Red Sonja

Königin Gedren (Sandahl Bergman) ist gierig nach Macht. Ein Zauberstein, der von Priesterinnen geschützt wird, könnte ihr übermenschliche Kräfte geben. Kurzerhand stiehlt sie den Stein und lässt die Hüterinnen töten, unter ihnen auch die Schwester von Red Sonja (Brigitte Nielsen). Diese schwört Rache und macht sich, nachdem sie durch eine geheimnisvolle Vision außergewöhnliche Kräfte erhalten hat auf den Weg, um den Zauberstein zu zerstören. Auf ihrer gefährlichen Mission begleiten sie der junge Prinz Tarn (Ernie Reyes Jr.) und sein stotternder Diener (Paul L. Smith). Als sie auf den mysteriösen und mächtigen Kalidor (Arnold Schwarzenegger) trifft, sträubt sie sich erst gegen seine Hilfe, bis sie feststellt, dass er der Einzige ist, der ihren Kräften ebenbürtig ist. Wird Red Sonja Gedren stoppen können, um die Welt zu retten? (StudioCanal)

In alten Zeiten werden Hyperboreas Ländereien von Königin Gedren (Sandahl Bergman) bedroht, die eine Gruppe von Priesterinnen niedermetzeln lässt, um ihnen einen Talisman zu stehlen, den nur Frauen berühren können, da sich jeder Mann sofort in Luft auflöst, der damit in Berührung kommt. Gedren ist nämlich fest dazu entschlossen, den Talisman zu nutzen, um mit dessen Macht über die Welt zu herrschen. Infolgedessen plant sie mit der grünen Kugel ein massives Chaos zu verursachen, das nur sie kontrollieren kann. Glücklicherweise gelingt es der Hohepriesterin Varna (Janet Agren) Gedrens Soldaten trotz einer tödlichen Wunde zu entkommen und mit der Hilfe von Kalidor (Arnold Schwarzenegger) ihre Schwester Red Sonja (Brigitte Nielsen) zu kontaktieren, die einst einen von Gedrens Überfällen überlebt hat. Kann sich Red Sonja gegen die böse Königin zur Wehr setzen und die Welt vor der gewaltigen Macht des Talismans retten?

Nach den beiden Conan Filmen (Conan – Der Barbar von 1982 und Conan der Zerstörer von 1984) wurde ein weiterer von Robert E. Howard erschaffener Charakter für die Leinwand adaptiert (Drehbuch von Clive Exton und George MacDonald Fraser), obwohl seine Red Sonya von Rogatino und die Red Sonja des Films recht unterschiedliche Persönlichkeiten darstellen, da sich der Film eher an Conan-ähnliche Comics, als an die tatsächlichen Schriften des gefeierten Schundautors gehalten hat. Und wer könnte Howards statuenhafte Amazone besser verkörpern als Arnold Schwarzenegger?! Nun, das muss den Produzenten wohl in den Sinn gekommen sein, als sie sich auf die Suche nach einer adäquaten Hauptdarstellerin begeben mussten. Da Arnold für eine Frauenrolle selbstverständlich ausschied, wurde stattdessen Brigitte Nielsen (die hier ihr Hollywood-Debüt gab) für den Part der Red Sonja ausgewählt und Schwarzenegger erhielt eine Nebenrolle als Kalidor der Barbar. Anscheinend gelang es dem Produzenten Dino De Laurentiis ihn dazu zu verleiten, seine Conan-Rolle mit Ausnahme des Namens wiederaufleben zu lassen.

Das Problem mit diesen sogenannten Sword and Sorcery Filmen – die um diese Zeit schwer in Mode kamen – ist, dass sie sich selbst sehr ernst nehmen mussten, es sei denn, sie präsentierten sich als vollkommene Parodie – während der Zuschauer diese Streifen genauso ernst nehmen musste, um sie genießen zu können, es sei denn, man war gerade in der Stimmung für unbeabsichtigte Frivolitäten. Einige von diesen Flicks legten auch tatsächlich einen gewissen Sinn für Humor in Bezug auf die von ihnen dargestellten Spielereien an den Tag, demonstrierten jedoch häufiger, dass es sich hier eigentlich um ein sehr konservatives Genre handelt, in dem alle Probleme mit roher Gewalt gelöst werden und das Überleben des Stärksten von aller größter Bedeutung ist. Man könnte nun argumentieren, dass dies alles aus Howards Weltanschauung stammt, wie sie in seinen berühmten Geschichten präsentiert wird, es gibt jedoch oftmals Züge eines faschistischen Übermenschen in unseren Helden zu erkennen, selbst wenn sich das Ganze um eine weibliche Hauptrolle dreht.

Red Sonja repräsentiert einen dieser Flicks, der die Dinge etwas progressiver angeht, indem er eine schwertschwingende Frau als Protagonistin bereit stellt, die sich aber hauptsächlich um einen einigermaßen nervigen Kinderprinzen (Ernie Reyes Jr., Sohn des Kampfkunstexperten Ernie Reyes Sr.) und Thrud den Kopfspalter … ähm … Kalidor kümmern muss. Schwarzenegger und Nielsen müssen jedoch zu den am wenigsten überzeugenden romantischen Paaren des Kinos gezählt werden (was kann man auch schon von Anmachsprüchen wie „Bereiten Sie sich darauf vor, erobert zu werden!“ erwarten?); die beiden legen absolut keine Bildschirm-Chemie an den Tag, wobei auch keine sexuelle Spannung zwischen ihnen zu spüren ist. Nur ihr hölzernes Schauspiel sowie ihre plakativen Sprüche vermögen es sie auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, was zu diesem Zeitpunkt schon recht seltsam anmutete, da sie sich – zeitgenössischen Berichten zufolge – während der Dreharbeiten zu diesem Film einer leidenschaftlichen Affäre hingegeben haben sollen.

