Robot Maniac / Death Warmed Up

Howell und Tucker, zwei prominente Neurochirurgen, werden für ihre bahnbrechenden, wissenschaftlichen Forschungen mit einer hohen Auszeichnung geehrt. Doch Tucker weigert sich, weiterhin mit seinem Kollegen an dessen Lebensverlängerungsprojekt zusammenzuarbeiten, da er ihn für größenwahnsinnig hält. Howell rächt sich auf seine Weise: er programmiert Tuckers Sohn Michael, seine Eltern zu ermorden. Dieser landet für sein Verbrechen in einer psychiatrischen Heilanstalt. Sieben Jahre später wird Michael entlassen und muss feststellen, dass Howell jetzt seine verrückten Versuche in seiner eigenen Klinik – auf einer abgelegenen Insel – durchführt. Michael lässt sich mit drei Freunden auf der Insel absetzen, um den Tod seiner Eltern zu rächen. Dort lauern ungeahnte Gefahren, in Gestalt der übelsten Ausgeburten von Howells kranker Phantasie. Ein ungleicher Kampf beginnt. (cmv-Laservision)

Dr. Howell (Gary Day) und Professor Tucker (David Weatherly) sind Wissenschaftler, die sich mit dem menschlichen Gehirn befassen, doch mit den jüngsten gefährlichen Experimenten (die von Howell durchgeführt wurden) ist Tucker alles andere als einverstanden, weswegen es zum Streit zwischen den beiden kommt. Howell entführt daraufhin Tuckers jugendlichen Sohn Michael (Michael Hurst) und injiziert ihm ein Serum, das ihn in eine Tötungsmaschine verwandelt. Michael kehrt nach Hause zurück und erschießt seine Eltern mit einer Schrotflinte. Er wird für verrückt erklärt und in eine psychiatrische Anstalt gesteckt. Sieben Jahre später ist Michael frei und führt ein scheinbar normales Leben mit seiner Freundin Sandy (Margaret Umbers) und seinem besten Freund Lucas (William Upjohn) sowie dessen Freundin Jeannie (Norelle Scott). Eines Tages fahren die vier mit der Fähre zu einer Insel, um dort eine schöne Zeit zu verbringen, doch Michael hat ganz eigene Pläne: Auf dieser Insel operiert ein Institut unter der Leitung von Dr. Howell und Michael ist in Wirklichkeit dort, um Rache auszuüben.

Death Warmed Up wurde als Neuseelands erster Splatter-Film vermarktet und obwohl er in vielen Szenen mit Sicherheit abliefert, handelt es sich um eine ziemlich verworrene Geschichte mit fragwürdigen Eskapaden der Charaktere. Es ist schon als recht ungewöhnlich zu bezeichnen, dass Michael so leicht von Dr. Howell dazu manipuliert werden kann, seine Eltern zu töten. Da Michael seinen Freunden nichts von seinen wahren Absichten erzählt, gestaltet das die Dinge für die Gruppe noch gefährlicher, da sie unvorbereitet an die Sache herangehen, während die grundsätzliche Lässigkeit der anderen Wissenschaftler und Krankenschwestern, die am Institut arbeiten, ebenfalls ziemlich ungewöhnlich rüberkommt. Allerdings müssen Horrorfilme auch nicht immer absoluten Sinn ergeben, solange sie ihren eigenen Regeln folgen. Die mutierten Menschen, die sowohl einer Gehirnwäsche unterzogen worden, als auch mit leicht asymmetrischen Körpern ausgestattet sind, erinnern an die Experimente aus Insel der verlorenen Seelen (1932) sowie Die Insel des Dr. Moreau (1977), wobei die Jugendlichen, die auf einer Reise mit monströsen Menschen konfrontiert werden, die sie töten wollen, denen aus Blutgericht in Texas (1974) ähneln.

Robot Maniac präsentiert sich vielleicht nicht so konsequent wie die o.g. Filme, hat aber trotzdem einige herausragende Momente und Wahnsinn zu bieten. Den Charakter mit der größten sowie denkwürdigsten Rezeption repräsentiert Spider (David Letch), einer der mutierten Handlanger, der eine mörderische sowie wahnsinnigere Version von Luther aus Die Warriors (1979) darstellt und ständig Chaos verursacht. Obwohl Letch bei weitem nicht die Hauptfigur des Streifens verkörpert, wurde er aufgrund seines Aussehens und Stils zum Gesicht des Films (in Werbung und Artwork). Auffallend ist auch die Menge an Gore, die man in Robot Maniac bestaunen kann, denn hier wird an Schädeldecken gesägt und gebohrt, am offenen Gehirn operiert, Blut spritzt, Körper verbrennen, Kehlen werden aufgeschlitzt und Köpfe explodieren. Glücklicherweise wird das Publikum mit keinem Effektgewitter überfordert, da die Spezialeffekte für angemessene Momente reserviert wurden. Die sind nämlich ziemlich gut gelungen und bestehen natürlich ausschließlich aus praktischen Effekten. Ein weiteres herausragendes Merkmal, über das nur wenige diskutieren, ist James Bartles Kinematographie, die in Neuseeland die Steadicam zum ersten Mal zum Einsatz brachte und so reibungslose Bewegungen sowie ein Gefühl für Raum ermöglichte, das auf der Leinwand bzw. dem Bildschirm wunderbar zur Geltung kommt.

