Andy Warhols Dracula

Dracula

Blood for Dracula (Sangue per Dracula / Andy Warhols Dracula) ist ein Horrorfilm aus dem Jahr 1974 mit Udo Kier und Joe Dallessandro in den Hauptrollen. Regie führte Paul Morrissey, basierend auf Bram Stokers Romanfigur.

Der rumänische Graf Dracula (Kier) und sein Gehilfe Anton (Arno Jürging) reisen nach Italien. Als konservatives Land bekannt, versprechen sie sich ein Angebot von Jungfrauen, deren Blut der Graf dringend benötigt um nicht zu sterben. Sie stoßen auf das Anwesen des Marchese di Fiore (Vittorio de Sica), dessen Töchter einen Ruf als hübsch und – potentiell – jungfräulich genießen. Doch auf die hat es auch der Hausdiener Mario (Dallessandro) abgesehen….

Dracula

Ich war mir zunächst nicht sicher, was das nun alles mit Andy Warhol zu tun haben soll, aber Google und der Klappentext schufen hier schnell Abhilfe: Morrissey hatte vorher eine Frankenstein Verfilmung in Warhols Factory gedreht und nahm sich direkt dem nächsten Roman an, auch hier Warhol wieder als Produzent mit an Bord. Wo wir schon bei Namen sind, zunächst gleich ein paar Fun facts: de Sica ist natürlich der Regisseur (Fahrraddiebe) höchst selbst, und auch ein weiterer Regisseur ist kurz zu sehen: Roman Polanski, der sich zu der Zeit in Italien befand um What? zu drehen, siehe dazu meine Besprechung. Neben Joe Dallessandro (Fango Bollente) sind unter anderem auch Stefania Casini (Suspiria) und Dominique Darel (The Grand Duel, sie starb leider schon 1978 bei einem Autouunfall) zu sehen.

Dracula

Aber was ist von dem Film nun zu halten? Meines Erachtens wirklich nicht viel (leider). Unterirdische Dialoge, einige Laiendarsteller, Regie wie ohne Proben zusammengeschustert, lachhafte Sexszenen und da kaum englische Muttersprachler dabei waren ein reiner Akzente-Wirrwarr, was es noch trashiger wirken lässt als es ohnehin ist. Der Film ist sehr low-Budget, mit wenigen guten oder gar irgendwie beeindruckenden Szenen. Hinzu kommt, dass Dracula ein dummer Jammerlappen ist in diesem Film, kein furchteinflößender Vampir-Graf. Und der arme Kerl, er beißt fortwährend in junge Mädels die alles andere als Jungfrauen sind, woraufhin er sich immer übergeben muss (sehr effektreich). So wenig Bock haben die jungen Damen auf den Grafen, dass sich die eine dann sogar kurzerhand vom Gehilfen entjungfern lässt (nicht so ganz freiwillig), um nicht länger Draculas Beuteschema zu entsprechen. Ach was soll man sagen, der Film ist ein ziemlicher Murks, und ich kann mir den Rummel um ihn nicht erklären.

Dracula

Die 4K UltraHD BluRay von Plaion Pictures erscheint in drei Cover-Variationen (eine davon nur im Shop des Labels) inklusive BluRay-Version und Bonus-Disc. Das Bild der UHD sieht sehr gut aus, mit erdigen Farben, super Kontrasten und einem sehr authentisch aussehendem Transfer der Filmkorn bietet. Keine Referenzqualität in Sachen Abtastung und Restauration, aber schon sehr hervorragend. Der Ton klingt sehr solide, neben dem englischen „Original“ (nehme ich an), gibt es noch eine deutsche Synchronfassung (nicht getestet), aber keine weiteren (Italienisch oder so wäre noch interessant gewesen). Untertitel gibt es auf Deutsch oder Englisch wahlweise.

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Auf der UHD Disc selbst ist lediglich noch ein Audiokommentar mit Paul Morrissey (damals für die Criterion Laserdics aufgenommen), Udo Kier und einigen anderen (zusammen geschnitten) und der Trailer. Das ganze gibt es dann auch in HD auf der BluRay Disch nochmal. Etwas mehr Futter findet sich auf der Bonus BluRay. Hier findet man Interviews mit Andrew Braunsberg, Produzent, Darstellerin Stefania Casini (17min), Darstellerin Milena Vukotic (18min), Komponist Claudio Gizzi (19min), Regisassistent Paolo Pietrangeli (14min, Sohn des legendären Filmemachers Antonio Pietrangeli), Art Director Gianni Giovagnoni (26min) und Filmjournalist Stephen Thrower (20min, wie immer ein sehr informierter Beitrag von Stephen). Dann gibts noch Probeaufnahmen (4 Minuten, mit Audiokommentar von Morrissey), und Bei der Premiere von „Trash“ (4 Minuten, im Menu steht „flesh“ der erschien aber früher) ist ein TV Beitrag zur Premiere des Warhol Films in München. Hinzu kommt eine Bildergalerie und ein Booklet, das mir für diese Besprechung aber nicht zur Verfügung stand. Alles in Allem ein recht rundes Paket, sofern man denn was für den Film übrig haben sollte.

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Der Film wurde uns vom Label freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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