Vox Lux

Vox Lux

Vox Lux von Brady Corbet aus dem Jahr 2018 erzählt von dem jungen Mädchen Celeste (Rafley Cassidy), eine talentierte Schülerin, die einen schockierenden Amoklauf an ihrer Schule wie durch ein Wunder überlebt. Nachdem sie auf dem Gedenkgottestdienst ein von ihrer Schwester Eleanor (Stacy Martin) komponiertes Lied singt, wird dieses zur Trauerhymne einer ganzen Generation und ihre Karriere hebt ab. Unterstützt von ihrem Manager (Jude Law) macht sie eine rasante Karriere, mit ihrer Schwester im Hintergrund und unter den Fittichen von Josie (Jennifer Ehle) der Publizistin beim Plattenlabel. Doch als das junge Mädchen erwachsen wird, gerät sie ins straucheln, beginnen tut es 2001, zur Zeit der Anschläge 9/11. Jahre später ist Celeste (Natalie Portman) ein Superstar, und überwindet eine Phase als Alkoholikerin, läuft vor Paparrazi davon und bereitet den Launch ihrer neuen Platte „Vox Lux“ vor….

Vox Lux

Corbet, der seit fast 20 Jahren eigentlich als Schauspieler aktiv ist, konnte hiermit seinen Durchbruch auch als Regisseur verzeichnen. Ziemlich gehypt kann man sagen wurde der Film auch, eigentlich. Vox Lux tänzelt zwischen Mainstream und experimentiellen mutigem Genrekino und machte sich damit viele Freunde. Deswegen hat er es aber auch ein wenig schwer, und landete von Beginn an in der Festival- und Genre Ecke. Das lieg vor allem an dem mutigen Erzählstil, bei dem der „Star“ des Films erst im letzten Drittel ins Spiel kommt, und bei dem diverse Stilelemente so vermischt werden dass sich das Mainstream Publikum nicht zurecht finden würde. Es ist letztlich ein Musikfilm, bei dem es nicht um Musik geht (zu meinem Leid ein wenig, aber immer noch zu viel), ein Film über Amokläufe an Schulen bei dem es nicht um Amokläufe geht und ein Film über 9/11 bei dem es nicht um 9/11 geht, und so weiter.

Vox Lux

Die Stärke des Films kommt von seiner rohen Natur. Der Film entschuldigt sich für nix und tobt sich stilistisch aus. Erst das drüge in Brautöne getünchte Kleinstadtleben, jäh zerstört durch einen brutalen Massenmord. Dann das schrille Popstar-Leben mit viel Neon, Glitzer und Drogen. Und am Ende Konflikte, Beziehungen, Lärm und Aufruhr. Dabei ist keine Figur wirklich liebenswert und Cassidy darf letztlich am Ende die Tochter ihrer eigenen Figur spielen. Portman lässt die Sau raus und spielt den Star in einer zerbrochenen, wenig glamourösen Phase, auf dem Weg zu einer schwierigen Neuverbindung mit ihrer Tochter. Vox Lux ist ein seltsamer, unbequemer und schwieriger, aber gleichsam irgendwie fesselnder, weil ziemllich radikal-direkter, Film. Und eben weil er nicht in eine Schublade passt, funktioniert er. Nicht mein Lieblingsfilm der Saison, aber ich gebe zu – obwohl ich mich lange um den Film gewunden hatte – dass er mich langfristig weiter beschäftigt….

Vox Lux

Die BluRay bietet ganz solides Bild, das aber etwas grau wirkt teilweise und bei den Schwarzwerten daher besser sein könnte. Ein Teil der Schuld könnte auch die Filmtechnik treffen, der Film ist absichtlich etwas stilistisch eingefangen und sieht teilweise auch absichtlich ein wenig „roh“ aus. Der Ton ist total Okay, gute Dialogverständlichkeit und auch gute Mitten. Man hat die Wahl zwischen Deutsch oder Englisch (getestet), je als DTS-HD MA 5.1 Spur, dazu optional deutsche Untertitel. In Sachen Extras gibt es lediglich Interviews mit Natalie Portman sowie dem Regisseur, außerdem den Trailer und ein paar Fotos.

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Vox Lux
Die BluRay wurde uns zur Verfügung gestellt

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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