Robot Jox – Die Schlacht der Stahlgiganten

Robot Jox („Die Schlacht der Stahlgiganten“) ist ein Science-Fiction Film von Stuart Gordon (Re-Animator, Fortress) aus dem Jahr 1989 der als lose Vorlage des 2013 Guillermo del Toro Films Pacific Rim gilt.

In einer nahen Zukunft ist die Erde nach einem Atomkrieg verstrahlt, und Krieg ist gesetzlich verboten. Die Konflikte zwischen den geopolitischen Fraktionen werden über Kämpfe mit übergroßen Robotern ausgetragen, die von den besten Piloten, den Robot Jox, gesteuert werden. Achilles (Gary Graham) will nach seinem zehnten Kampf aussteigen, der letzte gegen Alexander (Paul Koslo) wurde wegen Regelverstößen als unentschieden gewertet. Während die Bosse neue genetisch gezüchtete Jox in Stellung bringen, darunter die junge Athena (Anne-Marie Johnson), verstärkt sich der Verdacht, dass Spione in den eigenen Reihen die Geheimwaffen der Roboter an den Gegner weitergeben. Als Athena durchbrennt und eigenmächtig gegen Alexander antritt, muss Achilles zur Rettung….

Robot Jox

Ich war ja kein großer Fan von Guillermo del Toros Neuverfilmung der Idee. Stuart Gordon, von dem auch die Drehbücher der Ich habe die Kinder geschrumpft Filme stammt, hatte aber auch keinen CGI-überladenen Sci-Fi Film im Sinn, sondern man erkennt dass es ihm um eine Message ging. Am Ende gibt es nämlich eine Versöhnung, und dazwischen geht es um Verpflichtung, Verrat und Ethik. Das zwar alles vor aus heutiger Perspektive billiger Effekt-Kulisse, aber immerhin hat das damit um einiges mehr Tiefe als das „Remake“ in dem es primär um gigantische Schlachten gegen Aliens geht. Das sah zwar bombastisch auch, war aber auch ebenso lächerlich. Nun sind die frühen 90er bzw. späten 80er nicht gerade ausnahmslos für Filme mit super viel Substanz bekannt wenn es um soziopolitische Fragestellungen geht, aber Robot Jox ist so frei und diskutiert zumindest schon mal genetische Züchtung von Menschen, immerhin.

Robot Jox

Schauspielerisch ist Robot Jox nicht gerade bombastisch. Mir kam keiner der Schauspieler im Ansatz bekannt vor, und der Film bietet nun auch nicht extrem viel Schaufläche für Dramaturgie. Die wenigen solchen Szenen sind aber sehr gut gemacht, charmant und teilweise auch witzig. Sie erinnern ein wenig an den circa 8 Jahre jüngeren Starship Troopers, der mit ähnlichen Motiven der vorkrieglichen Kameraderie daher kommt, und auch das Thema Geschlechterrollen anspielt. Der Rest des Films ist logischerweise dominiert von kämpfenden Riesenrobotern, was weniger spannend ist als es klingt, und das liegt an den billigen Effekten in erster Linie. Man hätte das auch für 1989 viel besser inszenieren können, stattdessen wirkt das sehr „campy“ wie man sagt, und leider auch nicht superspannend. Die Schauplätze sind wenige und spärlich, die Roboter wenig imposant, und die Gefechte unspektakulär. Das ist ein wenig schade, denn der Film hat durchaus Herz und Verstand, gute Ideen und ein gar nicht so schlechtes Drehbuch.

Robot Jox

Der Film liegt auf der BluRay in Englisch und Deutsch vor, Englische Untertitel gibt es ebenso. Das Bild sieht generell sehr gut aus, da gibt es fast nichts auszusetzen, auch der Ton ist wirklich klasse sogar. An Extras gibt es lediglich Trailer und Bilder, etwas Hintergrund zu Stuart Gordon muss man sich also woanders suchen. Das ganze ist verpackt im netten Pappschuber, der FSK Aufkleber ist abziehbar.

Insgesamt ein tolles Erlebnis für Sci-Fi Fans oder Anhänger von Mechwarrior Mythologien, Graphic Novels oder Videospielen. Ein interessanter Film mit einigen Schwächen, viel Trashnostalgie und eine qualitativ hochwertige BluRay.

Robot Jox

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Die BluRay wurde von Explosive Media bereitgestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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Eine Antwort

  1. DJ_Ango sagt:

    Kann den Review nur bestätigen. Ging mir ähnlich beim Schauen – irgendwie ganz nett, aber dennoch enttäuschend. Hätte mensch mehr draus machen können. Was Roboter-Action in endzeitlichem Sci-Fi-Ambiente anbelangt finde ich den japonesischen „Gunhed“ etwas gelungener.