Dune Warriors – Blut für Wasser / Dune Warriors

Kalifornien im Jahre 2046: Nach der atomaren Katastrophe sind um die wenigen Wasservorräte blutige Schlachten entbrannt. Als eine Bande ein friedliches Dorf wegen seiner Wasservorräte übernehmen will, mobilisiert sich der Widerstand. Mit Hilfe einiger Söldner, unter ihnen eine Frau, können die Angreifer vernichtet werden.

Bei Dune Warriors handelt es sich wieder einmal um ein weiteres Mad Max 2 – Der Vollstrecker Rip-Off. Der Streifen spielt im Jahr 2046 n. Chr. in New California. Die Welt ist öde und unfruchtbar geworden, weswegen Wasser das kostbarste Gut auf Erden darstellt. Ein böser Kerl mit Malerhut namens William (Luke Askew aus Easy Rider) reist durch die Wüste und tötet wehrlose Dorfbewohner wegen ihrer Wasservorräte. William massakriert auch David Carradines Familie, der sich aus Rache sofort auf den Weg macht, um den Mörder zur Strecke zu bringen. Schließlich versammelt Carradine eine Bande von rauen Gesetzlosen um sich, damit sie gemeinsam ein kleines Dorf gegen Williams Armee verteidigen können.

Nun, im Jahr 1990 wurden nicht mehr viele The Road Warrior Rip-Offs gedreht. Selbst die Italiener hatten zu diesem Zeitpunkt so gut wie aufgehört, solche Filme zu machen. Regisseur Cirio H. Santiago hatte das Memo jedoch offensichtlich nicht erhalten. Während Road Warrior-Nachahmungen seine Spezialität waren (jeder, der Stryker gesehen hat, wird mehr oder weniger zustimmen), ist aus Dune Warriors immer noch ein OK-Film geworden. Der Streifen klaut nicht nur bei Mad Max 2, sondern auch bei Star Wars (es gibt eine Gruppe von Zwergen, die sich wie Jawas in den Hügeln verstecken), Knightriders – Ritter auf heißen Öfen (Jungs, die auf Motorrädern kämpfen) und am unverfrorensten Die sieben Samurai (eine Gruppe von Gesetzlosen, die sich zusammenschließen, um eine Stadt zu verteidigen). Bei Dune Warriors mag zwar alles geklaut sein, doch irgendwie macht es schon Spaß, all die verschiedenen Genres zusammengebastelt zu sehen. Warum auch nur einen Film nachahmen, wenn man doch gleich bei vier klauen kann?

Was man hier zu schätzen wissen muss ist, dass der Film eine nicht allzu lange Laufzeit aufzuweisen hat. In knapp 77 Minuten beginnt Dune Warriors, zieht sein Ding durch, und weiß wann er fertig sein muss. Obwohl das Ende zu stark von Deus Ex Machina abhängt (unsere Helden finden zufällig eine Waffenkammer mit Granaten, Mörsern und Raketenwerfern in einer nahe gelegenen Höhle), hilft es doch, den Film zu einer ziemlich schnellen Auflösung zu bringen. Santiago hält den Streifen in flottem Tempo, inszeniert einen Großteil der Action jedoch etwas steif. Dies hat wahrscheinlich mehr mit dem niedrigen Budget zu tun, als mit seinem Talent. Immerhin handelt es sich um den Mann, der die Kunst des Oben-ohne Kickboxens (Firecracker, 1981) erfunden hat. Apropos, hier taucht ein attraktives asiatisches Mädchen auf, das im Film ein paar Mal Oben-ohne zu sehen ist. Leider praktiziert sie kein Kickboxen.

Man kann auch ein bisschen enttäuscht sein, dass der Hauptschurke William heißt. Die meisten dieser Road Warrior-Nachahmer haben Bösewichte mit coolen Namen. Man erinnere sich nur an Overdog aus Spacehunter – Jäger im All. Man könnte meinen, die Drehbuchautoren hätten sich einen besseren Namen für ihren Bösewicht einfallen lassen können, als William. Letztendlich ist Dune Warriors nicht als schlecht zu bezeichnen, jedenfalls was Road Warrior Rip-Offs betrifft. Schließlich haben wir hier eine recht hohe Toleranz für solche Filme.

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  • Regisseur : Cirio H. Santiago
  • Medienformat : Import
  • Darsteller : David Carradine, Rick Hill, Luke Askew, Jillian McWhirter, Blake Boyd
  • Sprache, : Englisch (Dolby Digital 2.0)

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Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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