Robocop

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Im Jahr 2028 ist der Megakonzern OmniCorp globaler Marktführer für Roboter. Die von ihm produzierten Drohnen werden weltweit in Krisengebieten eingesetzt, doch in den USA hat man große Bedenken gegenüber computergesteuerten Gesetzeshütern. Als der Detroiter Polizist Alex Murphy im Dienst schwer verletzt wird, sieht OmniCorp die einmalige Gelegenheit, seine umstrittene Technologie endlich zum Einsatz zu bringen. Der Plan ist, den perfekten Polizisten zu schaffen: einen Gesetzeshüter, der halb Mensch und halb Roboter ist. Doch mit einer Sache hat der Konzern nicht gerechnet: Sein Produkt besteht, zumindest in Teilen, aus einem menschlichen Wesen, das sich nicht vollständig kontrollieren lässt.
ROBOCOP
Mensch und Maschine vereinen sich in ROBOCOP Josè Padilhas Neuverfilmung des Kultklassikers von 1987. Der Polizeibeamte Alex Murphy wird zum Vorzeigeprodukt des Weltkonzerns OmniCorp, dem Marktführer für robotergestützte Verteidigungstechnik. Die Großstadt Detroit, in der die Verbrecher das Sagen haben, ist für OmniCorp der ideale Einsatzort für den perfekt konstruierten Polizisten: Einen Roboter, der für Recht und Ordnung sorgt, ohne dass das Leben echter Polizisten gefährdet wird. Das Problem ist nur, dass die amerikanischen Bürger keiner Maschine trauen, die den Abzug einer Waffe bedienen soll. Also muss ein Kompromiss her: Nachdem Alex Murphy (Joel Kinnaman) beim Kampf gegen Detroits schlimmste Verbrecher lebensgefährlich verletzt wird, wacht er in der Klinik auf und stellt fest, dass er kaum noch Mensch, sondern weitgehend eine Maschine ist – ein RoboCop.
ROBOCOP
OmniCorp sieht in Alex Murphy vor allem ein lukratives Geschäft. Er ist ein Produkt, das der Konzern verkaufen will und ist deswegen als Prototyp entwickelt worden, so wie eine Getränkefirma eine neue Flasche entwirft. Der Konzern sucht nach dem idealen Polizisten-Design, will das neue Produkt an die Polizei verkaufen und weil damit Milliarden zu verdienen sind, ist OmniCorp bereit, ethische Fragen unter den Tisch fallen zu lassen. Aber die Mächtigen haben etwas wichtiges dabei vergessen: In ihrem Produkt steckt ein Mensch. RoboCop ist nicht nur eine Rüstung, sondern hat Herz und Verstand. Die Hersteller denken, sie hätten ihre Erfindung unter Kontrolle, aber sie haben den falschen Mann ausgewählt. Murphy ist mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn ausgestattet und fest entschlossen, seine neuen Kräfte nur für das Gute einzusetzen.
ROBOCOP
OmniCorp steckt einen Menschen in diese Maschine, damit er allein die Entscheidungen trifft und sich das Unternehmen aus jeder Verantwortung stehlen kann, wenn etwas schiefgehen sollte. Sie lassen seine Gefühle intakt, damit er in normalen Situationen mit der Umwelt interagieren kann, doch sobald er in Gefahr gerät oder gegen Kriminelle vorgehen muss, übernimmt der Computer das Kommando. Als OmniCorp feststellt, dass Murphys Emotionen das System anfällig machen, fahren sie diesen Bereich komplett herunter. Doch als Alex auf seine Familie trifft, kehren seine Gefühle zurück und sein Gewissen wird stärker als der Computer. Er trifft nun eigene Entscheidungen, selbst dann, wenn er im Polizei-Modus ist.
