Die Spionin

Die Spionin

Spionen (The Spy / Die Spionin) ist ein norwegisch-schwedisch-belgisches Spionagedrama von 2019.

Die norwegische Schauspielerin Sonja Wigert (Ingrid Bolsø Berdal) in Anfang der 40er in Skandinavien und darüber hinaus gefragt. Doch während ihre Landsleute mit Argwohn beobachten wie sie auch auf Veranstaltungen von Nazis auftritt, beschäftigt die Geheimdienste aus aller Welt die Situation im noch neutralen Schweden. Die Zeichen eines deutschen Angriffs verdichten sich. Zögerlich und zunächst nicht intrinsisch motiviert, lässt sie sich durch den Unternehmer Akrell (Rolf Lassgard) vom schwedischen Geheimdienst anwerben, um als Geliebte des deutschen Reichskommissars für das besetzte Norwegen, Josef Terboven (Alexander Scheer) zu spionieren. Sie lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein….

Die Spionin

Die Spionin ist wunderschön gefilmt und gut ausgestattet (Sets, Kostüme und Locations gleichermaßen) aber bleibt trotz seiner Spannung und historischen Grundlage dramaturgisch doch eher auf dem Niveau einer (guten) TV Produktion. Warum? Man kauft es dem Leindwandgeschehen so wie es erzählt wird nicht ab, es kommt wie eine etwas in Zuckerwatte verpackte Liebesgeschichte daher, die von der Hauptdarstellerin schon mal gar nicht gut transportiert wird. Der Vater von der Gestapo verschleppt, rund herum Krieg, und schwupp ist sie fähige Geheimagentin. Es ist in der Darstellung alles ein wenig zu einfach. Und am Ende, wenn der Film so ein wenig an Fahrt aufnimmt, ist er auch schon vorbei. Denn klar, was dann käme, würde das Budget einer TV Produktion sprengen.

Die Spionin

Wer aufregenderes Spionagekino möchte, greift beispielsweise zu Black Book, und wer mehr über Norwegen während des 2. Weltkriegs aus Kinoperspektive möchte, könnte Der König gucken oder den guten alten Heroes of Telemark. Der Film hier hat seine Daseinsberechtigung und er weiß auch zu unterhalten. Es ist ein etwas zu langees Historiendrama für das Abendprogramm unter der Woche, das sich zu viel mit Banalitäten aufhält und zu wenig mit der Politik, dem Kontext und der tatsächlichen Spionagearbeit. Das macht den Film vor allem außerhalb der nordischen Einzugszone etwas schwerer durchdringbar, lernen wir doch hier allen in der Schule sträglich wenig über das Kriegsschicksal diverser Nachbarstaaten.

Die Spionin

Als hübsch poliertes Geschichtsfilmchen mit ein bischen Nazis, guten Kostümen und ein klein wenig Aufregung ist Die Spionin aber schon ganz gut. Vor allem die diversen Nebendarsteller leisten großartige Arbeit und manchmal tut es auch ein mittelmäßiger Film, wenn man sich dabei kein Meisterwerk erwartet. Ein wenig schade ist es natürlich, weil hier viel Potential bestand, das man hier so nicht ausschöpfte. Den Film konnte ich dennoch genießen und kann ihn als Lückenfüller auch empfehlen, immerhin ist er ja technisch gar nicht schlecht gemacht und wie gesagt schon auch unterhaltsam.

Die Spionin

Die BluRay von Capelight bringt den Film in total solider Qualität, aber ohne irgendwelche Extras. Das Bild sieht sehr gut aus, die schönen Aufnahmen kommen mit satter Farbpalette und guter Schärfe super zur Geltung. Der Film ist sehr hochwertig aus und präsentitiert sich auch so auf der Scheibe. Der Ton ist ebenfalls ziemlich gut, auch wenn es ein eher ruhiger, dialogorienterierter Film ist. Ganz sachter Raumklang kommt gelegentlich auf, insgesamt ist die Spur prima (gesprochen wird Norwegisch, Schwedisch und Englisch), die deutsche Synchronspur die auch dabei ist habe ich nicht getestet. Als Untertitel kann man wählen zwischen Englisch und Deutsch.

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Die Spionin
Die BluRay wurde uns zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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