Nichtsdestotrotz gibt es auch Humor im Drehbuch zu finden, allerdings vor allem von der „Ist das frühreife sowie freche Kind nicht urkomisch?“ Variante. Tatsächlich bekommt das Publikum das einzige Bisschen an Selbstparodie präsentiert, als der Wahrsager auf seinem magischen Fernseher den falschen Kanal empfängt. Obwohl Produktionsdesigner Danilo Donati mit gewaltigen zerbröckelnden Statuen und riesigen Hallen, die kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen scheinen, das Gefühl einer Welt im Verfall erschafft – noch bevor Gedren ihre bösen Taten an ihnen vollbringen kann – zeigen all die Klischees von Schwertkämpfen, Zauberei und bösen Tyrannen, dass dieser Art von Fantasiefilm bereits 1985 die Ideen ausgegangen sind. Zudem kommt die Action ausgesprochen wenig beeindruckend rüber, während die gesamten Streitkräfte der bösen Königin von vier – naja, dreieinhalb – Leuten in die Knie gezwungen werden. Es hilft auch nichts, dass Brigitte Nielsen zwar physisch in der Lage war die Rolle zu spielen (ok, vielleicht war die rote Vo-Ku-Hi-La-Frisur keine so gute Idee?), jedoch der Aufgabe sie wirklich überzeugend zu verkörpern nicht richtig gewachsen war, egal wie geschickt sie auch mit ihrer Klinge umgehen konnte. Ach ja, Ennio Morricones Musik soll nicht vergessen werden zu erwähnen, obwohl sie eher an Italo-Western erinnert, als an Sword and Sorcery Flicks.

StudioCanal präsentiert den Kult-Klassiker Red Sonja brandneu in 4K restauriert als limitierte 4K UHD Steelbook Edition sowie auf Blu-ray, DVD und Digital. Die Neuveröffentlichung ist ausgestattet mit einem neuen Artwork des legendären italienischen Künstlers und Illustrators Renato Casaro, der auch schon das Original-Kinoposter von 1985 kreierte, welches die Limitierte Steelbook Edition schmückt.

Umfangreiches Bonusmaterial:

• 90-minütiger Dokumentarfilm: Renato Casaro – The Last Movie Painter (2020) —> nicht auf der DVD enthalten
Renato Casaro – Fotogalerie
• Featurette: Arnold Schwarzenegger, der Mann der Hollywood auf den Arm nahm
• Making Of: Red Sonja vs. Kalidor
• Originaltrailer

In der Limited Steelbook Edition zusätzlich enthalten:

• Poster
• Booklet

Über die Restaurierung:

Die Restaurierung von Red Sonja wurde in 4K – 16 Bit von Picture Shop LLC, USA unter Verwendung des originalen 35mm-Negativs gescannt. Die Farbkorrektur und Restaurierung wurde im Hiventy Laboratory – Frankreich durchgeführt, wo über 150 Stunden Arbeit investiert wurden, um Staub, Schmutz und Kratzer manuell sorgfältig zu entfernen.

Mit einem Artwork von Renato Casaro:

Casaro gilt als einer der wichtigsten Illustratoren der Filmgeschichte, seine handgezeichnete Kunst begeistert Filmfans seit den 1950er Jahren. Er entwickelte ikonische Plakate für Regisseure wie Sergio Leone, Francis Ford Coppola und arbeitete zuletzt mit Quentin Tarantino zusammen, wo er die Spaghetti-Western-Plakate für die fiktiven Filme von „Rick Dalton“ in Once upon a time in Hollywood realisierte. Der Dokumentarfilm „The Last Movie Painter“ aus dem Jahr 2020, der im Bonusmaterial der Blu-ray und 4K UHD enthalten ist, beschreibt detailliert Casaros glanzvolle Karriere und gibt einen Einblick in das Schaffen des Künstlers.

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  • Seitenverhältnis:‎ 16:9 – 2.35:1
  • Alterseinstufung:‎ Freigegeben ab 16 Jahren
  • Regisseur:‎ Fleischer, Richard
  • Medienformat:‎ 4K
  • Laufzeit:‎ 1 Stunde und 30 Minuten
  • Darsteller:‎ Schwarzenegger, Arnold, Nielsen, Brigitte, Bergmann, Sandahl, Smith, Paul, Lacey, Ronald
  • Untertitel: ‎Deutsch, Englisch, Französisch
  • Studio: ‎StudioCanal

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  • Seitenverhältnis: 16:9 – 2.35:1
  • Alterseinstufung: Freigegeben ab 16 Jahren
  • Regisseur: ‎Fleischer, Richard
  • Medienformat:  Breitbild
  • Laufzeit:‎ 1 Stunde und 29 Minuten
  • Darsteller:‎ Schwarzenegger, Arnold, Nielsen, Brigitte, Bergmann, Sandahl, Smith, Paul, Lacey, Ronald
  • Untertitel: ‎Deutsch, Englisch, Französisch
  • Sprache: ‎Deutsch (Mono 2.0), Französisch (Mono 2.0)
  • Studio: StudioCanal

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Die Blu-ray Disc zu dieser Edition sowie die Screenshots wurden uns freundlicherweise von StudioCanal zur Verfügung gestellt.

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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