I.T. – Hacked

I.T. (aka Hacked) ist ein Thriller mit Pierce Brosnan (Nomads) von 2016.

Der Airline-Mogul Mike Regan (Brosnan) will so eine Art Uber für Privatjets starten. Dafür braucht er Investoren, und deshalb ein OK der Börsenaufsicht um seine Firma an den Handel  zu bringen um Kapital zu raisen, wie man auf Neudeutsch sagt. Seine Frau Rose (Anna Friel) ist nicht so glücklich, als er nach einer fast in die Hose gegangenen Präsentation den jungen Computerspezialisten Ed Porter (James Frecheville) mit nach Hause bringt. Er hatte die Präsentation bei einer Panne quasi gerettet, und Regan ihn dann vom Praktikanten zum neuen Mitarbeite gemacht. Doch der ist etwas komplizierter, neurotisch und drängt sich mehr und mehr auf. Der reiche Regan will den jungen auf Distanz halten, vor allem zu seiner Tochter. Als in der Firma ein Hackerangriff stattfindet, riecht Regan woher der Wind wehen könnte…. und dann gibt es doch noch Ärger mit der Börsenaufsicht….

Bei Filmen, in denen von „der IT-Guy“ geredet wird, hat das natürlich zwei Seiten. Einerseits ist es ein totales Cliché und stellt die Hilflosigkeit der Menschen dar, die das alles nicht mehr verstehen; andererseits natürlich auch wird damit auch ein berechtigtes Bedrohungsszenario aufgezeigt, aber auch das wiederum begründet sich u.a. im Unverständnis der Leute aus der alten Welt, der geringen dem Thema IT-Sicherheit zu geringe Priorität beimessen und arrogant gegenüber dem neuen auftreten. Bis man dann merkt das dieses „IT Zeugs“ eben mächtiger ist, als man es so einem jungen langhaarigen Spinner zutraut. Der Film I.T. ist also ein kleines Beispiel für das aktuelle Spannungsverhältnis in unserer Gesellschaft zwischen Nicht-Verstehen und Angsthaben einerseits, und damit umgehen und aufgeklärt dem Veränderungsprozess entgegen zu sehen andererseits.

Der Film ist aber nicht intelligent genug, um auf diesem Niveau gesellschaftspolitische Kritik zu üben. Er ist ein durchschnittlicher technophober TV-Thriller. Er erinnerte mich ein wenig an Hostage, mit einer Dosis Snowden, kommt aber nicht an die Qualität auch nur eines der beiden Filme ran, und kann es auch nicht mit der allgemeinen Welle an techno-kritischen Filmen aufnehmen. Dazu ist er zu clichéhaft, die Dialoge sind zu hölzern, die Schauspieler zu unmotiviert, und die Story viel zu absehbar.

Dass Brosnan in letzter Zeit seinen Namen auf jeden Unfug klatscht, ist so ein anderes Problem, aber vielleicht plant der Herr gerade seinen Ruhestand oder hat seinen Agenten gewechselt. Jedenfalls – das muss man auch sagen – hat der Film gute Intentionen und es ist schon löblich dass Brosnan hier mit seinem Namen dem ganzen etwas Glanz zu verleihen versuchte. Irgendwie ist sein Charakter auch unterhaltsam zuzusehen, dieser Hauch von Arroganz, diese Hilflosigkeit, irgendwie schon auch ein wenig witzig. Der Film ist halt einfach nicht sehr gut gelungen.

Das ganze kommt daher mit einer recht guten Optik, trotz der teilweise etwas blassen Farben der BluRay. Wie bei aktuellen Filmen eigentlich zu erwarten, leistet sich das ganze sonst eigentlich keine Schnitzer. Beim Ton wird es interessant. Die BluRay bietet (das ist mir bei Der Nachtmahr schon mal aufgefallen) auch eine dritte Tonspur, die TV-Mix bietet. Wenn man den Film sieht, wird man merken warum das in ein paar Momenten auch notwendig oder vielleicht den Nachbarn zu Liebe ganz hilfreich ist (für den Originalton aber nicht anwählbar). Es gibt also Deutsch 5.1 und als 2.0 TV-Mix, sowie Englisch in 5.1, nebenher Deutsche Untertitel. Als Extras gibt es ein „Hinter den Kulissen“ (8min mit dt. Untertiteln), eher so ein Werbefeature mit kurzen Interviews; außerdem den Trailer auf Deutsch und Englisch, und eine Bildergalerie.

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Die BluRay wurde uns freundlicherweise von Koch Media zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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