Stingray

Stingray kennt man entweder – und liebte es – oder man kennt es nicht, und es wird höchste Zeit. Dass man die Prämisse der kultigen 80er Krimiserie noch nicht kopiert und neu aufgelegt hat ist mir ohnehin ein Rätsel. Die beiden Staffeln gibt es zum „Binge-Watchen“ in soliden DVD Boxen, und so kann man auch die TV Erinnerungen von damals neu aufleben lassen – und diesmal im Originalton.

Die Serie handelt von Ray (Nick Mancuso), einem mysteriösen Ermittler und Problemlöser, der durch die Lande zieht, bzw. in seiner 65er Corvette Stingray (seinem Markenzeichen) eher kurvt, und Leuten aus der Patsche hilft. Der Clou an der Sache: Er macht das gratis, unter dem Einverständnis, zu einem zukünftigen Zeitpunkt vielleicht einen Gefallen einlösen zu wollen. Und so erbaut sich Stringray ein Netzwerk an Verbündeten, auf die er im Fall zurückgreifen kann, denn sehr viele Menschen sind ihm mittlerweile diesen einen goldenen Gefallen schuldig. Über Ray selbst ist nur wenig bekannt. Er scheint ein Experte in Technik, Selbstverteidigung, Waffen und sonstigen Tricksereien zu sein, eine Vergangenheit als Elitesoldat oder Mitglied einer geheimen Regierungsorganisation wird oftmals angedeutet, aber nie aufgedeckt.

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In insgesamt 23 Episoden plus Pilotfilm durfte Mancuso damals den coolen Stingray spielen, unter der Regie von Rob Bowman (Star Trek: TNG, The X-Files, Castle) und aus dem Produktionsstall von Stephen J. Cannell. Warum die originelle Serie abgesetzt wurde ist mir nicht klar, wahrscheinlich waren die Einschaltquoten nicht so rosig, und zu der Zeit lief auch wirklich jede Menge Krimizeugs in der Daddelkiste. Was die zwei Kurzlebigen Staffeln außerdem können, sind einige Gastauftritte, darunter Robert Vaughn und Shannon Tweed, aber auch ein paar andere weniger bekannte. Mancuso selbst hat auch nicht mehr groß Karriere gemacht meines Wissens.

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Stingray glänzt durch einen gewissen Minimalismus und die strikte Devise, sich selbst nicht ganz zu ernst zu nehmen, aber gleichzeitig, ähnlich wie bei Mission: Impossible, strikt das Schema durchzuziehen. Der Clou mit dem Netzwerk an Personen die ihm einen Gefallen schulden macht das ganze immer eine Überraschung wert und sorgt für einen ständig wechselnden, bunten Mix and Charakteren bei jeder Mission. Schauspielerisch ist die Serie im Mittelfeld, ich denke man kann für die Zeit auch generell sagen, dass halbwegs am Fließband produziert wurde, und man als Zuschauer schon  zu schätzen weiß, dass die Serie nicht in Action, Geballer und Sci-Fi ausgeartet ist. Vielleicht ist es somit auch gut, dass sie nach zwei aufregenden Staffeln zu Ende ging.

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Ich hatte einen riesen Spaß die Serie zu entdecken, denn da ich ohne Privatfernsehen aufgewachsen bin, waren mir die Abenteuer von Stingray vorher nur vague vom Hörensagen bekannt. Viel Spaß!

Die beiden DVD Boxen enthalten jeweils einen gefalteten Episoden-Guide in Papier, und als Extras kleine Bildergallerien vom Dreh. Die Folgen sind alle in Vollbild enthalten, mittelmäßige Qualität, aber Deutsch und Englischer Originalton auswählbar. Untertitel liegen leider nicht vor. Insgesamt ist die Präsentation des ganzen damit okay, aber wie bei vielen Serien-Neuauflagen dieser Klasse wird man damit auf HD-Equipment nicht sonderlich glücklich, man muss es nehmen für was es ist: eine lange überfällige, qualitativ akzeptable Art und Weise, sich einen Klassiker wie diesen an einem regnerischen Wochenende in voller Breitseite reinzupfeiffen. Die komplette Serie ist bei Koch Media im Vertrieb deutlich billiger, als die beiden Staffeln einzeln zu erstehen, ich bin mir aber nicht sicher wie es um die Ausstattung und Aufmachung bestellt ist.

Bei Amazon bestellen (komplette Serie) bzw Season 1 & Season 2

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Die Serie wurde uns von Explosive Media freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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