Drehbuchautor Michael Heath und Regisseur David Blyth machten sich auf, um einen Splatter-Film zu drehen, was sie sicherlich auch geschafft haben, wobei die Mängel dieses Films noch immer offensichtlich ins Auge springen. Die Beziehung zwischen den vier jungen Leuten wird nie vollständig definiert und wenn sie dann einer nach dem anderen über die Wupper gehen, gibt es für das Publikum nie eine solide Grundlage, auf die es reagieren könnte. Die von Howell durchgeführten Experimente werden nicht gut genug erklärt, um den Probanden bestimmte Regeln aufzuerlegen. Manche entwickeln sich zu übermenschlichen Wesen und andere eben wieder nicht. Einige haben mit physischen Mutationen zu kämpfen, während andere „normal“ aussehen. Und … dies mag ein kleiner Spoiler sein, doch die Konfrontation zwischen Michael und Howell ist viel zu schnell vorüber, ohne das Gefühl eines wahren Spannungsaufbaus. Was Spider betrifft, soll das Publikum wirklich glauben, dass nach seiner berühmten sowie berüchtigten Dialogzeile (nein, es ist nicht diese: „I like the smell of blond pussy in the morning.“) nichts mehr weiter passiert? Sollte etwa eine mögliche Fortsetzung geplant gewesen sein, die dann nie umgesetzt worden ist? Diese Fragen sind noch immer existent, während auch noch einiges mehr zu wünschen übrig lässt, aber insgesamt handelt es sich bei Robot Maniac um eine ziemlich spaßige sowie garstige Angelegenheit, die ihr Willkommen nie überdauert.

Death Warmed Up gewann 1984 den Grand Prix-Preis des Internationalen Festivals für Fantasy- und Science-Fiction-Filme in Paris und wurde aufgrund seines berüchtigten Themas schnell auf der ganzen Welt verkauft. Doch nicht alle Regionen haben die gleiche Version erhalten. Der Streifen wurde in Australien ursprünglich verboten und 1985 in zensierter Form veröffentlicht. Andere Territorien hatten ihre eigenen Zensurgesetze, an die sie sich halten mussten. Da Überseeverkäufe im Laufe der Jahre ständig von wechselnden Rechteinhabern durchgeführt wurden, gab es immer wieder Probleme mit dem Urheberrecht und woher die Lizenzierung kam, ohne dass es den Filmemachern bewusst war. Unter unglücklichen Umständen wurde das Originalnegativ zerstört, wobei nur wenige gute Elemente erhalten geblieben sind. Der Originalschnitt des Films existiert jedoch noch, wie auf der neuseeländischen VHS-Version zu sehen ist.

cmv-Laservision bringt Robot Maniac als Nr. 03/165 ihrer The NEW! Trash Collection in einer tollen DVD / Blu-Ray Combo Veröffentlichung heraus, die in einer roten Keep-Case-Doppelbox mit Wendecover erscheint. Auf der einen Seite das modernisierte The NEW! Trash Collection Design inkl. neuer Nummerierung, auf der Wendeseite das klassische Trash Collection Design inkl. fortlaufender Nummer. Neue Titel reihen sich damit nahtlos in die bisherige Nummerierung ein. Diese Edition ist limitiert und auf 333 Stück durchnummeriert! Das Bild wird uns im 1,85:1 (1080p / anamorph) Format präsentiert und lässt nur wenig Raum zum Meckern. Der Ton bietet mit der deutschen und englischen zwei Spuren (DD 2.0), die angenehm zu hören sind. Hierfür können keine deutschen Untertitel zugeschaltet werden.

Bonusmaterial:
– Original Trailer und TV-Spots
– Audiokommentar mit Regisseur David Blyth und Drehbuchautor Michael Heath —>ist auf der DVD als separate Tonspur hinterlegt worden
– Deleted Scenes mit optionalem Audiokommentar von David Blyth und Michael Heath —> ein optionaler AK konnte hier nicht gefunden werden
– Original Neuseeland 4:3 VHS-Fassung —> a-synchron
– Interview Featurette mit David Blyth und Michael Heath
– animierte interaktive Menüs

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  • Seitenverhältnis: 16:9 – 1.85:1, 16:9 – 1.77:1
  • Alterseinstufung:‎ Freigegeben ab 18 Jahren
  • Regisseur: ‎Blyth, David
  • Laufzeit: 1 Stunde und 20 Minuten
  • Darsteller: ‎Hurst, Michael, Umbers, Margaret, Upjohn, William, Scott, Norelle, Letch David
  • Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)
  • Studio: ‎ cmv-Laservision

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Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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