The Gunfight at Dodge City

Unsere Western Reihe geht weiter. Dieses mal mit dem Joel McCrea Klassiker The Gunfight at Dodge City („Duell in Dodge City“) von 1959 aus der Regie von Joseph M. Newman (Fort Massacre, auch bei Explosive Media erschienen unter dem Titel „Die letzten der 2. Schwadron“). Der folgende Text enthält in etwa ab der Mitte leichte Spoiler.

Der Film handelt von Bat Masterson (Joel McCrea), der als Fellhändler sein Geld macht. Er passt auf den jungen Bruder eines alten Freunds auf, als ihn ein Bekannter davon in Kenntnis setzt dass in Hays City ein Soldat scharf darauf ist, ihn umzunieten. Bats Exfreundin hat wohl im Schlaf seinen Namen erwähnt. Davon nicht abgeschreckt sucht er das Nest auf, und ist tatsächlich gezwungen den Soldaten aus Notwehr zu erschießen. Da das Städtchen voller Soldaten ist, hält er es für klüger nach Dodge City zu reiten, wo sein Bruder Ed (Harry Lauter)  der Stadtmarshal ist. Er übernimmt Anteile an einem örtlichen Saloon und versucht Fuß zu fassen. Doch dann wird sein Bruder bei den nächtlichen Randalen betrunkener Cowboys erschossen. Man vermutet Leute des Sheriffs Regan (Don Hagerty) dahinter, der die Stadt ausnimmt wie eine Gans. Masterson lehnt erst ab, selbst als Sheriff zu kandidieren, denn die nächste Wahl steht an. Er stimmt erst zu, als Regan außerhalb der Stadt ist und er in einem Kampf beweisst dass es doch das ist, wofür er eigentlich brennt. Von nun an bringt er die Stadt auf Vordermann, muss aber seinem alten Freund in Hays City beistehen. Denn der junge Kerl auf den Masterson schon mal aufgepasst hatte, musste wohl bei einem Gepänkel einen Sergeant erschießen und nun ist er Vogelfrei… da Masterson sich aufmacht und den jungen vor dem Galgen rettet, verletzt er quasi seinen Amtseid… während er Weg ist bereitet sich also Regan auf die Neuwahl vor…..

Dodge City quad

Joel McCrea, der erst später in seiner Karriere in den Western einstieg, mimt hier in diesem teils von High Noon inspiriertern Edelwestern den erfahrenen Gesetzeshüter. Erst widerwillig in die Rolle gezwängt, dann aus Freundschaftszwängen dazu verdammt selbst das Gesetz zu brechen: The Gunfight at Dodge City zeigt schon in der Motivation seiner Hauptfigur die Ambivalenz des wilden Westens. Produzent Walter Mirisch, der viele Jahre später mit Die Glorreichen Sieben dem sterbenden Genre eine Adrenalinspritze versetzte, leistete seinen Beitrag dazu, den schon älteren McCrea als Westernheld zu positionieren, eine Rolle die er noch bis in die späten 70er auch im TV verkörperte. Regisseur Joseph M. Newman hingegen ist kein großer Name, aber ich werde noch einen Blick auf den eingangs schon erwähnten Fort Massacre werfen, der ebenso bei Explosive Media erschienen ist.

Dodge City

The Gunfight at Dodge City ist ein recht geradeliniger erzählter Standardwestern, der mit seiner fein nuancierten Story zu überzeugen weiß. Zwar fand ich ihn schauspielerisch nicht sonderlich begeisternswert, auch McCrea ist nicht der von Charme sprühende Superstar, dennoch kann man sich gut mit einigen Charakteren identifizieren, so ist z.B. der Doktor, gespielt von John McIntire, definitv als Sidekick gut gelungen. Leider sind die weiblichen Nebenrollen eher Karikaturen ihrer selbst, der Film hat keine Dame vom Kaliber einer Angie Dickinson aus Rio Bravo zu bieten, der im gleichen Jahr erschien. Die Musik ist standard, die Kamerarbeit recht gut, der Schnitt solide. Es gibt einige sehr gelungene Einstellungen, dazu gehört auch McCrea mit Schlips und Anzug in der Durchfahrt stehend, die ikonische Pose die der von Gary Cooper in High Noon sehr nah kommt.

Dodge City

Die DVD basiert auf einer digitalen HD Neuabtastung, da kann man sich also vielleicht noch auf eine BluRay freuen. Das Bild sieht auch, bis auf einige wenige Szenen, sehr gut aus. Nicht unbedingt das farbenfrohste an Bildtransfers das man so sehen kann, aber definitv ein solides, schadenfreies Bild eines nicht mehr so jungen Filmchens. Der Ton ist ebenso solide. Man kann zudem neben dem Originalton noch die Synchronfassung wählen, und zwischen Englischen und Deutschen Untertiteln. An Extras liegt der Originaltrailer bei, etwas Bildmaterial und eine kleine Trailershow weiterer Western die bei Explosive Media erschienen sind, es lohnt sich auch da reinzusehen. Besonders nett ein kleines Booklet mit Hintergrundtext und original Postermotiv, und das ganze einmal im Pappschuber. Das Amaray Cover kann man wenden, und auch das FSK Logo auf dem Schuber lässt sich mit etwas Sorgfalt entfernen.

Insgesamt ist The Gunfight at Dodge City für Westernfans auf jeden Fall eine Pracht und eine gute Investition in 70 Minuten Heimkinozeit. Die DVD bietet ordentliche Qualität und lohnt sich!

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Diese DVD wurde von Explosive Media bereitgestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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