Spacehunter

Spacehunter

Spacehunter (vollständiger Originaltitel: Spacehunter: Adventures in the Forbidden Zone) ist ein Sci-Fi Abenteuerfilm von 1983. Regie führte Lamont Johnson (Lipstick, Last American Hero, The Groundstar Conspiracy).

Der Glücksjäger und Schrottsammler Wolff (Peter Strauss) fängt eine Notfallnachricht eines Kreuzfahrtschiffs ab, das im All zerstört wird, nur drei menschliche Mädchen können sich mit einer Kapsel auf den nächsten bewohnbaren Planeten retten. Vom Finderlohn angelockt, macht Wolff sich auf den Weg zusammen mit seiner Kopilotin Chalmers (Andrea Marcovicci). Doch au fdem Planeten gelandet wird schnell klar dass sie mitten ins Wespennest stochern. Auf dem Planet toben Unruhen. Die Mädchen wurden von marodierenden Banden, den Zonern, gekidnappt, was von früheren Kolonien auf dem Planet übrig bliebt sind Nomaden und Plünderer, den Scavs. Von diesen erfährt Wolff dass man die Mädchen in die Zone gebracht hat. Als nach einem Gefeht Chalmers tot ist, stößt das Scav Mädchen Niki (Molly Ringwald) zu Wolff und lotst ihn zur Zone. Es entsteht eine wilde und kunterbunte Rettungsmission, bei der sie auch die Kameradschaft von Washington (Ernie Hudson), einem gestrandeten Einzelgänger, machen. Letztlich müssen sie es mit dem Zonern aufnehmen, deren Anführer Overdog (Michael Ironside) die Mädchen zur Belustigung der Massen in die Arena werfen will…

Spacehunter

Spacehunter wirkt wie ein kräftiger Misch aus Star Wars, Mad Max, Dune und Indiana Jones. Manches erinnerte mich gar an den Peter Weir Geheimtipp The Cars that ate Paris. Der Film ist zweifelsohne durchgedreht, als ob die Studiochefs den Machern hier lange Leine gelassen hätten. Und ich muss sagen, auch wenn es sich nur um passable, wohl albern-trashige Effekte handelt (die aber sehr gut gemeint und kreativ sind) und eine Sepia-Einfärbung künstlerische Qualität vorgaukeln soll, so ist der Film doch voller guter Ideen und herzensguter Lust am Filmemachen. Die Kostüme sind zum Schreiben komisch, das Set-Desin schräg und überladen – und wunderbar zugleich.

Für viele ist der Film vielleicht ein kleines Juwel aus der Kindheit, von heute betrachtet natürlich schlecht gealtert, albern und irgendwie dümmlich (obwohl ja nicht absichtlich als Persiflage wie Spaceballs gedacht), aber der trashige Charme ist noch da, und der Film gibt sich so viel Mühl, man kann ihn eigentlich nur lieben. Genau genommen ist der Film crazy erfinderisch, auch wenn er null originell ist. Versatzstücke aus Indiana Jones, Tank Girl, Han Solo und Co werden hier halbwegs familientauglich in ein kunterbuntes Sci-Fi-Fantasy Abenteuer verpackt, das nach viel Produktionswert aussieht, sich nicht zu ernst nimmt und dennoch viel Unterhaltung bietet. Die Musik kommt dazu von Elmer Bernstein (Die Glorreichen Sieben) und produziert hat diesen Wahnsinn Ivan Reitman (Evolution).

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Die BluRay von Koch Films versucht den Film in Würde neu aufleben zu lassen, nicht zuletzt durch die Aufmachung. Doch schon das Bild ist nicht besonders. Zwar sind die Farben gut, doch es mangelt an Detail. So arten manche Aufnahmen zum Pixelbrei aus und das Bild ist doch teilweise stark verdreckt oder verschleiert, womit wiederum der Rauschfilter stark zu kämpfen hat. Insgesamt okay aber keinesfalls auf Höhe der Zeit, nicht sehr hochauflösend das Ganze und nur minimal besser als gute hochskalierte DVD. Für eine wirkliche „Neuendtdeckung“ des Films müsste der Rechteinhaber das Originalmaterial neu abtasten lassen. Der Ton liegt auf Deutsch (nicht getestet) und Englisch vor, bei letzterem kann man die Original 2.0 Stereospur wählen oder einen 5.1 Mix, den ich mir angetan habe und der wirklich nicht so schlecht klingt, auch wenn die Tonqualität des Ganzen eher mittelmäßig ist. Untertitel gibt es wahlweise auf Deutsch oder Englisch.

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Besser sieht es bei den Extras aus. Es liegt zunächst eine 3D Fassung bei, die aber qualitativ noch schlechter daherkommt als der Hauptfilm. Man braucht natürlich entsprechenden Bildschirm und Brille um das genießen zu können, den Praxistest habe ich dem nicht unterziehen können. Dann gibt es drei Interview-Featurettes auf der Disc. Das Featurette „Back in the Zone“ ist ein 22-minütiges Interview mit Kennth J. Hall, Makeup-Künstler, der sich an Spacehunter erinnert. In „Space and Time“ spricht Thomas R. Burman, Special Makeup FX Designer, 10 Minuten lang über die Forbidden Zone und dessen künstlerische Genese. Lediglich drei Minuten ist letztlich das Interview mit Visual and Optical Effects Artists Michael Joyce und Gene Warren Jr., insgesamt alle drei halbwegs interessant aber nicht weltbewegend, vor allem wäre natürlich ein Rückblick der Macher, Autoren und Schauspieler auch interessant gewesen. Dann gibts noch den Trailer und Bilder.

Der Film ist derzeit nur exklusiv im Koch Films Shop erhältlich.

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Die BluRay wurde uns von Koch Films bereitgestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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