Rage to Kill / Hell Hunters

MEXICO-CITY, International Airport: Auf der Damentoilette liegt eine Frau, erdrosselt. RIO DE JANEIRO: ein Liquidationskommando mäht eine ganze Trauergemeinde nieder. LOS ANGELES, USA: das Trinkwasser wird mit einem tödlichen Serum vergiftet. Das Leben von Millionen ist in Gefahr. Für alle Attentate ist ein Mann verantwortlich, dessen blutige Vergangenheit bis in die KZs zurückreicht. Nur eine Handvoll knallharter Elite-Einzelkämpfer, ausgerüstet mit modernsten Waffen und dem eisernen Willen zum Töten können diesen Größenwahnsinnigen auslöschen… (EuroVideo)

Als ihre Mutter (Maud Adams, James Bond 007 – Octopussy) auf mysteriöse Art und Weise getötet wird, nachdem sie gerade erst wieder geheiratet hatte, reist Ally (Candice Daly, Das Böse ist wieder da) nach Südamerika, um der Sache auf den Grund zu gehen. Der Onkel des neuen Mannes, Martin Hoffmann (Stewart Granger, Unter Geiern, Der Ölprinz, Old Surehand), ist ein Nazi-Flüchtling, der sich seit vier Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs versteckt hält. Er stellt sich als Wissenschaftler vor, der Spinnen entdeckt hat, deren Gift dem Opfer den Willen nimmt. Diese Kraft will er nutzen, um eine unzerstörbare Armee aufzubauen.

Ally strandet im unversöhnlichen Dschungel Paraguays und hat nun auch noch Tonio (Rômulo Arantes, Schuld daran ist Rio), einen übermütigen Nazi-Jäger auf den ein Kopfgeld ausgesetzt ist, am Hals. Bei den beiden handelt es sich um das klassische „Gegensätze ziehen sich an“ Thema, da sie über ihre Unterschiedlichkeiten streiten, bevor sie sich ineinander verlieben. Als sie sich schließlich Hoffmans Standort nähern, wollen er und sein krimineller Partner Heinrich (George Lazenby, The Child – Die Stadt wird zum Alptraum, James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät) ihr Serum in Los Angeles freisetzen.

Wenn man nun an böse Nazis denkt, stellt man sich wahrscheinlich einen Hitler-Typ in vollem SS-Ornat vor. Leider fehlt Herrn Hoffmann diese farbenfrohe Charakterisierung, ja er könnte sogar durch jeden anderen Bösewicht aus den 80ern ersetzt werden. Auch seine sogenannte Armee stellt eine verpasste Gelegenheit dar. Die hätte nämlich aus zombieähnlichen Kreaturen bestehen können, doch stattdessen handelt es sich um normale Leute, die seinen Befehlen folgen. Die Kraft des Serums bekommt man somit nie im vollen Umfang zu sehen.

Der Film bietet eine Menge Action mit mehreren Schießereien (einschließlich während einer Beerdigung), obligatorischen Explosionen und einer Verfolgungsjagd in und um Rio de Janeiro. Es gibt auch eine unangenehme Sexszene unter einem Wasserfall zu bestaunen, wobei ein Charakter eloquent verkündet: „The jungle makes everything horny. That’s why it’s overcrowded with life.” Die exotischen südamerikanischen Drehorte verstehen es währenddessen zu glänzen.

Regisseur Ernst Ritter von Theumer (Jungle Fever / Euer Weg führt durch die Hölle) würzt den Film mit einem bisschen von allem, nur um zu sehen, was funktioniert und erinnert dabei recht stark an Roger Cormans Low-Budget-Produktionen. Leider funktioniert in diesem Film nicht viel. Wie die meisten Exploitation-Filme repräsentiert Rage to Kill keinen besonders guten Film, doch irgendwie gelingt es dem Flick Spaß zu verbreiten. Er ist billig gemacht mit mächtig übertriebenem Schauspiel, schlechtem Tempo und einer fadenscheinigen Handlung – und genauso soll es sein, man würde es nicht anders wollen. Ach ja, Billy Boy Berger (Der Tag der Cobra; My Dear Killer; Five Dolls for an August Moon) hat sich auch in diesem Streifen verlaufen. Er übernimmt die Rolle des Karl und wird als Wilhelm Berger aufgeführt.

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  • Sprache: Englisch
  • Anzahl Disks: 1
  • Produktionsjahr: 1986

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Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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