The Brain / Head of the Family

Die Stackpools sind Amerikas furchterregendste Familie. Unter Führung von Familienoberhaupt Myron, einem grauenhaft entstellten Riesenkopf im Rollstuhl, gehen die drei Stackpool-Geschwister ihrem blutigen Tagwerk nach. Im Keller ihres Hauses berauschen sich Muskelmann Otis, Sexbombe Ernestina und Wheeler, ein Freak mit mysteriösen Superkräften, an abartigen Menschen-Experimenten. In die traute Idylle platzt Lance. Er will die unheimlichen Vorgänge ans Tageslicht bringen, sofern ihm die Familie nicht hilft, den Biker-Ehemann seiner Geliebten Loretta um die Ecke zu bringen. Doch wer den Stackpools droht, der kann schnell den Kopf verlieren! Und damit beginnen Lances Kopfschmerzen erst so richtig. (Wicked-Vision)

Der Coffeeshop- und Lebensmittelgeschäftsbetreiber Lance (Blake Adams als Blake Bailey) deckt ein dunkles Geheimnis auf, das die seltsame Familie Stackpool betrifft und nutzt dieses Wissen, um sie zu erpressen. Die Familienmitglieder sollen den gefährlichen Ehemann (Gordon Jennison Noice) seiner Geliebten (Jacqueline Lovell) „entsorgen“. Unglücklicherweise für Lance und seine sexy Freundin, schätzt es Myron (J.W. Perra), der sprichwörtliche Kopf der Stackpool-Familie (sein Körper besteht zu 90% aus Kopf), der seine Geschwister mit mentaler Telepathie kontrollieren kann, überhaupt nicht bedroht zu werden.

Head of the Family ist ein irrer kleiner Film, der die Genres „Erotik-Thriller“ und „Psycho Hinterwäldler“ so parodiert, wie es nur Charles Band und Full Moon Entertainment tun können. Es gibt zwar keine Puppen oder Stop-Motion-Animationen zu bestaunen, doch die Make-up- und Split-Screen-Fotografie, die den Schauspieler J.W. Perra in eine Figur verwandelt, die nichts anderes als einen großen Kopf darstellt, verkörpert immer noch die Full Moon-Verrücktheiten, die den Produktionen des Unternehmens aus den 90er Jahren so viel Spaß verleihen. Die perverse und verdrehte Natur der Charaktere entspricht dem Level, das in anderen der besten Bands wie Hideous! (In Vitro – Angriff der Mutanten, 1997) und Blood Dolls (Blood Dolls – Die Killer-Puppen, 1999) zu finden ist.

The Brain hat den weiteren Vorteil, dass er als eine effektive Parodie auf beide Genres zu bezeichnen ist, über die er sich lustig macht. Satire und Comedy ziehen sich durch jede Szene, wobei jeder Schauspieler ein Talent sowohl für Drama als auch für Komödie an den Tag legt. Der Film erweist sich als besonders witzig, wenn die Genres zum Klimax des Films kollidieren und ein perfektes Ende für ein perfektes Drehbuch erschaffen. Natürlich hilft es, dass Band die Tatsache voll aus zu nutzten wusste, dass seine Hauptdarstellerin zumeist in Softcore-Pornofilmen aufgetreten war, als dieser Film gedreht wurde.

Was den „Erotik“-Teil des Films angeht, wird auf keinen Fall gespart – denn dieser Film hält mehr sexy Nacktheit bereit, als jeder andere Full-Moon-Flick, wobei Jacqueline Lovell ziemlich viel Zeit auf dem Bildschirm damit verbringt halb bekleidet oder völlig nackt herum zu springen. Das bedeutet, sie zieht, genauso wie der Rest der Besetzung, eine großartige Show ab … es macht Spaß, sie sowohl aufgrund ihres wunderschönen Körpers, als auch für ihr komödiantisches Talent anzusehen. Aus Kommentaren, die Charles Band während eines persönlichen Auftritts machte, geht hervor, dass Head of the Family einer seiner persönlichen Favoriten ist. So sollte es auch sein.

Wicked-Vision veröffentlicht Head of the Family als Nummer 07 ihrer Full Moon Classic Selection in einer Scanavo Box auf BluRay. Bild (1,78:1/1080p) und Ton (deutsch + englisch DTS-HD Master Audio 2.0) bewegen sich auf hohem Niveau, da gibt‘s nichts zu meckern. Deutsche oder englische Untertitel können zugeschaltet werden. Insgesamt handelt es sich bei Head of the Family um eine äußerst gelungene Edition, die in keinem Regal von B-Film-Liebhabern und Full-Moon-Freunden fehlen sollte.

Extras:
Wendecover mit Original-Artwork; Audiokommentar mit Darsteller J.W. Perra; „Bride of the Head”-Promo; Originaltrailer

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  • Darsteller: Jacqueline Lovell, Blake Adams, Bob Schott, J.W. Perra
  • Regisseur(e): Charles Band
  • Untertitel: Deutsch, Englisch
  • Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1
  • FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
  • Studio: Wicked-Vision
  • Produktionsjahr: 1996
  • Spieldauer: 72 Minuten

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Diese Edition wurde uns freundlicherweise von der Wicked-Vision Distribution GmbH zur Verfügung gestellt.

Das Bildmaterial stammt nicht von dieser Edition.

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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