Friday Foster – Im Netz der Schwarzen Spinne


Friday Foster (Pam Grier) ist verführerisch wie Sünde, anmutig wie eine Amazone und gefährlich wie eine Wildkatze. Fauchend streckt sie ihre Krallen nach den Mördern ihrer Freundin aus. Zusammen mit Colt (Yaphet Kotto) kommt sie einer geheimnisvollen Organisation „Black Widow“ auf die Spur und bringt sich in Todesgefahr, als sie in das blutgetränkte Spinnennetz der Killer gerät. Nur einer könnte sie jetzt retten: der ermordete Millionär. Friday greift zum Telefon und wählt die Nummer des Toten… (Screen Time Video)

Als sie losgeschickt wird, um heimlich Fotos von Blake Tarrs (Talmus Rasulala) Landung in LA zu machen, welcher der reichste „Schwarze“ in den USA ist, wird Friday (Pam Grier) Zeugin eines Attentatsversuchs auf ihn. Sie bekommt die Angreifer vor die Linse: als Sicherheitsbeamte verkleidete Schurken, während einer von ihnen (Carl Weathers) davon kommt. Friday ist Modefotografin, also arbeitet sie auf der Modenschau einer Bekannten, just als diese ebenfalls ermordet wird. Auch der Schurke war unter den Zuschauern, so zählt sie eins und eins zusammen. Die Fotografin ist nun einer Verschwörung auf der Spur, hinter der die Affäre ihrer Freundin, ein namenloser Schurke, eine Unterweltorganisation namens „Black Widow“ sowie ein US-Senator (Paul Benjamin) stecken… zur Hilfe kommt ihr nur der Privatdetektiv Colt Hawkins (Yaphet Kotto), doch die Verschwörung greift tief, kostet noch einige Leben und gestaltet sich komplizierter als Friday zuerst annimmt…

Wer ein Faible für das Blaxploitation Kino hat wird sich hier direkt wie zu Hause fühlen. Ich bin nun kein ausgewiesener Experte des Genres, aber mit Friday Foster hat man, was die Genremerkmale betrifft, den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Die funky Music, die lächerlichen Pimps, coole Detektive, eine Dosis Chauvinismus, korrupte Cops, eine riesige Verschwörung, Politik und Rassismus, attraktive Damen, überdrehte Verfolgungsjagden und witzige Szenen. Friday Foster liefert all das von der ersten Minute weg, und man wird fortan mit Genrezutaten bombardiert. Das meine ich positiv. Friday Foster sorgt für dieses wohlige Gefühl, wenn man ein Genre mag und einen Film guckt, der die Erwartungen von der ersten bis zur letzten Minute total erfüllt.

Regisseur Arthur Marks ist natürlich kein Anfänger in der Sache, und Pam Grier hat sichtlich Spaß als Friday, obwohl es Momente gibt in denen ihre Darbietung etwas aufgesetzt wirkt. Sie ist besser in frechen Szenen als in dramatischen, soviel ist sicher. Was dem Film sehr hilft ist die großartige Besetzung. Kotto schießt dabei den Vogel ab, er ist ein großartiger Kompanion für Pam und er bekommt auch noch einen Dauergegner zu bekämpfen, gespielt von Carl Weathers, der wohl keine zwei Worte an Dialogtext bekommt, wenn überhaupt. Da Pam eben Pam ist, bekommt Friday nicht nur den US-Senator ab, oder den reichsten Ami, sondern kann am Ende auch noch mit einem dritten Mann quasi in den Sonnenuntergang reiten.

Die Story ist genretypisch, dabei nicht zu seicht und nicht zu überraschend. Die Verschwörung dient als Ausrede für verrückte Verfolgungsjagden und fast einen Kriegsausbruch, Leute die über Dächer springen, brennende Autos, erstochene Models und gestohlene Autos. Es ist ein Exploitation-Film und das einzige Element, das man nicht so stark ausbeutete ist Sex, aber man bekommt Pam doch in ein paar attraktiven Momenten zu sehen. Was auch sehr solide ist: Die Musik. Es ist keine Isaac Hayes Komposition, aber sie ist funky, stimmig, und bleibt am Ball, passend zu der Non-Stop Action auf dem Bildschirm.

Friday Foster ist nicht der tiefgründigste Film, aber es ist ein verdammt gut geratener Blaxploitation-Klassiker, und das soll was heißen. Der Film liefert was man davon erwartet, macht das sehr gut, und wenn ich mal sagen darf, das Genre hat auch eine Menge Rohrkrepierer zu bieten, also zählt der hier schon durchaus zu den besseren Vertretern.

Eine Blu-Ray von dem Film gibt es in USA oder UK (siehe hier).





Beim Film-Retro-Shop bestellen










Neueste Kommentare