Vorschau auf die Fantasy Filmfest Nights 2023

Evil Dead Rise

Der Monat April mag wettertechnisch unberechenbar sein, auf eine Sache ist allerdings Verlass. Auch in diesem Jahr machen die Fantasy Filmfest Nights in sieben deutschen Städten Halt um dem Publikum an vier Tagen die ganze Bandbreite des Genre-Kinos näher zu bringen. Seit 2005 besteht die Nebenreihe des Hauptfestivals und wie im letzten Jahr fallen die Termine erneut in den April. Der Vorverkauf hat bereits gestartet, bei einzelnen Filmen sind zum jetzigen Zeitpunkt nur noch wenige Karten verfügbar. Alle interessierten Leser und Leserinnen sollten sich daher mit dem Kauf der Tickets beeilen, in diesem Jahr tummeln sich im Programm in der Tat einige wahrhaft spannende Titel, die wir euch an dieser Stelle gerne vorstellen möchten.

Über den Opener Evil Dead Rise braucht man eigentlich keine Worte verlieren. Wohl kaum eine andere Horrorfilmreihe wird so frenetisch gefeiert wie die Filme rund um das Necronomicon. Nach dem Remake aus dem Jahr 2013 gibt es unter der Regie von Lee Cronin nun zehn Jahre später einen neuen Eintrag ins Franchise. Die bisher veröffentlichen Trailer versprechen einen wilden Ritt mit knatternden Kettensägen, entfesselten Kamerafahrten und jeder Menge practical Effects. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier DAS Horrorfilm-Highlight 2023 auf die Zuschauer wartet ist also gar nicht mal so klein.

Interessant sein dürfte ebenfalls die Weltpremiere von Blood & Gold, dem neuesten Film von Peter Thorwarth. Seit Blood Red Sky ist der vielbeschäftigte deutsche Regisseur im Genre-Film unterwegs und auch sein allerneuester Streich verspricht allerbeste Unterhaltung mit hohem Actionanteil. Angesiedelt kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs geht es um einen Goldschatz, der von den Bewohnern eines Dorfes mit allen Mitteln gegen die Nazis verteidigt wird.

Blood and Gold

Auch in Sisu von Jalmari Helander geht es den Nazis an den Kragen, diesmal jedoch von einer grumpy Einmann-Kampfmaschine, die in Nordfinnland die letzten verbliebenen Eindringlinge auf teils recht kreative Weise aus dem Weg räumt. Die finnische Produktion konnte vor allem bei dem renommierten Genre-Filmfestival Sitges mehrere Preise (u.a. als bester Film) abräumen und gilt allgemein als Crowdpleaser allererster Güte und ist damit bestens geeignetes Festival-Futter für die Abendstunden.

Das asiatische Kino hat beim Fantasy Filmfest schon seit jeher einen festen Platz im Programm. Auch beim diesjährigen April-Event hat man die Wahl zwischen mehreren Titeln. New Normal aus Südkorea und New Religion aus Japan versprechen gut abgeschmeckte Thrills in urbanen Settings und laden zu meist später Stunde ein in die Abgründe asiatischer Großstädte abzutauchen.

New Religion

Nicht unerwähnt bleiben sollte natürlich ebenso Sakra, der neueste Film mit Superstar Donnie Yen (derzeit im Kino in John Wick 4). Das Action-Epos im historischen Gewand protzt bereits in den Trailern mit massivem Aufwand und rasanten Kampfchoreographien. Wer ein Faible für atemlose Action in verschwenderisch ausgestatteten Sets hat und vom derzeit omnipräsenten Hauptdarsteller sowie nie genug bekommt, kann sicherlich bedenkenlos ein Ticket lösen.

Sakra

Ähnlich wie bei Evil Dead Rise braucht es für Pearl wahrscheinlich auch keine großen und blumigen einleitenden Worte. Das Prequel von X nimmt uns erneut mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Regisseur Ti West verortet die Geschichte im Jahr 1918. In diesem von Krieg und Seuchen gezeichneten Jahr beginnt die Story der Farmerstochter Pearl (gespielt von Mia Goth), die von einer großen Karriere als Tänzerin träumt, die allerdings alles andere als planmäßig verläuft und für alle Beteiligten kein gutes Ende nimmt. Ob der in satte Farben getauchte Horrorstreifen die hohe Qualität des Vorgängers halten kann, bleibt abzuwarten, die ersten Stimmen zum Film sind aber überwiegend positiv und West ist nun mal ein ebenso talentierter wie vielfältiger Filmemacher. Insofern sollte sich der Besuch hier allemal lohnen.

Pearl

Weitere interessante Titel sind aus unserer Sicht noch der international ausgesprochenen wohlwollend aufgenommene Berlinale-Beitrag Talk To Me, der klassischen Geisterhorror mit dem gewissen Etwas verspricht und von den immens populären Youtubern Danny und Michael Philippou inszeniert wurde sowie das Horrorfilmexperiment Skinamarink, der im Netz mächtig gehypt wird und der von den Festival-Organisatoren als einer der „ungewöhnlichsten Beiträge“ in der Festivalgeschichte angepriesen wird. Beides Titel, die möglicherweise nicht das halten können, was die überschwänglichen Kritiken versprechen mögen. Aber wer weiß, vielleicht erweisen sich die Filme auch als echte Kulthits, die noch weit nach dem Kinobesuch nachwirken.

Smoking Causes Coughing

Und sonst? Die Filme von Quentin Dupieux sind eigentlich immer einen Blick wert und so sollte man auch Smoking Causes Coughing auf dem Schirm haben, den ersten Superheldenfilm des Regisseurs, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder die eine oder andere abgefahrene Idee aus dem Hut zaubert und der garantiert mainstreamkino-untauglich ausfällt.

All diejenigen, die unsere Filmauswahl neugierig gemacht hat, haben die Möglichkeit die angesprochenen Titel und weitere Filme an den folgenden Tagen zu sehen:

Berlin: 20. – 23.04.
Frankfurt: 27. – 30.04.
Hamburg: 20. – 23.04.
Köln: 20. – 23.04.
München: 20. – 23.04.
Nürnberg: 20. – 23.04.
Stuttgart: 20. – 23.04.

Weitere Informationen findet ihr hier und auf den Social-Media-Kanälen der Seite.

André

Großer Kino-Fan mit Vorliebe für das Genre-Kino in all seinen vielseitigen Ausprägungen. Passionierter Festivalgänger, der aber auch die Vorteile des heimischen Filmkonsums zu schätzen weiß.

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