Chances are (Ein Himmlischer Liebhaber)

Chances Are („Ein himmlischer Liebhaber“) ist eine Romantikkomödie von 1989 mit Robert Downey Jr. (Natural Born Killers), Cybill Shepherd (The Last Picture Show) und Ryan O’Neil (The Driver, Paper Moon) in den Hauptrollen. Regie führte Emile Ardolino, dessen wohl bekanntester seiner wenigen Filme der Kultfilm Dirty Dancing ist. Die Musik stammt von Maurice Jarre (Dead Poets Society, Lawrence of Arabia, Die Blechtrommel).

Chances Are handelt von Louie Jeffries (Christopher McDonald), der seine Jugendliebe Corinne (Cybill Shepherd) heiratet, obwohl er genau weiß dass der beste Freund der beiden, Philip (Ryan O’Neil) ebenso in sie verliebt ist. Philip arbeitet als Journalist bei der Washington Post, Corinne im Smithsonian und Louie als Anwalt. Er muss miterleben wie ein notorischer  Mafiosi aus Mangel an gerichtstauglichen Beweisen freigesprochen wird. Er bekommt aber von Philip einen heissen Tip, und kann ein Bild von der Bestechung des Richters machen. Doch auf dem Weg zum gemeinsamen Abendessen an seinem Hochzeitstag wird er auf der Strasse überfahren und stirbt. Corinne lebt jahrelang in Trauer, und Philip sorgt sich um sie und die gemeinsame Tochter Miranda (Mary Stuart Masterson). Louie kann im Himmel eine Wiedergeburt heraushandeln, und landet im Körper von Alex Finch (Robert Downey Jr.) der mit dem Yale Studium in der Tasche nach Washington kommt, um als Journalist Karriere zu machen. Er trifft Philip und wird nach Hause eingeladen, wo er zum einen feststellt, dass er Miranda noch aus der Yale Bibliothek kennt, und sich zu seinem Schreck schrittweise an seine Vergangenheit als Louie Jeffries erinnert. Das verwirrt ihn total, und verkompliziert plötzlich alles, da er Corinne dazu bringt, ihm die Story zu glauben und sich erneut in ihn zu verlieben, während eigentlich Philip mit sich ringt, Corinne endlich seine Liebe zu gestehen, und Miranda hinter dem echten Alex Finch her ist…..

Chances Are

Ardolino schafft mit Chances Are was er mit Dirty Dancing meiner Meinung nach nicht hinbekommen hat: einen sehr gut erzählten und leichtherzigen Film der nicht zu schmalzig wirkt und voller guter Schauspieler ist. Ich will Dirty Dancing nicht schlecht machen, aber die beiden Filme spielen einfach in zwei verschiedenen Genres und Ligas. Chances Are besticht vor allem mit einem glänzend gut gelaunten Robert Downey Jr. in einer seiner frühen Rollen, einem etwas absichtlich dusseligen Ryan ONeil und einer wie immer sehr charmanten Cybil Shepherd. Das Zusammenspiel dieses Trios ist wirklich sehenswert und höchst unterhaltsam.

Chances Are

Ein paar Worte möchte ich aber dennoch zum Drehbuch verlieren. So wie der Film beginnt, hätte man letztendlich zwei verschiedene Filme daraus machen können. Option eins wäre gewesen, zu erzählen wie der wiedergeborene Louie in Person von Alex versucht, den Fall aufzurollen mit Hilfe der geschossenen Fotos, um so Karriere zu machen und sich quasi aus dem Jenseits an dem Richter zu rächen. Der besondere Twist wäre gekommen durch die Tatsache dass Miranda als Referendarin im Gericht arbeitet. Option zwei ist, sich auf die Dreiecksbeziehung zu fokussieren und eine rein schnulzige Liebeskomödie zu erzählen. Chances Are ist die Verfilmung von Option zwei. Das macht daraus zwar eine nette Lovestory, aber dass man am Ende quasi nebenher nochmal zeigt wie Alex scheinbar doch den Fall gelöst hat und den Richter hinter Gittern, riecht ein wenig so als ob man es bereut hat, diesen Erzählstrang so untergehen zu lassen.

Chances Are

Die neue DVD von Explosive-Media besticht im Vergleich zur vorher erhältlichen von Columbia Tristar (sogar der Klappentext ist gleich geblieben) durch ein neu gemastertes Bild und verbesserten Ton. Diese ist seit August im Handel und bietet Deutsch und Englisch als Tonspur und jeweils diese Untertitel. Nun sieht man dem Bild zwar die HD Neuabtastung an, entsprechend dominant ist aber auch das Filmkorn, und vor allem wenn man die DVD dann hochskaliert auf neueren Flatscreens ansieht, bleibt nun auch nicht mehr so viel Begeisterung übrig. Da bleibt zu hoffen ob nicht noch eine BluRay nachkommt. Besser sind vor allem auch die Farben, die bei weitem natürlicher wirken, und der Kontrast. Der Ton ist etwas besser auszuhalten und gut verständlich im Dialogbereich. Damals gab es quasi keine Extras, diesmal sind neben Bildern auch ein paar Trailer mit dabei.

Gesamturteil: Wer die bisherige DVD schon hat, gewinnt hier nicht viel dazu. Für alle anderen ist es eine solide Präsentation eines älteren Liebesdramas, bei dem man sich womöglich irgendwann auf eine BluRay freuen kann, im Ausland gibt es eine solche immerhin. Fans der Schauspieler müssen hier aber einfach zugreifen, der Film ist insofern köstlich!

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Die DVD wurde uns von Explosive-Media zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com