Goldfieber in Alaska (Call of the Wild)

Call of the Wild

Jack London ist immer für ein Goldgräber-Abenteuer gut. 1935 schickte man Clark Gable nach Alaska für ein wildes Abenteuer. Darin spielt er Jack Thornton, einen Spieler, der im Yukon Territory (das war damals noch kein US-Bundesstaat) sein Glück aus der Goldgräberei regelmäßig wieder verzockt. Als er von dem Galgenvogel Shorty (Jack Oakie) von einer Schatzkarte erfährt, hecken die beiden einen Plan aus und brechen auf, um eine Goldminie zu ergründen von der er die ungefäre Erinnerung der Kopie eine Karte hat. Doch unterwegs treffen sie auf Claire Blake (Loretta Young), jetzt Witwe des Sohnes des ursprünglichen Minen-Entdeckers und die einzige die das Original der Karte kennt. Nach ein paar Abenteuern tun sich die drei zusammen, organisieren Ausrüstung und Schlittenhunde, und machen sich auf die beschwerliche Entdeckungsreise…. dazu brauchen sie treue Hunde, viel Durchhaltevermögen, und vielleicht auch etwas Herz….

Call of the Wild

Gable gibt eine großartige Figur als Abenteurer Jack ab. Ihm kommt entgegen, dass das Drehbuch ihn als mehrdimensionalen Charakter zeichnet, von dem man als Zuschauer sich nicht immer sicher ist, wie weit sein Egoismus und wie weit seine Empathie wirklich geht. Ist er nur auf seinen eigenen Vorteil aus, oder schlummert in ihm wirklich ein herzensguter Mitmensch? Wunder bar dann, dass ihm ein Sidekick in Oakie beisteht, der ihn – wie das auch im Audiokommentar betont wird – zwar fast an die Wand spielt, aber charakterlich auch wunderbar komplimentiert. Denn auch bei Shorty ist man sich nicht ganz sicher, ob er z.B. ein verlässlicher treuer Begleiter ist (in gewisser Weise eine Hunde-Analogie) oder ein unverlässlicher Trunkenbold. Young letztlich ist der Knaller: eine starke, gewiefte und auch gewitzte junge Dame die entgegen der verstaubten sozialen Ansichten von Jack und der rauhen Umgebung quasi „ihren Mann steht“ und die Expedition ordentlich auf den Kopf stellt mit den beiden Raubeinen (und den Hündchen).

Call of the Wild

Was den Film großartig macht sind einerseits die großartigen glaubwürdigen Locations mit dem realistischen Set-Design die das damalige Leben und die Welt in die man eintauchen soll, unglaublich plausibel und plastisch machen, trotz des popeligen alten schwarz-weiß Bildes. Andererseits ist das Drehbuch einfach klasse und man hat ein prima Kammerspiel vor sich mit großartigen Schauspielern die sich die Dialoge um die Ohren werfen dass es eine Freude ist. Hinzu kommt die typische Londonsche Hunde-Komponente, was immer gut ist zum Herzen erwärmen. Der Film ist prima erzählt, plausibel bzw. realistisch, bietet flotte Sprüche und jede Menge schöne Abenteuer. Dabei bleibt der Film in gewisser Weise familienfreundlich ohne in flaches Territorium abzutauchen, es bleibt in der Substanz ein sehr erwachsener Film.

Call of the Wild

Die BluRay vom Juni diesen Jahres bietet solide Bildqualität (schwarz-weiß) und gute Kontraste, trotz des Alters des Films. Der Ton klingt sehr solide, alternativ hat man auch die deutsche Synchronfassung zur Auswahl – und es gibt Untertitel auf Deutsch oder Englisch. Als Extras gibt es wie immer eine Bildergalerie und den Trailer. Anders als sonst gibt es hier aber noch etwas mehr zu entdecken: die 81-minütige deutsche Schnittfassung kann man zur Seite lassen, aber interessant ist wirklich der beinhaltete Audiokommentar vom Kenner des Kinos der Ära, Darwin Porter. Der spricht einen unglaublich gut gelaunten, informativen Kommentar über den Film, die Stars und die Hintergründe. Sehr lohnenswert!

Jetzt bei Amazon kaufen

Goldfieber in Alaska

Die Bluray wurde uns freundlicherweise von Koch Films zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

Das könnte dich auch interessieren …