Lady Chatterleys Liebhaber / Mata Hari / Die Tigerin

Koch Medias DVD-Box „Sommernachtsträume – Kino der Sinne“ besteht aus drei DVDs, mit den Filmen Mata Hari, Lady Chatterlys Liebhaber sowie Die Tigerin. Die Filme sind bis auf Die Tigerin auch einzeln erhältlich, und mittlerweile auch auf BluRay. Ich möchte stelle die Filme mal kurz vor.

Mata Hari

„Sylvia Kristel spielt die legendäre Agentin Mata Hari, die im ersten Weltkrieg in einen Strudel von Manipulation, erotischem Verlangen und geheimnisvollen Doppelagenten gezogen wird. Basierend auf der wahren Geschichte der „Königin der Spione“ begibt sich Mata Hari auf einen abenteuervollen und gefährlichen Streifzug durch das Nazibesetzte Deutschland und kämpft sich über Spanien nach Frankreich, um die Liebe ihres Lebens aus den Fängen der Nationalsozialisten zu befreien. Doch je tiefer die Agentin in das Netzwerk der Macht eindringt, desto vehementer bringt sie sich auch selbst in Lebensgefahr.“

Mata Hari

Dass dieser Klappentext völliger Blödsinn ist sollte Jedermann klar sein, auch ohne den Film zu kennen. Es handelt sich um Curtis Harringtons Interpretation der Geschichte um die legendäre Doppelagentin Mata Hari, hier nicht von Greta Garbo gespielt sondern von Sylvia Kristel (Emmanuelle). Der Film (Harringtons letzte Kinoproduktion) von 1985 ist ungefär so erotisch wie ein Fußballspiel, kann andererseits aber durchaus Ambitionen erkennen lassen. Zwar ist es eine doch trashige Produktion Golanschen Cannon Films, aber der MGM Löwe am Anfang zeigt das kommerzielle Potential dass man in dem Film sah. In einer Nebenrolle entdeckt man den guten Gottfried John, ansonsten ist der Film schauspielerisch absolut eine Katastrophe, und die Musik ebenso. Einzig unterhaltsam ist die doch teils politische Tiefe des Films und die wenigen Szenen die während des Ersten Weltkriegs spielen. Insgesamt ein etwas langweiliger aber interessanter Genre-Eintrag.

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Lady Chatterleys Lieberhaber

„Aus D.H. Lawrences erotischem Bestseller, der viele Jahre lang verboten war, wurde ein Meisterwerk des erotischen Films. England in den 20er Jahren: Die adelige Lady Chatterly führt ein frustriertes Eheleben, da ihr Mann durch eine Kriegsverletzung an den Rollstuhl gefesselt und impotent geworden ist. Als sie den Wildhüter Oliver Mellors kennenlernt wird schon bald pre Leidenschaft aus der zunächst rein sexuellen Beziehung. Es naht der Moment, an dem sich Lady Chatterley entscheiden muss. Sie verlässt ihren Mann, bekennt sich zu Mellors und nimmt damit die gesellschaftliche Ächtung, die damit einher geht, bewusst in Kauf“

chatterley

Emmanuelle-Regisseur Just Jaeckin schuf mit Lady Chatterleys Liebhaber eine scheinbar recht authentische Umstzung des Romans von D.H. Lawrence, der sicherlich auf dem Papier aufregender war als hier auf der Leinwand dargestellt. Cannon Films mit Hilfe der MGM bringt dieses Sylvia Kristel Vehikel auch nicht richtig in Gang, so bleibt eine vorhersehbare, erotisch gesehen uninteressante und generell langweilige Verfilmung, die dann auch zu Ende ist wenn die Geschichte beginnt interessant zu werden. Das ganze ist weder als Literaturverfilmung noch als Erotikgeschichte interessant, also doch lieber Emmanuelle gucken oder Die Geschichte der O.

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Die Tigerin

„Sie ist eine Lady, die alles haben kann und alles begehrt. Eine unberechenbare Katze im Körper einer unglaublichen Frau. Sie hat einen Body, der männliche Hormone zum Wahnsinn treibt. Umhüllt von einer Aura, die die Luft zum Glühen bringt.  Männer und Geld sind ihre größte Leidenschaft, Gefühle sind ihr fremd – und das Leben hat seinen Preis, selbst wenn es den Tod kostet.“

tigerin

Der Film tanzt ein wenig aus der Reihe. Die Geissler Produktion von 1992 macht einen etwas neueren Eindruck, ist auch kein Sylvia Kristel Film, und kommt mit James Remar (Django Unchained) als Andrei, Hannes Jaenicke (Knockin on Heavens Door) als Harry, George Peppard (Breakfast at Tiffanys), usw, auch mit einigen Stars daher. Die in den Berliner 20ern spielende, von der Einmalregisseurin Karin Howard inszenierte, Romanverfilmung ist letztendlich auch der einzige Film dieses Trios, der eine eigene Kritik verdient hätte. Valentina Vargas als die Tigerin ist überzeugend, aber die arme hatte nun weder vorher noch nachher eine umwerfende Karriere, und eben auch nicht die Ausstrahlung einer Sylvia Kristel. Interessanterweise war es sowohl der letzte Film mit George Peppard, und auch die letzte Produktion aus dem Hause DEFA. Ein durchaus ambitionierter Film der einfach im Detail etwas schwächelt. Die DVD sieht nicht so super aus, gutes Material stand hier wohl nicht zu Verfügung. Aus den beiden Tonspuren einen 5.1 Upmix zu machen war auch eine Idee die niemand braucht. Die DVD ist einzeln nicht mehr erhältlich.

Fazit

Drei recht unterschiedliche Filme in einem seltsamen Paket. Die Kristel Filme passen noch irgendwie zusammen, Die Tigerin tanzt völlig aus der Reihe. Interessante Filmografie-Einträge, aber alles drei keine wirklich sehr sehenswerten Filme. Die Tigerin ist als interessantes Kleinod fast noch am empfehlenswertesten, leider ist die DVD die schlechteste. Zugreifen für Fans und Entdecker.

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Kino der Sinne DVD

Die DVDs wurden uns freundlicherweise von Koch Media zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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