U 23 – Tödliche Tiefen (Run Silent, Run Deep)

Run Silent, Run Deep

Ich setzte mein Clark Gable Tag fort (der anderen Film den ich geguckt hatte war Goldfieber in Alaska – Kritik folgt). In Run Silent, Run Deep spielt er den U-Boot Kapitän Richardson, der nach der Versenkung seines Boots durch einen japanischen Uboot-Jäger in der Bungo-Meerenge von Sektor 7 zum Schreibtischdienst auf Pearl Harbor versetzt wird. Als er von einem aufstrebenden jungen Kapitän Bledsoe (Burt Lancaster) hört, beantragt er mit dessen Boot, der USS Nerka, – als Kapitän – in See stechen zu können. Seither sind weitere amerikanische U-Boote in der Meerenge den Japanern zum Opfer gefallen. Er glaubt, mit seiner Erfahrung dort eine Wender herbeiführen zu können. Zunächst trifft er auf eine Skeptische Besatzung, die es genauso wenig wie Bledsoe schätzt, unerwartet einen anderen Kapitätn vorgesetzt zu bekommen. Als dieser die Crew mit nervigen Übungen hetzt, ist die Stimmung am Kentern – bis sich seine Übungen als clevere Manöver gegen Japanische Schiffe erweisen. Als sie in Sektor 7 ankommen, spitzt sich jedoch der Führungsstreit nochmals zu: die Befehle lauteten explizit, nicht in die Bungo-Meerenge vorzustoßen, doch Richardson hat Rache im Sinn…

Was sich wie eine Mischung aus Das Boot, Moby Dick und Meuterei auf der Bounty anhört, ist eigentlich auch genau das. Zwischen Befehlsgehorsam und Siegeswillen kollidieren die beiden Offiziere auf hoher See – gespielt von zwei Giganten der Leinwand, auf engstem Raum. Was sie vereint, ist die Ambition, nicht mit unverschossenen Torpedos wieder in Pearl einzulaufen. Der nach dem Bestseller des hochdekorierten U-Boot-Kapitäns Edward L. Beach jr. gedrehte Film von Robert Wise (The Sand Pebbles) erschien 1958 und war noch in schwarz-weiß. Man kann dem Film aber zu Gute halten dass Farbe dieses Setting nicht wirklich stark verändert hätte.

Gespickt mit interessanten Nebencharakteren, gespielt von so interessanten Schauspielern wie Jack Warden, Brad Dexter und insbesondere dem legendären Don Rickles, schafft der Film ein wunderbares Gefühl der Teilhabe, auf den wenigen Quadratmetern. Burt Lancaster kann nicht so sehr glänzen wie ich finde, er wird von der Riege an Nebendarstellern einerseits, und der Präsenz des alternden Clark Gable andererseits, in den Schatten gedrängt. So spielt er den eher glatten Kapitän der gut mit seinen Leuten kann, während Gable den alten Hasen spielt, der mit tatsächlicher kühler Emotion ein Ziel vor Augen hat. Die spannenden Angriffsszenen mit den Ubooten sind natürlich mit Miniaturen gefilmt und sehen aber total gut aus, was eher weniger beeindruckt sind die Unterwasser-Szenen, die einfach nicht nach Pazifik sondern nach Badewanne aussehen, aber so war das damals eben. Insgesamt ein sehr spannender, gut gemachter Untersee-Thriller.

Die BluRay bietet solides Bild und guten Ton. Man hat die Auswahl zwischen dem sehr solide klingenden Originalton, oder der deutschen Synchronfassung. Es gibt Untertitel auf Deutsch und Englisch. Die Qualität ist insgesamt völlig OK für den Film. An Extras gibt es neben Trailern und Bildern die circa 60-minütige Propanda-Doku „Combat America“ für die der damals in der Air Force eingeschriebene Gable die Erzählspur einsprach während seiner Stationierung in England. Ein recht interessantes Zeitdokument, und interessantes Extra, obgleich es dabei in erster Linie um den Luftkrieg in Europa und nicht den U-Boot Krieg im Pazifik geht.

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Run Silent, Run Deep
Die BluRay wurde uns freundlicherweise von Koch Films zur Verfügung gestellt. Screenshots von der US Scheibe gibt es hier.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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