Love in the Afternoon

Love in the Afternoon

Love in the Afternoon (aka Ariane – Liebe am Nachmittag) ist eine Liebeskomödie von dem guten alten Billy Wilder (Avanti!) aus dem Jahr 1957 mit der wie immer reizenden Audrey Hepburn (They all laughed), sowie Gary Cooper (Der Garten des Bösen) und Maurice Chevalier (Die Abenteuer des Kapitän Grant) in den Hauptrollen.

Der reiche Geschäftsmann Frank Flannagan (Cooper) ist für seine Weiberei bekannt. In Paris steigt er mit einer Frau im Hotel ab, deren eifersüchtiger Ehemann den Privatdetektiv Claude Chavasse (Chevalier) mit der Beweisfindung beauftragt hat. Der Ehemann ist daraufhin schwer entschlossen, Flannagan in flagranti zu erwischen und umzupusten. Ariane (Hepburn), die Tochter von Chavasse und eine junge Cellistin, ist vom Job ihres Vaters angefixt, und schockiert als der in ihren Augen aufregende Flannagan in Mordgefahr schwebt. Kurzum schmuggelt sich die abenteuerlustige junge Dame in das Hotel – und interveniert. Dabei spielt sie Frank eine Ariane vor, die es so nicht gibt….

Love in the Afternoon

Billy Wilder ist in der Regel ein Garant für gute Unterhaltung. So natürlich auch hier. Love in the Afternoon mag keiner seiner bekanntesten oder genialsten Werke sein, aber auch hier treffen sich solide Handwerkskunst mit einem Händchen für Rhythmus und Witz. Etwas harte Kost natürlich aus heutiger Perspektive der Altersunterschied zwischen Cooper und Hepburn, und warum das eigentlich nicht schon alleine kontrovers genug sein mag. Nun gut, einmal durch die Zeit gereist und sich darauf eingelassen, scheint die Transformation des Mauerblümchens Ariane in eine mit allen Wassern gewaschene Verführerin die den alten Flannagan so richtig was vor spielt natürlich etwas weit hergeholt. Aber, weil Hepburn gleich Hepburn, funktioniert das, auch wenn Cooper in seiner Rolle wiederum nicht wirklich aufgeht.

Love in the Afternoon

Der Film lebt von der Spannung die sich aus der Viererkonstellation (Chevalier – Flannagan – Ariane – eifersüchtiger Mann) ergibt, in der jeder nur ein Stück des Puzzles kennt und die Situation jederzeit zu explodieren droht. Es ist nicht ein typisches Screwball Stück per se, mit Leuten die wie auf einer Bühne die eine Tür raus huschen just als jemand durch die andere hereinkommt (das älteste Stilmittel der Welt), aber es ist nah dran. Besonderen Flair bekommt die Story hier durch die Rolle der Musik. Flannagan leistet sich eine Gruppe fiedelnder Zigeuner, deren eingängige Melodien die Protagonisten einige male fast verraten, und gleichzeitig trägt deren Musik zu einem rasanten Tempo bei, dem das Drehbuch mit gewieften Dialogen und einem engen Zeitraster unter die Arme greift.

Love in the Afternoon

Wilder hat hier einen frechen Film geschaffen der wohl zu unrecht etwas weniger bekannt ist, aber nicht weniger interessant. Im Gegenteil. Der Film ist auf seine Weise fesselnd, eigenartig, mutig und handwerklich erste Sahne. Lediglich etwas schwer gealtert sind das Sujet und die Locations, so einen Film hätte man heute mit etwas charmanteren Blicken auf Paris gedreht. Insgesamt kann Love in the Afternoon bei Fans der Schauspieler, des Regisseurs und des Genres voll Punkten, wenn man sich darauf einlässt und bei ein paar Aspekten die Augen zu drückt.

Die BluRay ist keine Offenbarung, aber sie bietet den Film auf Deutsch und Englisch, gleiches als Untertitel-Optionen. Als Extras gibt es nur die Trailer und eine Bildergalerie. Die Qualität des Bildes ist akzeptabel. Das Quellmaterial gibt nicht sehr viel her und so sieht der Film hier schlechter aus als viele seiner Zeitgenossen. Insgesamt reicht das, aber Fans hatten sich hier eine aufwendigere Neuabtastung erhofft. Der Ton ist in Ordnung, auch hier sollte man sich nicht zu viel erhoffen. Insgesamt ist das völlig in Ordnung aber eben nicht die herausragendste HD Restauration.

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Die BluRay wurde uns freundlicherweise von Koch Media zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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2 Antworten

  1. Frank Hillemann sagt:

    Billy Wilder war ein Genie. Nur mit seinen Spätwerken “ Fedora “ und “ Buddy, Buddy “ könnte ich nichts anfsngen