Settlers (Life in Space)

Settlers

Settlers (hierzulande mit dem etwas wenig sinnvollen Life in Space im Handel) ist ein Science Fiction Drama von 20xx und das Regiedebut von Wyatt Rockefeller.

In der Zukunft wird der Mars, ein Planet in Sichtweite der Erde in unserem Sonnensystem, bewohnbar gemacht und besiedelt. Reza (Johnny Lee Miller) und Ilsa (Sofia Boutella) halten sich auf einer kleinen Farm in mitten einer felsigen Einöde quasi über Wasser, die kleine Remmy (Brooklyn Prince) wächst dort auf und hat ein schönes Leben. Nachts sieht man die Erde von ihrem Schlafzimmer aus. Doch die Idylle trügt…. bei einem Angriff kommt der Vater ums Leben, und Ilsa und Remmy müssen sich wider Willen mit Jerry (Ismael Cruz Córdova) anfreunden. Auch Jahre später, jetzt als Teenager, lernt Remmy (Nell Tiger Free) noch mit den Folgen der Besiedlung umzugehen, an einem Ort der wohl nicht ihnen gehörte…

Settlers

Der Film verschwendet wenig Zeit damit, den Zuschauenden klar zu machen womit wir es zu tun haben: einem Genremix. Vergesst den deutschen Titel des Films, es ist eigentlich ein Western. Beziehungsweise, dieses Drehbuch könnte man mit wenigen Modifikationen auch als Western verfilmen. Settlers handelt, daher macht dieser Originaltitle auch viel mehr Sinn, von Siedlern, also wie auch im „wilden Western“ von Pionieren an der Grenze zur unzivilisierten Wildnis. Pioniere, das sind diejenigen die sich trauen bzw. trauten die ersten zu sein, trotz des Risikos. Gesetzlosigkeit, die Strapazen der Migration, das nackte Überleben, eine gnadenlose Umgebung, das galt für eine im einsamen mittleren Westen der heutigen USA sich niederlassende Siedlerfamilie genauso wie es für die Famlie in diesem Film gilt, mit dem Unterschied ass wir uns hier in einem felsigen Tal auf dem Mars befinden. Die paar Aufnahmen die an John Ford erinnern, sind dann lediglich ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl.

Settlers

Settlers ist sehr stark aus Remmys Perspektive erzählt. Das hinterlässt beim Zuschauenden viele offene Fragen und offenbart Lücken in der Erzählung, ist aber gewollt. Wie erlebt man solch eine Situation als Kind? Was für Erwachsene vielleicht hart und ermüdend, monoton und beklemmend wirkt, könnte auf ein Kind wie ein nicht enden wollendes Abenteuer wirken, und als Remmy auch noch einen kleinen Roboter wieder fit macht, ist sie auch nicht mehr alleine. Doch Settlers ist nicht nur deshalb ein eher intimes Drama, sondern weil es grundsätzlich eine Familienperspektive einnimmt. Eine Location, (zunächst) drei Personen. Die Umstände sind eine intensive Erfahrung, und als der „Frieden“ jäh unterbrochen wird (aus Remmys Perspektive! Die Erwachsenen haben das ja quasi erwartet), nimmt die Geschichte eine weitere Ebene an Überlebenskampf ein und für Remmy beschleunigt sich das Erwachsenwerden quasi von null auf hundert.

Settlers

Settlers geht sehr gekonnt mit diesem beklemmenden Setting um, einerseits minimalistisch, andererseits auch detailliert. Die wenigen Informationen die wir über die Vorgeschichte haben und die Protagonisten, müssen wir uns als Zuschauende zusammenreimen. Ich hätte mir hier ein klein wenig mehr gewünscht, unter anderem dazu wie das Terraforming funktioniert und was es mit den verschiedenen Wellen von Einwanderern zu tun hat und so weiter, aber es ist für den Film nicht notwendig. Er kommt auch so aus, und wir erleben das harte Surivival-Drama eben mit den Augen von Remmy: da passieren Dinge in der Welt der Erwachsenen die wir nicht verstehen, aber wir müssen gleishsam damit umgehen lernen und wir verstehen den ernst der Sache ohne die Sache komplett verstanden zu haben.

Settlers wurde in Südafrika gedreht und ist quasi ein Regiedebut. Die Besetzung finde ich nicht ain allen Punkten super (Boutella insbesondere), aber man kann schon sagen dass es ein beeindruckender kleiner Film ist, mit einem sehr guten Soundtrack und viel Kreativität. Sehr interessant gemacht, spannend und zum Nachdenken anregend.

Settlers

Die BluRay bietet sehr gutes Bild, und wer noch hochauflösendere Marslandschaften möchte kann gleich zur UltraHD Scheibe greifen. Die karge Landschaft, die minimalistischen Sets und das schockierende Drama sehen hier sehr gut aus und bieten viel Kontrast und Detail. Der Ton klingt ebenfalls sehr gut, wenn auh nicht hervorragend in Sachen Surround Sound. Es ist ein eher stiller Film, mit wenigen Momenten in denen viel zu hören ist. Die Klangkulisse ist daher subtil, aber da wäre sicherlich auch mehr drin gewesen. Man hat grundsätzlich die Möglichkeit den Film im Original (getestet) oder einer deutschen Synchronfassung zu sehen. Es gibt optionale deutsche Untertitel.

Es gibt nicht viele Extras. Das Featurette mit Cast und Crew (15min) „Becoming Settlers“ ist ein kleines Making-Of mit Interviews mit Rockefeller, Boutella, Córdova, Miller und Prince. Dieses ist sehr analytisch. mit ganz wenigen Aufnahmen vom Dreh. Die Behind the Scenes Bildergallerie läuft fünf Minuten und ist mit dem Soundtrack hinterlegt. Das sind schöne (U)HD Aufnahmen vom Dreh, sowas sieht man leider auch zu selten auf BluRays. Hinzu kommt der Trailer. Die UHD Edition hat meines Wissens keine zusätzlichen Extras.

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Settlers 4K Ultra HD BluRay
Settlers BluRay
Die BluRay wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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