Hunter Hunter

Hunter Hunter

Hunter Hunter ist ein Survival-Thriller von Shawn Linden (Autor unter anderem von The Good Lie und Nobody) aus dem Jahr 2020.

Der Film handelt von Joseph Mersault (Devon Sawa) der mit seiner Frau Anne (Camille Sullivan) und Tochter Renée (Summer H. Howell) in der Nordamerikanischen Wildnis lebt, mitten im Wald, und von Fallenstellen und Jagen lebt. Die Idylle trügt, denn das Leben ist hart, Fell bringen nicht mehr die Preise ein die ihnen ein gutes Einkommen garantieren, und die Tochter ist eigentlich im Schulalter. Als sie auf die Spuren eines Wolfes stoßen, der die Einsiedler schon einmal heimgesucht haben, haben sie Angst um sich, und Joseph macht alleine los um ihn zur Strecke zu bringen. Ein gefährliches Unterfangen für ihn und seine Familie, doch wie man oft sagt, gefährlicher als das Tier ist der Mensch….

Mehr zur Story schreibe ich nicht und der folgende Text ist auch Spoiler-frei. Dennoch würde ich empfehlen, den Film völlig ohne Vorkenntnisse zu sehen. Ich war sehr positiv angetan von dem Film, von dem ich nichts wusste (das ist bzw. war auch gut so), und der eine völlig andere Richtung einschlug als vermutet. Es ist ein sehr langsam beginnender Film der sich seine Wucht bis zum Schluss aufhebt.

Hunter Hunter

Fans von Survival- und Wildnisabenteuern kommen hier voll auf ihre Kosten. Doch der Film lebt weniger von dem Wildnis/Survival-Aspekt (der vor allem in der ersten Hälfte als Kulisse und Charakterhintergrund dient), sondern von dem „slow burn“ – der stetig zunehmenden Bedrohlichkeitsatmosphäre, zuerst genährt durch die Präsenz eines nicht unbekannten Wolfs, dann aber durch die sichtliche Sorge die der Vater im Gesicht hat ohne es Tochter oder Frau zu sagen. Irgendwas scheint nicht in Ordnung. Die Geschehnisse später im Film machen den Film dann sehr viel mehr bedrohlich, was das Drehbuch gekonnt vor allen dadurch bewerkstelligt, dass die Einführung zusätzlicher, scheinbar sehr hoch qualifizierter Charaktere, nur vermeintlich zu einer Art Rettungsszenario wird. Auch für „comic relief“ in Form von in einem fancy Jagdhausresidierender Yuppies die regelmäßig Bären im Garten haben, ist gesorgt.

Hunter Hunter

Ich habe schon schlechte Kritiken von dem Film gesehen, die ihn in eine B-Movie Splatterschublade stecken wollen oder ähnliches. Der Film ist sehr gut, finde ich. Weder langweilig belanglos wie Rust Creek den ich kürzlich auch hier rezensiert habe, noch irgendwie Splatterk von der Art Wrong Turn. Klar, man würde das Genrekino nennen, weil viel zu speziell für das Mainstream Publikum, aber der Film macht so vieles richtig: er erzählt unaufgeregt, ruhig, detailliert, es gibt einen klaren Spannungsbogen, viele Details die den Zuschauer auf eine falsche Fährte führen, und leichte Gore-Häppchen um den Magen vorzubereiten für das was kommt.

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Hinzu kommt, dazu gleich unten noch mehr bei der UHD, der Film sieht sehr gut aus: die verschiedenen Grün- und vor allem Brauntöne des Waldes vermittelt eine Naturverbundenheit aber auch Trostlosigkeit, die dem Film eine sehr schöne Atmosphäre gibt. Und was ich besonders gut finde, der Film kommt fast gänzlich ohne Nachtszenen aus. Ich hasse es wenn vermeintliche Horrofilme in erster Linie damit durchkommen, furchterregend zu sein weil man in manchen Szenen vor lauter Dunkel gar nicht smehr sieht. Hunter Hunter spielt in der Regel tagsüber, meist bei gar nicht schlechtem Wetter. Der Horror ist kein Kinderhorror, es geht hier nicht darum wer Angst vor der Dunkelheit hat.

Camille Sullivan übrigens auch gerade als Kontrastprogramm in einer Nebenrolle im Netflix Kinderfilm Rescued by Ruby zu sehen, ein Hundefilm der anderen Art.

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Die 4K-UltraHD BluRay bietet sehr gutes Bild und wunderbare Texturen und Farben, und das sieht man schon ohne 4K TV und HDR, denn ich habe aktuell ja weder das eine noch das andere. Ich kann mir gut vorstellen wie viel plastischer und umwerfender der Film noch aussieht mit HDR und möchte unbedingt empfehlen, zur UHD zu greifen wer die technischen Möglichkeiten dafür hat.

Der Ton ist ebenfalls sehr gut, zwar „nur“ 5.1 DTS-HD (Englisch getestet) aber doch sehr hochwertige, mit dezenter Räumlichkeit, guten Tiefen und einer sanften aber dynamischen Geräuschkulisse die diesen ruhigen Film begleitet. Die Dialogverständlichkeit ist gut. Optional kann man sich deutsche Untertitel einblenden dazu.

An Extras gibt es leider nur den Originaltrailer, den deutschen Trailer und Interviews mit Camille Sullivan, Devon Sawa, Nick Stahl und Summer H. Howell von insgesamt 17 Minuten (deutsch untertitelt) bei denen ich ein paarmal sagen würde, knapp am Spoiler. Ich weiß nicht ob auf der BluRay vielleicht noch zusätzliche Extras sind oder ein Booklet beiliegt.

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Die BluRay wurde uns zur Veruefung gestellt

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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