Kurzkritik: Edge – The Loner (Serienpilot)

Bei Amazon Studios verfolgt man die Strategie, an einem Tag mehrere Pilotfolgen von potentiellen neuen Serien gleichzeitig verfügbar zu machen, und dann an Hand der Zuschauerzahlen zu entscheiden, welche Serie man tatsächlich entwickeln will. Das führt teilweise dazu, dass diese Pilotfolgen ziemliche Kracher sind, und man sich wundert ob man diese Energie die ganze Serie durchziehen können wird.

Während The Man in the High Castle auf der Vorlage von Philipp K. Dick basiert, und aber dennoch diesen Prozess durchmachte, ist Edge eine Eigenentwicklung. Die Pilotfolge wurde von Shane Black, dem Autor der Lethal Weapon Filme, umgesetzt und soll ein waschechter Western sein.

Edge

Worum gehts? Josiah Hedges, auch als Edge bekannt (Martini) ist ein ehemaliger Offizier auf der Suche nach Rache. Eine Gang hat seine Familie umgebracht, und er verfolgt sie in ein kleines Nest zurück. Dort gibt es einen Sheriff, eine Prostituierte auf die er ein Auge wirft, eine dunkle Geschichte im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg, und einen Hinweis auf einen Goldschatz. Doch Hedges hat Rache im Sinn, und so fliegen alsbald die Kugeln….

Wer spielt mit? Max Martini (Saving Private Ryan), Ryan Kwanten („True Blood“), Yvonne Strahovski („Chuck“, „Dexter“), William Sadler (Machete Kills).

Sollte daraus eine Serie werden? Nein. Ich fand die Pilotfolge von Edge hatte so ziemlich alles, was man sich von einem Western erhofft, aber leider davon viel zu viel. Ja ich mag bitterböse und dreckige Westernstories, mit einer guten Portion Gewalt, fauler Sprache und Material dass nicht ins vorabendliche Familienfernsehen gehört. Aber das ging mir hier etwas zu weit. Als ob man auf Teufel komm raus mit Game of Thrones konkurrieren wollte, wird einem da schon fast übel. Die Folge ist einfach viel zu graphisch brutal und auch echt verroht, und das obwohl das Blut nur digital ist, und das auch noch dumm aussieht. Kurzum, Edge hat es echt in sich, die erste Folge ist eine non-Stop Adrenalinorgie mit allem was das Westerngenre zu bieten hat, aber leider schlug man ein wenig über die Stränge. Wenn das eine Serie werden soll, dann bitte etwas mehr Bedacht, weniger Computerffekte und mehr Substanz. Deadwood ist da schon eher die Messlatte. Ich will mehr Details, Story, Dialoge und weniger Prostituierte denen beim Oralsex der Kopf weggeschossen wird. So ein Dummfug.

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Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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