Unfall im Weltraum

Journey to the Far Side of the Sun (Unfall im Weltraum) ist ein britischer Science-Fiction Film von 1969 der ursprünglich eigentlich Doppelgänger hieß.

Der Film handelt von der europäischen Raumfahrtagentur, die entdeckt, dass es möglicherweise in unserem Sonnensystem einen der Erde identischen Planeten gibt, der so um die Sonne kreist, dass wir ihn bislang nicht entdeckt hatten. Daten der Teleskope sind nicht aussagekräftig genug, also sollen zwei Astronauten auf die mehrere Monate lange Reise geschickt werden, um diesen Planeten aus nächster Nähe in Augenschein zu nehmen. Während auf der Erde noch der Verdacht auf Spionage im Raum steht, und nicht sofort die enormen Kosten des Projekts gesichert werden können, starten der erfahrene Astronaut Colonel Ross (Roy Thinnes) und der Astrophysiker Kane (Ian Henry) los in Richtung dieser Zwillingswelt. Doch die Reise wird zu einem Albtraum, und nicht nur lebensgefährlich, sondern letztendlich höchst kontrovers, denn was die Astronauten entdecken, stellt alles in Frage…..

Unfall im Weltraum

„UNFALL IM WELTRAUM steht ganz im Zeichen dystopischer Filmvisionen der späten 60er und 70er, die vom Pioniergeist der Raumfahrt ebenso geprägt waren wie von der latenten Angst vor dem Unbekannten in den Weiten des Alls. Regie-Altmeister Robert Parrish (CASINO ROYALE, SPIEL MIT DEM FEUER) gelang auf dieser Basis ein düsterer Science-Fiction-Klassiker, der die bedrohliche und zugleich faszinierende Idee einer zweiten Erde mit originellen und aufwändigen Special-Effects genial in Szene setzt und damit Filmen wie ANOTHER EARTH (2011) den Weg bereitete“. – Koch Media

Das fasst es eigentlich schon gar nicht schlecht zusammen. Zwei Punkte möchte ich daraus mal aufgreifen. Das eine ist die dystopische Sci-Fi Vision, das andere die genialen Special-Effects. Zum einen also der Film als Beispiel der Reihe von Science-Fiction Filmen, die einen eher pessimistischen, dystopischen Blick in die Zukunft richten. Der Grundton ist zweifelnd, die Mission ein Himmelfahrtskommando, das Ergebnis schockierend. Fast ist es so, als wolle man davor warnen, womöglich ist die Grundaussage generell, dass dieser verrückte Wissensdurst der Menschen zwangsläufig in Fiasko endet. Gar nicht unähnlich Interstellar, bei dem man auch argumentieren könnte, dass der menschliche Trieb, das Universum und seine eigene Schöpfung zu verstehen, ein ganz und gar arrogantes Unterfangen ist, an dessen Ende das eigene Scheitern vorprogrammiert ist, denn man sollte an der höheren Macht nicht zweifeln. Bei Doppelgänger ist die Message womöglich gar noch ein wenig modifizierter: Der Mensch ist gar nicht in der Lage überhaupt zu begreifen was er erforschen will, und das Verständnis zur Einordnung der eigenen Ausgangsposition übersteigt ebenso die Gehirnkapazität. Wer ist denn in welche Richtung aufgebrochen um die andere Erde zu erforschen? Eben. Jede Menge philosophische Fragen die sich hier wunderbar für Debatten anbieten.

Unfall im Weltraum

Zum anderen wären  da die Effekte. Was den Film handwerklich wirklich auszeichnet, sind die grandiosen Aufnahmen, basierend auf penibelst detailgetreuen Miniaturen und Montagen, man sitzt geradezu verblüfft vor dem Fernseher und bestaunt, mit welcher Originalität und Liebe zum Detail man hier die Illusion von milliardenschweren Effekten erschaffen hatte. An manchen Stellen sieht man zwar recht deutlich wie stümpferhaft das bei genauerem Hinsehen teilweise sein mag, aber insgesamt ist das eine herausragende Leistung, das so nahtlos und hochwertig in den Film einzubauen. Raumschiffe die andocken, riesige Startrampenkonstruktionen, spannende Landschaften, und dicke Explosionen die nicht nach Böllern aussehen. Neben der oben skizzierten philosophischen Aspekte ist diese handwerkliche Ebene ein Faktor, der den Film wirklich hervorstechen lässt.

Unfall im Weltraum

Unter der Regie von Robert Parrish (Casino Royale, A Town Called Hell, The Wonderful Country) entstand hier zwar kein herausragender schauspielerischer Film, und die Gesichter können den Film nicht so recht tragen – was ein wenig schade ist, aber es ist ein durchaus erstaunliches Werk dass unter all den Sci-Fi Filmen der Zeit gut hervorsticht. Doppelgänger ist der Originaltitel des Films, und wenn man den Film gesehen hat wird klar wie viel Sinn das eigentlich macht, aber natürlich bietet sich das zum Marketing nur sehr wenig als passender Titel an. Um am Ende also auch noch ein paar negative Punkte  zusammen zu fassen: Der Film hat keine wirkliche Stars die einem in Erinnerung bleiben, und er wird ein wenig falsch Vermarktet. Es ist ein Film der 2001 deutlich ähnlicher ist, als irgendwelchen anderen Action-orientierten Weltraumopern.

Unfall im Weltraum

Die BluRay bietet ein farblich wirklich sehr gutes Bild, das farbenfroh, scharf, und relativ frei von Schäden ist. Die Kontraste sind sehr gut gelungen und das Material wirkt kaum blass. Das kann sich sehen lassen. Es gibt die Deutsche und Englische (getestet) Tonspur mit Untertiteln in den gleichen Sprachen. Bei den Extras sind vor allem der Audiokommentar von Gerry Anderson (Autor u Produzent) zu nennen. Was als alternative deutsche Fassung des Films beworben wird ist wohl eine etwas kürzere Schnittfassung. Dann gibt es noch separat einige alternative Szenen aus der britischen Fassung (nicht remastered, also klassische „deleted scenes“), den Vorspann auf Deutsch und Englisch, einige Trailer und eine Bildergalerie. Der Audiokommentar ist sehr informativ und sachlich, sehr vertieft was alle Aspekte des Films betrifft und wirkt engagiert, aber auch ein wenig trocken. Um den Film wirklich zu verstehen ist das aber ein Muss. Die Scheibe erscheint im schmucken Steelbook, auch das ein gutes Argument für Sci-Fi Fans, sich das zuzulegen.

Bei Amazon bestellen (Steelbook)

Journey to the far side of the sun BluRay

Unfall im Weltraum

Die BluRay wurde uns freundlicherweise von Koch Media zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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