ROBOCOP
Regisseur Josè Padilha entwirft mit Robocop einen rasanten Actionfilm, der zugleich auch die philosophischen Fragen stellt, mit denen wir uns in naher Zukunft befassen müssen. Damals, in den 80er Jahren, als der Original Robocop entstand, schien die Idee eines Polizisten, der halb Mensch und halb Roboter ist, ein Phänomen der fernen Zukunft zu sein, aber heute ist so etwas Realität. Prothesen, Drohnen, sogar selbstfahrende Autos gehören inzwischen zum Alltag. Diese Entwicklung wirft viele rechtliche und moralische Fragen auf, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Alex Murphy verkörpert all diese Fragen: Was passiert, wenn wir einen Menschen in eine Maschine stecken?
ROBOCOP
Der Film funktioniert auf zwei Ebenen: Er ist voller Aktion und Effekte, doch zugleich trifft er eine klare Aussage über die Welt, in der wir leben. Die Grundidee war nie aktueller als heute. Wir sind auf dem Sprung in eine Welt, in der Kriege vollautomatisch geführt werden und Soldaten durch Roboter ersetzt werden. Aktuell wird viel über den Einsatz von Drohnen diskutiert. Sie funktionieren aber nicht vollautomatisch – es ist immer ein Mensch erforderlich, der sie fernsteuert und darüber entscheidet, ob und wann geschossen wird. Aber was passiert, wenn nur eine Software, ein Algorithmus, diese Entscheidung treffen darf? Alles, was im Film gezeigt wird, kann schon bald Realität sein. Wir müssen darüber diskutieren, ob wir diese Dinge so hinnehmen wollen oder nicht. Die Frage der Moral beginnt schon vor der eigenen Haustür. Wenn man ein Auto kauft, das man auf Autopilot umstellen kann, und dieser Wagen einen Menschen überfährt – wer trägt dann die Verantwortung? Ich als Besitzer? Oder der Konzern, der das Auto offenbar mit einem Mangel gebaut hat. Genau dieses Problem kann man bei Robocop feststellen. Heute trägt der Polizist die Konsequenzen für seine Fehler, nicht die Polizei als übergeordnete Institution. Aber wie wird es sein, wenn der Polizist eines Tages ein Roboter ist?
ROBOCOP
Im Film entscheidet sich OmniCorp für eine Kompromisslösung und steckt einen Menschen in einen Roboter. Das Gehirn des todgeweihten Polizisten Alex Murphy wird bewusst am Leben erhalten, um den besorgten Bürgern das Gefühl zu geben, dass die neuartige Maschine wie ein Mensch handelt. Doch Murphy hat Gefühle und Erinnerungen, kann logisch denken. Allerdings kann er nicht seinen kleinen Sohn halten oder Sex mit seiner Frau haben. Es ist ein Alptraum, der RoboCop zu sein. Ein zentrales Thema des Films ist die Frage, wie Alex Murphy sein neues, sein zweites Leben verkraftet und ob er ein Mensch oder doch nur eine Maschine ist.
ROBOCOP
Trotz seiner existenziellen Fragen ist Robocop natürlich auch ein cooles Stück Kino mit Starbesetzung. Gary Oldman, Michael Keaton und Samuel L. Jackson brillieren in ihren Nebenrollen und auch die unbekannteren Schauspieler bieten eine gute Vorstellung. Der mehrfach preisgekrönte Regisseur José Padilha („Tropa de Elite“) schuf mit ROBOCOP eine spannende, futuristische und actiongeladene Zukunftsvision. Als besonderes Highlight erscheint der Actionblockbuster zusätzlich in einer LIMITED STEEL EDITION auf Blu-ray mit alternativem Artwork – ein Muss für alle Fans! Das Bonusmaterial enthält zudem neben geschnittenen Szenen zahlreiche Featurettes, die spannende Hintergrundinformationen über die Herangehensweise und den Style der Neuauflage des Kultfilms bieten. Technisch gesehen bewegt sich die BluRay auf hohem Niveau.
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Diese BluRay sowie das Bildmaterial wurde freundlicherweise von StudioCanal zur Verfügung gestellt.

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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