Django – Unerbittlich bis zum Tod / Mein Name ist Mallory / Il mio nome è Mallory … „M“ come morte / Mallory Must Not Die

Die ungleichen Geschäftspartner Django Mallory, ein Halbblut, und der ehemalige Yankee-Colonel Harper erwerben die große Jefferson-Farm. Nach Vertragsunterzeichnung wird Jefferson ermordet und der Kaufbetrag gestohlen; die Mörder Ambler und Block Stone jagen nun auch Mallory und Harper, um sich in den Besitz der Farm zu bringen. Mallory indes liebt Cora, die kleine Schwester von Ambler. Nach einem Duell wird Django schwer verwundet. Cora pflegt ihn hingebungsvoll gesund, doch immer noch zögert das Halbblut, den Bruder seiner Geliebten umzubringen. Ein Streit zwischen den Mördern wird zum Showdown… (Delta Music & Entert. GmbH & Co. KG)

Als ich vor etlichen Jahren damit begann mich mit den sogenannten „low-budget“ Exemplaren des Genres zu beschäftigen, fiel auch dieser Film in die Kategorie Die schlechtesten bzw. schwächsten Italo-Western. Django – unerbittlich bis zum Tod fällt hauptsächlich wegen der misslungenen deutschen Synchronisation negativ auf. Hier wurde wirklich keine gute Leistung erbracht, denn die meisten Stimmen hören sich einfach nur furchtbar an, während das Wort „Diktion“ für die Sprecher wohl ein absolutes Fremdwort gewesen sein muss. Besonders „Djangos“ Stimme ist kaum zu ertragen. Ansonsten ist der Streifen eher als eine Art Liebesfilm, denn als ein Western anzusehen.

1971 war Robert Woods noch ein Schauspieler auf der Suche nach einem Namen, seinem eigenen Namen. Das s seines Nachnamens war für seinen ersten europäischen Western gestrichen bzw. vergessen worden, nämlich Alfonso Balcazars Pistoleros de Arizona (Die Gejagten der Sierra Nevada, 1965). In den kommenden Jahren drehte er deswegen mehrere Filme als Robert Wood. In Mein Name ist Mallory verkörpert Robert ein sogenanntes Halbblut, den ehemaligen Revolverhelden Larry Mallory, der vom Ex-Colonel Todd Harper (Renato Baldini) angeheuert wird. Die beiden Männer sind während des Bürgerkrieges Freunde geworden und haben nun eine Ranch von einem Mann namens Jefferson (Mario Dardanelli) gekauft. Kurz darauf wird Jefferson vom bösartigen Bart Ambler (Teodoro Corrà) und dessen rechter Hand Block Stone (Artemio Antonini) – der ein Auge auf Amblers Schwester Cora (Gabriella Giorgelli) geworfen hat – ausgeraubt und ermordet. Ambler heuert ein paar Männer an, um den Ex-Colonel zu eliminieren und will auch Mallory loswerden, doch der Meisterschütze zieht viel zu schnell für seine potentiellen Mörder. Daraufhin teilt Ambler seinem Komplizen Stone mit, der Mischling habe sich an Cora vergangen. In Wirklichkeit hat sich Cora jedoch in Mallory verliebt, der sich nun zwischen seinen Rachegelüsten und der Frau entscheiden muss.

Mein Name ist Mallory wurde von den meisten Kritikern verrissen, manche bezeichnen den Streifen sogar als eine vollkommene Katastrophe, wobei auch wir den Film sicherlich nicht zu Robert Woods‘ interessantesten Western zählen, um es noch gelinde auszudrücken. Eigentlich fühlt sich Mallory über weite Strecken überhaupt nicht wie ein Western an. Es gibt zwar ein wenig Spaghetti-Western Action, jedoch kein traditionelles Western Ende zu „bestaunen“, wobei die meisten Story-Elemente einem romantischen Drama im Stil von Romeo & Julia entnommen worden sind. Hinsichtlich dessen kommt es gegen Ende zu einigen Spannungen: Wird unser Held Mallory den Mörder seines Freundes töten und somit die Liebe seines Lebens verlieren oder ihre Liebe akzeptieren und den Mörder laufen lassen? Die Auflösung, die sich die Drehbuchautoren haben einfallen lassen, erweist sich als ziemlich überraschend (und soll hier daher nicht verraten werden), gestaltet sich allerdings nicht besonders Western-mäßig.

