Hollywood Blackout – Sternstunden des amerikanischen Noir-Kinos (1941–1961)

In Hollywood Blackout widmet sich Filmautor Christian Keßler der ebenso hartgesottenen wie vielfältigen Tradition des klassischen Noir-Kinos der USA, die von etwa 1940 bis 1960 währte. An der Seite von Legenden wie Humphrey Bogart, Lauren Bacall, Burt Lancaster, Ava Gardner und vielen anderen durchstreift er die dunklen Bezirke von Hollywood, wo Gesetze nichts wert sind und Menschenleben noch viel weniger. Über 27.000 Minuten aufregenden Kinos werden besungen. Viele dieser Minuten können Leben verändern. Manche können sie auch beenden. Ein tiefschwarzer Reigen der Gangster, der Gestrauchelten und der Geläuterten, zeitlos und wunderschön. (Martin Schmitz Verlag)

„Als der Tonfilm seinen Siegeszug antrat, in den späten 1920ern, war die Welt noch in Ordnung. Man wusste, wo oben war, man wusste, wo unten war, und man selber war irgendwo dazwischen. Dann stürzte der Himmel ein, und die Börsenkurse folgten. Die Weltwirtschaftskrise war da, und angesichts all des Elends hatten die Alleskönner und Tausendsassas, die vormals die Leinwand bevölkerten, ausgedient. Das Gleichgewicht, für dessen Wiederherstellung sie zuständig gewesen waren, hatte jegliche Glaubwürdigkeit eingebüßt. Nun mussten neue Helden her.

In den 1930er Jahren waren das die Gangster, frisch aus dem Kino, Jimmy Cagney, Edward G. Robinson, George Raft und Paul Muni hießen sie, und sie machten Al Capone und Konsorten Konkurrenz. Sie kamen aus miesen Verhältnissen, doch sie schafften es ganz nach oben. Natürlich bezahlten sie für ihren Sieg gegen das System einen hohen Preis. Meistens starben sie im Kugelhagel. Aber sie hatten den Triumph, der den meisten im Publikum verwehrt blieb. Sie flogen zu dicht ans Licht, aber sie hatten es warm, einen kurzen, glorreichen Moment lang.

Als Humphrey Bogart seinen Durchbruch hatte, war längst eine neue Art von Star gefragt. Er musste nicht gut aussehen, er brauchte sich nicht an die Etikette zu halten, und wenn ihm jemand auf die Nerven ging, dann sagte er ihm das einfach. Er sagte ihm das mit Nachdruck. Manchmal gab es Tote. Die Grenzen zwischen den Guten und den Bösen verschwammen in dieser Zeit des Krieges, die Konstanten waren nur noch undeutlich zu erkennen, manchmal nur noch als Ahnung vorhanden.

Diese Spielart des düsteren, psychologischen Thrillers, in der so mancher St. Georg mit dem Drachen in sich selbst kämpfen musste, nannte man später „Film Noir“. Kein echtes Genre, eher eine Tradition, die Welt und die Menschen darin zu sehen und zu bewerten. Eine hartgesottene Tradition, die bis zum heutigen Tag viele Bewunderer besitzt. Damit es noch mehr werden, hat der Filmautor Christian Keßler dieses Buch geschrieben, das fast 300 der tollsten Noirs (von etwa 1940 bis 1960) einer näheren Betrachtung unterzieht. Es wird gefeiert und besungen, aber noch viel mehr wird geballert und in Hochspannung versetzt.

Der Noir ist mehr als eine längst vergangene Modewelle. Er ist zeitlos und hat rein gar nichts von seinem Reiz eigebüßt. „Hollywood Blackout“ wagt eine Reise durch sein düsteres Herz. Insgesamt gut 27.000 Minuten aufregenden Kinos.“ Christian Keßler gehört zu den Autoren, die wir gerne lesen, da wir seinen einzigartigen Schreibstil sehr mögen. Der zeichnet sich nämlich durch des Autors ausgefallenen Sinn für Humor, Subtilität und Zynismus aus. Mit diesen Zutaten würzt Keßler nach Endstation Gänsehaut: Eine persönliche Reise durch das Horrorkino sowie Gelb wie die Nacht: Das italienische Thrillerkino von 1963 bis heute auch sein aktuelles Buch Hollywood Blackout – Sternstunden des amerikanischen Noir-Kinos (1941–1961). Diesmal rekonstruiert der Autor die Entwicklung des Film Noir ab 1941 bis 1961 und seine damit verbundenen filmischen Erfahrungen.

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  • Herausgeber: ‎Schmitz, Martin; New Edition (8. November 2021)
  • Sprache: Deutsch
  • Gebundene Ausgabe: 372 Seiten
  • ISBN-10: 3927795909
  • ISBN-13: ‎978-3927795907

Haupttext: Martin Schmitz Verlag

Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom Martin Schmitz Verlag zur Verfügung gestellt.

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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