Marauders

Steven C. Miller, am ehesten bekannt als Regisseur des, zumindest achtbaren, Debüts Automaton Transfusion und dem 2012er Remake von Silent Night – Deadly Night, ist inzwischen ein klein wenig die Karriereleiter aufgestiegen und darf jetzt schon mal Direct-to-video-Action-Thriller mit einigermaßen namhafter Besetzung inszenieren. Zuletzt mit Extraction und nun mit Marauders. Eine Reihe von äußerst kaltblütig, aber auch sehr präzise, durchgeführten Banküberfällen ruft FBI-Agent Montgomery und sein Team auf den Plan. In mehreren Fällen enden die Raubzüge für den Manager der jeweiligen Bank-Filiale tödlich. Nach und nach stellt sich heraus, daß die Überfälle nicht der reinen Bereicherung der Täter dienen, sondern einen weiteren, gemeinsamen Hintergrund haben und der zwielichtige Banken-Chef Hubert ist in die Sache verstrickt.

Bruce Willis brauchte wohl gerade wieder eine Finanzspritze und hatte zwei Tage Zeit. Somit „adelt“ er den Film mit 3 Auftritten und ca. 10 Minuten Screentime ab. Dave Bautista ist ebenfalls dabei, aber aufgrund seiner Erscheinung will man ihm einen FBI-Agenten nicht so richtig abkaufen. Somit liegt die Hauptrolle und meiste schauspielerische Arbeit bei Christopher Meloni als Agent Montgomery. Er agiert eigentlich auch am besten und glaubwürdigsten im ganzen Film.

[amazon_link asins=’B01N07MSNK‘ template=’ProductAdRight‘ store=’nischenkino-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’4a77014d-ea5d-11e6-869d-6591120701fb‘]Angenehm fällt Marauders durch seinen wertigen Look und die düstere Dauerregen-Optik, inspiriert von Sieben, auf. Auch die Actionszenen, gerade die Überfall-Sequenzen und Schießereien, wissen zu gefallen. Aber abseits davon sinkt der Stern ganz schnell. Ermittlungsarbeiten und Dialoge sind zäh bis langatmig, wirken teils unnötig kompliziert und ausgewalzt und überhaupt ist das Drehbuch hier die größte Schwachstelle. Die Handlung soll mysteriös sein, ist aber eigentlich nur umständlich und verworren konstruiert. Und je näher man der Auflösung kommt, umso unglaubwürdiger wird das Ganze. Und so gleich der Film irgendwie einer Berg- und Talfahrt. Macht er mit einer gelungenen Sequenz an Boden gut, wird gleich darauf wieder die Handbremse gezogen. Schade eigentlich, denn grundsätzlich hätte Marauders gutes Potential für eine überdurchschnittliche „Videopremiere“ gehabt. 5 /10

Andrew Woo

"You don't butt in line! You don't sell drugs! You don't molest little children! You don't profit off the misery of others! The rules were set a long time ago! They don't change!"