Neben dem deutschen Alternativtitel Django – Unerbittlich bis zum Tod (mit dem sehr wahrscheinlich ein breiteres Publikum angesprochen werden sollte), bedeutet der Originaltitel Il mio nome è Mallory… „M“ come morte so viel wie Mein Name ist Mallory … „M“ (steht) für Tod. Der Film wurde mit minimalstem Budget verwirklicht und nur an wenigen Orten gedreht (die bekannte Villa Mussolini ist einer davon), weswegen Mallory unglaublich billig aussieht. Trotz seiner langen Haare sieht Robert Woods nicht wirklich wie ein sogenanntes Halbblut aus, leistet aber trotzdem gute Arbeit, indem er die spärlich gesäten Actionszenen mit seinen flinken Fingern (die schnell am Abzug sind) aufwertet. Übrigens trägt er seine Waffe im Stile Colonel Mortimers und hat auch einen ziemlich gut inszenierten Kampf mit Artemio Antonini (Block Stone) zu bestreiten. Allerdings ist schon Gabriella Giorgelli allein die „Eintrittskarte“ wert, denn sie hat eine Badewannensequenz spendiert bekommen, die zwar vollkommen unnötig erscheint, für das männliche Publikum aber mit Sicherheit kein Problem darstellen dürfte. Gabriella hat die besondere Gabe, unwiderstehlich auszusehen, wenn sie wütend ist oder wie Woods im Film zu ihr sagt: „Eine wütende Frau, wirkt noch schöner, als sie sowieso schon ist.“

Das Bild der DVD wird uns im Widescreen 2.35:1 Format präsentiert und sieht klasse aus. Es ist klar, relativ farbenfroh, frei von Bildschäden und schneidet im Vergleich zur Tele 5 TV-Version deutlich besser ab. Beim Ton liegen die deutsche sowie die italienische Spur vor. Beide Tonspuren hören sich sehr gut an, während die deutsche etwas dumpfer klingt, als die italienische Originalversion. Untertitel sucht man leider vergebens. Als Extra ist lediglich eine kleine Trailer-Show enthalten. Mit Django – unerbittlich bis zum Tod beschert uns die Delta Music & Entert. GmbH & Co. KG eine gelungene Veröffentlichung, bei der es kaum etwas zu beanstanden gibt. Es wäre allerdings wünschenswert gewesen noch deutsche bzw. englische Untertitel auf die Scheibe zu packen, um der fürchterlichen deutschen Synchronisation aus dem Weg gehen zu können. Insgesamt ist der Film sicherlich nur für Hardcore-Sammler und Komplettisten eine Entscheidung zum Kauf wert. Für „Gelegenheits-Gucker“ heißt es hier ganz klar Finger weg!

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  • Seitenverhältnis:‎ 16:9 – 1.85:1, 16:9 – 1.77:1
  • Alterseinstufung: Freigegeben ab 18 Jahren
  • Regisseur:‎ Moroni, Mario
  • Medienformat: Breitbild
  • Laufzeit: ‎1 Stunde und 28 Minuten
  • Darsteller:‎ Woods, Robert, Giogelli, Gabriella, Corra, Teodoro, Baldini, Renato
  • Sprache: ‎Deutsch (DTS-HD 2.0), Italienisch (DTS-HD 2.0)
  • Studio:‎ Delta Music & Entert. GmbH & Co. KG

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  • Seitenverhältnis: ‎16:9 – 2.35:1
  • Alterseinstufung: Freigegeben ab 18 Jahren
  • Medienformat:‎ Dolby, PAL, Breitbild
  • Laufzeit: ‎1 Stunde und 20 Minuten
  • Darsteller:‎ Robert Woods, Gabriella Giorgelli, Teodoro Corrà, Renato Baldini, Renato Malavasi
  • Sprache: ‎Italienisch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 2.0)
  • Studio:‎ Delta Music & Entert. GmbH & Co. KG

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  • Regisseur: ‎Mario Moroni, Demofilo Fidani
  • Medienformat: Dolby, HiFi-Sound, PAL
  • Laufzeit: 3 Stunden und 7 Minuten
  • Darsteller:‎ Robert Woods, Gabriella Giogelli, Teodoro Corrà, Jack Betts
  • Studio: Great Movies GmbH

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Hier kann man mal in die unterirdische deutsche Synchronisation reinhören, auch wenn die Qualität ziemlich zu wünschen übrig lässt.

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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