Tödlicher Segen

Tödlicher Segen (aka Dem Tode Geweiht, im Original: Deadly Blessing) ist ein Horrorfilm von Wes Craven aus dem Jahr 1981. In den Hauptrollen spielen Maren Jensen, Lisa Hartman, Sharon Stone (Quatermain), Susan Buckner, Jeff East, Coleen Riley, Doug Barr, Michael Berryman (The Hills Have Eyes) und Ernest Borgnine (Hannie Caulder).

Martha (Jensen) und ihr Mann haben eine kleine Farm im Land der Amish, deren Sekte er vor einigen Jahren verlassen hatte. Das Verhältnis zu den streng gläubigen Nachbarn ist angespannt. Als ihr Mann bei einem geheimnisvollen Unfall stirbt, besuchen sie ihre Schulfreundinnen Lana (Stone) und Vicky (Buckner), damit sie nicht so alleine ist. Doch während Vicky sich mit einem der Amish-Kids anfreundet und Martha langsam über den Tod ihres Mannes hinweg kommt, wird Lana im Traum verfolgt. Ob die Prophezeiungen des alten Isaiah (Borgnine) wahr sind, dass ein Dämon die Gemeine heimgesucht hat? Dann passieren weitere Morde…..

Es sei ein Incubus (eine Art Dämon) unter ihnen, bloß fern bleiben, warnt der alte Isaiah seine Amish Gemeinde, die lebt wie im Mittelalter, während der ausgestoßene Sohn nebenan Traktor fährt und sich auf das kommende Familienglück freut. Doch es soll kein Kindersegen werden, tatsächlich greift der Spuk um sich, und was nun Teufelswerk ist und was böse nachbarliche Abstichen, wird nicht so schnell klar. Es ist ein „potboiler“, ein langsam köchelnder Horrorfilm in leichter Stephen King Manier. Einige derbe Splattereffekte und Schreckmomente, aber ansonsten ein eher „eerie“ als „shocking“ Horror.

Denn der Film is fast rum als die leichte Langeweile weicht und der Film das Unbehagen ordentlich hoch dreht, mit jeder Menge guter Schreckmomente. Eigentlich nicht ganz unerwartet, aber dass Craven sich bis zum Schluss Zeit gibt um dann wenig, intensiven und schrägen Horror zu entfesseln, das muss man dem Film dann doch hoch anrechnen. Auch wenn er unterm Strich am Ende dann ein wenig enttäuscht. Vor allem aus heutiger Perspektive wirkt das Ende dann doch etwas unbefriedigend, schräg und zu kurz geraten.

Die Musik von James Horner (Avatar) ist dann auch sicherlich nicht eine seiner besten Kompositionen. Optisch macht der Film dafür einiges her. Trickreiche Kamera-Arbeit, nettes Production Design und ein hübscher Mix aus Vordergrund und Hintergrund im Fokus machen den Film zu einem ständigen Katz-und-Maus Spiel zwischen Regisseur-Perspektive und Zuschauer-Blick. Sharon Stone (Basic Instinct) spielt hier eher eine Randfigur. Wes Craven (Scream) versammelt eine kleine aber feine Schauspielmannschaft bei der niemand wirklich eine Hauptrolle hat, sondern man als Zuschauer eher das Gefühl hat, der Teufel könnte eigentlich in jedem Stecken.

Die Special Edition von Koch Media bringt den Klassiker in ungekürzter Fassung auf BluRay. Das Bild sieht recht solide aus, aber nicht immer großartig. Teilweise fällt das Bild sehr deutlich hinter den durchschnittlichen Standard zurück, entweder war das Material nicht so gut oder die Restoration nur sehr kursorisch. Kann man aber schon durchgehen lassen, so gut sah der Film wahrscheinlich schon sehr lange nicht mehr aus. Man kann zwischen zwei Synchronfassungen wählen (beide 2.0, die TV Synchro und die VHS Synchro sind irgendwie teilweise etwas weit vom Original, teilweise etwas ernster, ich finde die beide nicht gut, ist letztlich Geschmacksache) sowie dem Originalton (getestet, auch 2.0). Es gibt Untertitel in Deutsch und  Englisch.

An Extras wäre als erstes der Audiokommentar zu nennen mit Regisseur Wes Craven und Sean Clarke (Journalist von Horror’s Hallowed Grounds), eine recht interessante Konversation die den Film begleitet und den Fans wirklich viel Hintergründe liefert direkt vom Meister selbst. Dann gibts fast eine Stunde Interviews (von der Shout Factory BluRay), und zwar „Secrets revealed with Susan Buckner“ (13min, fand ich nicht so arg spannend), „Say your prayers! with Michael Berryman“ (14min, interessant diesen Kultschauspieler mal auspacken  zu hören), „So it was written“ mit Drehbuchautoren Glenn Benest und Matthew Barr (20min, hat mir eigentlich am meisten gefallen), und „Rise of the Incubus“ mit Effektkünstler John Naulin (6min, der für ein von den Produzenten gewünschtes neues Ende an Bord geholt wurde). Abgerundet wird es vom Kinoteaser, dem Trailer, einigen Radio-Spots und einer Bildergalerie mit seltenem Werbematerial.

Insgesamt ein rundes Paket. Der Film ist sehr spannend, enttäuscht lediglich am Ende. Die BuRay bietet recht solide, wenn auch nicht großartige Qualität, zwei alternative Synchronfassungen und gute Extras. Sehr empfehlenswertes Fanpaket.

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Die BluRay wurde uns freundlicherweise von Koch Media zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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