle großartig, aber es ist Clift dem man sein Spiel am meisten abkauft, auch wenn er über weite Teile zur Nebenrolle relegiert wird. The Heiress ist ein sehr schön umgesetzter, gut gespielter und mitreissender Klassiker, der auch heute noch sehr begeistern kann.

The Heiress

Nicht unbedingt die stilechte Explosive Media Ware, aber das Label bringt eben auch die klassischen Klassiker, und das passt uns bei Nischenkino gut, getreu unserem Motto „Das Filmmagazin mit Bildungsauftrag“. Also gilt es, den eigenen persönlichen Kanon zu erweitern. Sehr schön daher, diesen Klassiker in sehr gut aussehendem Bild bewundern zu können. Das Alter sieht man dem schwarz-weiß Vollbild zwar an, aber die Kontraste sind großartig und man bekommt viel Filmdetail, insbesondere auch bei den Großaufnahmen. Kantenglättung und Rauschfilter sind erfreulich dezent im Einsatz, nur Miesepeter wie ich oder wer einfach zu nahe dran sitzt wird das als störend empfinden. Eine sehr solide Präsentation. Der Ton ist auch völlig in Ordnung, sowohl im Original als auch in der deutschen Synchro. Untertitel liegen ebenfalls bei.

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Die BluRay wurde uns freundlicherweise von Koch Films bereitgestellt

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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